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0894 - Seelenbrand

0894 - Seelenbrand

Titel: 0894 - Seelenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Zu zerfallen.
    Grüner Schimmer brach aus ihm hervor, kaltes Feuer leckte über ihn hinweg…
    ... und dann zeugten nur noch ein paar Rußflocken von seiner vormaligen Existenz. Flocken, die eher aussahen, als hätte jemand Stoff oder Papier verbrannt ...
    Etwas verspätet teilten auch die Ratten dieses Schicksal, und mit einem Mal kehrte völlige Ruhe in den Saal ein. Eine so gespenstische Stille, dass Zamorra fröstelte und sich fast zögernd dem Gemälde zuwandte, dessentwegen er gekommen war und alle Fährnisse auf sich genommen hatte.
    Die Eisenschmiede.
    Es wirkte unverändert. Es gab immer noch einen Schmied darin, und er sah bei weitem nicht so dämonisch aus wie der gerade gestorbene.
    Zamorra verstand immer noch nicht, wie genau die Magie dieses Ortes wirkte. Wer oder was sie erweckte.
    Aber er nahm das Amulett und tat, was er sich vorgenommen hatte zu versuchen.
    Er wollte das Bild noch einmal auf Herz und Nieren untersuchen. Und entweder einen Weg zu Nicole finden… oder ihr wenigstens den zurück zu zeigen…
    8.
    Vergangenheit
    »Er - er wird doch nicht sterben?«
    Die Tür war aufgegangen, ohne dass Meredith es gemerkt hatte. Halb über das Bett, halb über den kleinen Peter gesunken, saß sie auf ihrem Stuhl. Die Müdigkeit hatte sie übermannt, sie musste eingenickt sein. Irgendetwas hatte sie nicht weichen lassen vom Bett des Jungen, obwohl seine Mutter mehrfach gedrängt hatte, dass sie sich endlich hinlegen sollte, in ihr eigenes Bett, um eine Mütze voll Schlaf nehmen. Sie selbst wollte weiter neben ihrem Kind wachen - aber seltsamerweise war sie nicht zu sehen, als Meredith nun hochfuhr und Mühe hatte, ins Hier und Jetzt zu finden.
    Beth stand neben ihr. Sie hielt eine Stoffpuppe an die Brust gedrückt und betrachtete ihre Mum unsicher. »Hast du geschlafen?«
    Meredith nickte. Sie hob den Arm und legte ihm um die Taille ihrer Tochter. Plötzlich wurde ihr die Situation bewusst, richtig bewusst. »Du gehst besser. Ich will nicht, dass du hier bist. Wir alle wissen noch nicht, was Peter fehlt. Wenn er dich ansteckt…«
    »Und dich?«
    Ich bin gegen den Tod immun , wisperte es in Meredith. Aber sie war nicht in der Lage, es auszusprechen. Es wäre unverantwortlich gewesen. Es klang wie die Ansichten einer Wahnsinnigen.
    Vielleicht bin ich das ja. Vielleicht bin ich ja verrückt und bilde mir meinen Tod nur ein. Möglich, dass ich mich damals irgendwie selbst aus dem Moor befreite, den Verstand verlor und monatelang durch die Welt irrte, ehe ich wieder den Weg heim fand.
    Aber war das wirklich möglich?
    Sie verneinte innerlich. Sie hatte ihr kaltes Grab nicht nur geträumt und auch nicht den Odem, der ihr wieder Leben eingehaucht und sie zurückgeschickt hatte zu ihren Lieben.
    All das war echt und wahr… und wahnsinniger als der Wahnsinn selbst. - »Geh bitte.«
    »Nur wenn du mitkommst.«
    »Ich komme gleich nach. Ich will nur noch schnell nach Peter sehen…« Aber sie wusste längst, dass sie die Hoffnung begraben konnte, er sei über Nacht wieder völlig genesen. Ein kurzer Blick genügte, um das zu erkennen. Sein Gesicht war aufgedunsen, fieberrot und glänzte vor Schweiß. Die Haare klebten ihm auf der Haut.
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Darf ich Lilly für ihn da lassen?«
    »Lilly?«
    Beth klopfte gegen die Puppe in ihren Händen. »Du hast sie mir genäht und zu Weihnachten geschenkt. Vor zwei Jahren.«
    Meredith erinnerte sich nicht, aber sie tat so, als hätte sie es nur kurz vergessen gehabt. »Du willst Lilly bei Peter lassen, damit sie ihm hilft, wieder gesund zu werden?«
    Beth nickte wortlos.
    »Das ist lieb von dir. Hattest du überhaupt schon mit ihm gesprochen? Er ist ja noch nicht lange hier mit seiner Mum.«
    »Wir haben zusammen gespielt. Ich habe ihm das Haus und die Umgebung gezeigt.«
    »Davon sagte er gar nichts.«
    »Hast du bestimmt auch vergessen.« Beth lächelte unschuldig. Sie sagte es ohne Vorwurf. Dann reichte sie Lilly an ihre Mutter weiter und wandte sich zur Tür. »Gib du sie ihm. Sonst…«
    »Sonst?«
    »… denkt er noch, ich sei in ihn verliebt.«
    Meredith musste gegen ihren Willen lachen. Aber sie wartete damit, bis Beth draußen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Dann bettete sie die Puppe, die ihr auch jetzt noch fremd vorkam (Ich habe sie genäht? Unglaublich!), zwischen Peters Kopf und linker Schulter.
    Er glühte immer noch, hatte hohes Fieber.
    Wir werden Doc Willow noch einmal kommen lassen müssen , dachte sie. Obwohl

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