0894 - Soldaten des LARD
Durgon-Halsair. „Lassen Sie mich umkehren, Kommandant Mervain."
Der Telepath sah ihn verständnisvoll an. „Wie weit, glauben Sie, würden Sie allein kommen?" fragte er mitleidig. „Wir wußten, was uns hier erwartet! Schließlich wurden die beiden Scoutgruppen zu dem Zweck gebildet, solche Gefahren zu erkennen und nach Möglichkeit aus dem Weg zu räumen. Nun ist der Weg für die anderen frei."
Lloyd-Mervain legte dem Raumfahrer eine Hand auf die Schulter. „Kommen Sie, Halsair. Wir haben erst einen kleinen Teil des vor uns liegenden Weges zurückgelegt. Wir können uns nicht länger hier aufhalten, sonst werden wir von der Vorhut unter dem Kommando von Torsaiden noch eingeholt."
Er spürte, daß der Mann zitterte. Der Zwischenfall bewies, daß sie noch vorsichtiger sein mußten. Die Wesenheiten, die an Bord der PAN-THAU-RA entstanden waren, bedeuteten eine ständige Bedrohung für die Eindringlinge. Sie waren so ungewöhnlich und fremdartig, daß man sie nur schwer entdecken und ihre Gewohnheiten kaum verstehen konnte. Unter diesen Umständen erschien es Lloyd-Mervain zweifelhaft, ob sie sich mit dem Fährotbrager überhaupt bis in die Hauptschaltzentrale durchschlagen konnten.
Dabei hatte sich die beherrschende Macht in diesem Sektor - die Ansken - noch nicht einmal gezeigt.
Saedelaere-Kasaidere starrte wie gebannt auf das Wesen, das langsam auf ihn zukam und seine stabförmigen Sinnesorgane auf ihn gerichtet hatte.
Irgendwann, sagte er sich, mußte es der Superintelligenz Kaiserin von Therm gelungen sein, sich in den Besitz von On-Quanten zu bringen. Damit hatte sie die Forscher für ihr MODUL gezüchtet und ihnen die Erinnerung an ihre Herkunft genommen. Deshalb hatte Douc Langur das Rätsel seiner Identität nicht lösen können und war immer an der Frage gescheitert, ob er ein organisches Wesen oder ein Roboter war. Inzwischen wußte der Forscher die Wahrheit, und es erschien Saedelaere-Kasaidere nur allzu verständlich, daß Langur darüber geschwiegen hatte.
Was mußte in Douc Langur vorgegangen sein, nachdem er herausgefunden hatte, woher er stammte?
Wahrscheinlich hätte der Forscher es vorgezogen, ein Roboter zu sein. Das wäre immer noch besser gewesen als eine Schöpfung aus On-Quanten. Langur war unter diesen Umständen sicher nicht bereit, sich als organisches Wesen zu betrachten. Wahrscheinlich sah er sich als Retortenwesen, als Androide.
Nun erst verstand Alaska, in welcher Krise sich Douc Langur befunden hatte, als er auf dem Planeten Culhm mit der Wahrheit konfrontiert worden war.
Der Transmittergeschädigte fragte sich, wie die Kaiserin von Therm an die On-Quanten gekommen war. Die Möglichkeiten einer Superintelligenz waren bis zu einem gewissen Punkt unerschöpflich, und so gab es viele denkbare Antworten auf diese Frage. Am wahrscheinlichsten war, daß Wesen, die im Dienst der Kaiserin standen, an Bord eines Sporenschiffs gelangt waren und die Quanten gestohlen hatten. Vielleicht waren die Sporen auch gerade frisch auf einem dafür geeigneten Planeten ausgesetzt und von Spähern der Superintelligenz entdeckt worden. Auf jeden Fall hatte die Kaiserin von Therm erkannt, daß diese Quanten die beste Voraussetzung zur Bildung einer Forschergruppe für das MODUL waren, und sie hatte von der ihr sich eröffnenden Möglichkeit Gebrauch gemacht. ,Der Terraner erinnerte sich, wie teilnahmslos Douc Langur die Berichte von Ganerc-Callibso und Hytawath Borl über die Biophore-Wesen an Bord der PAN-THAU-RA angehört hatte. Welche seelischen Qualen mochte der ehemalige Forscher in diesen Minuten durchgestanden haben?
Saedelaere-Kasaidere schwor sich, zu keinem anderen Menschen über seine Entdeckung zu sprechen, und er hoffte, daß kein anderes Mitglied der Expedition jemals einen von Langurs „Artgenossen" an Bord der PAN-THAU-RA entdecken würde. Langur hätte es wahrscheinlich nicht ertragen, sein wohlgehütetes Geheimnis mit anderen teilen zu müssen.
Das Biophore-Wesen, das Langur so ähnlich war, blieb vor dem Transmittergeschädigten stehen. Zum erstenmal kam Saedelaere-Kasaidere in den Sinn, daß de/ Fremde eine völlig andere Mentalität als Douc Langur besitzen und feindlich eingestellt sein könnte.
Unwillkürlich machte er einen Schritt zurück. Soweit er erkennen konnte, trug dieses Wesen keine Waffen.
Alaska hob langsam einen Arm. Er hütete sich davor, eine schnelle Bewegung zu machen, die von dem anderen mißgedeutet werden konnte.
Eine Verständigung mit diesem Wesen
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