0894 - Soldaten des LARD
Rolle, die sie alle zu spielen hatten. „Es tut mir leid", sagte er hastig. „Aber es gab einen plötzlichen Ruck unter mir, als sollte der Boden weggezogen werden."
Lloyd-Mervain ließ alle anderen anhalten. „Hat noch jemand etwas gespürt?" erkundigte er sich.
Die anderen verneinten.
Der Telepath stellte fest, daß der Scout, der den seltsamen Effekt bemerkt haben wollte, am weitesten in die Halle vorgedrungen war, mindestens fünf Schritt weiter als der ihm am nächsten stehende Anführer des Mutantenkorps. „Trotzdem wollen wir vorsichtig sein", sagte Lloyd-Mervain. „Wir wissen nicht, worauf wir uns hier bewegen."
Da wurde der Mann von dem Lloyd-Mervain geglaubt hatte, daß er ein Opfer seiner überstrapazierten Sinne geworden war, weggetragen!
Lloyd-Mervain hörte den Unglücklichen einen Entsetzensschrei ausstoßen. Der Mann rührte sich nicht, trotzdem entfernte er sich mit erheblicher Geschwindigkeit von den sechs anderen, als stünde er auf einem Fließband.
Sekundenlang stand Lloyd-Mervain wie gelähmt da, dann riß er den PT-Tucker aus dem Gürtel. Es war eine Waffe, mit der Explosionsgeschosse abgefeuert werden konnten, die von dem LARD eigens für den Hyperraumbereich des Schiffes konstruiert worden waren.
Aber worauf sollte der Mutant schießen?
Der Boden hatte sich geteilt. Lloyd-Mervain und fünf Scouts standen auf unbeweglichem Untergrund, während das siebte Mitglied der Gruppe regelrecht abtransportiert wurde.
Ein schrecklicher Vergleich drängte sich Lloyd-Mervain auf. Er mußte unwillkürlich an eine riesige Zunge denken, die von ihrem Besitzer ausgefahren worden war und nun mit der Beute zurückschnellte. „Eine Falle!" schrie der Telepath. „Antigravprojektoren einschalten!"
Seine Begleiter begriffen sofort, worauf es ankam. Sie handelten blitzschnell und schwebten wenige Augenblicke später neben Lloyd über dem gefährlichen Boden. „Halsair!" rief Lloyd-Mervain dem davongleitenden Scout zu. „Schalten Sie Ihren Projektor ein."
„Ich habe es schon versucht!", lautete die verzweifelte Antwort. „Ich komme nicht vom Boden weg."
„Benutzen Sie Ihre Waffe!" befahl Lloyd-Mervain, der selbst nicht zu schießen wagte, weil er dabei den Unglücklichen treffen konnte.
Halsair, dessen richtiger Name Brent Durgon war, hatte seinen Strahler herausgerissen. „Nicht die Multitraf-Spirale!" stieß der Mutant bestürzt hervor. „Benutzen Sie den PT-Tucker!"
Wahrscheinlich hätte der verzweifelte Mann darauf reagiert, wenn nicht in diesem Augenblick etwas geschehen wäre, was ihn völlig aus der Fassung brachte. Am Ende der Halle, dort, wo das Ziel des davongleitenden Bodens zu liegen schien, blähte sich ein rötlich schimmernder Riesenball auf. Lloyd-Mervain begriff, daß es sich um etwas Organisches handelte, um eine monströse Existenzform, die aus den Quanten der PAN-THAU-RA entstanden war. Das Gebilde gewann schnell einen Durchmesser von mehreren Metern. Es erinnerte Lloyd-Mervain an eine Riesenqualle, die heftig pulsierte.
Die Kreatur zog ihre Zunge, ihre Extremität oder was immer es war, mit dem in die Falle gegangenen Opfer auf sich zu. Der Zellaktivatorträger sah, daß innerhalb der großen Kugel jetzt ein Spalt aufklaffte, und es gab keinen Zweifel daran, daß Durgon-Halsair innerhalb der nächsten Sekunden davon verschlungen werden sollte.
Lloyd-Mervain wußte, daß ihm keine andere Wahl blieb, als das Feuer zu eröffnen. Es war die einzige Chance, den Entführten noch zu retten.
Der' Telepath zielte. Drei Schüsse peitschten durch die Halle. Ihr donnerndes Echo machte Lloyd-Mervain deutlich bewußt, daß er ein unüberhörbares Signal für alle in der Umgebung befindlichen Gegner gegeben hatte. Aber das war jetzt zweitrangig.
Die Geschosse explodierten im Körper des Biophore-Monstrums, das wie ein Ball, aus dem die Luft entwich, in sich zusammensank.
Durgon-Halsair ließ die eigene Waffe fallen und stürzte zu Boden, so abrupt kam die „Zunge" des Angreifers zum Stehen.
Lloyd beschleunigte und flog zu Durgon-Halsair hinüber. Er landete neben ihm und half ihm auf die Beine. Der Mann stand noch unter dem Eindruck des Schocks, aber er war jetzt in der Lage, seine Füße aus der Bodenmasse zu lösen. „Es ist vorbei!" tröstete Lloyd-Mervain den Raumfahrer. „Beruhigen Sie sich, Halsair. Sie sind auf eine Art Leimrute getreten. Das Wesen, das sie ausgelegt hatte, blieb im Verborgenen, bis jemand in seine Falle geriet."
„Ich will hier weg!" keuchte
Weitere Kostenlose Bücher