0895 - Herren der PAN-THAU-RA
gewöhnt, daß die Biophore-Wesen für sie kämpften, in erster Linie die Malgonen. Jeder der vierhundert Ansken an Bord des Riesenschiffs hielt sich für wertvoll und unersetzlich, und Bell mußte zugeben, daß er durch seine Politik diese Haltung noch gefördert hatte. „Die entscheidende Schlacht mit dem LARD steht bevor", sagte er ruhig. „Es war uns von Anfang an klar, daß wir dabei nicht tatenlos zusehen würden. Nun winkt uns der Sieg über den Erzfeind, da müssen wir uns einschalten."
„Es hieß immer, daß diese entscheidende Schlacht in Quostoht stattfinden würde", warf ein alter Mann namens Skuder Tenk ein. „Nun muß sie unmittelbar vor unserem Hauptquartier ausgetragen werden."
Bell hatte mit einem derartigen Einwand gerechnet. „Diese Söldner sind das letzte Auf-gebot des LARD", erklärte er. „Ihr Angriff ist eine Verzweiflungstat.
Wenn wir die Eindringlinge besiegt haben, wird Quostoht fallen und uns gehören." ,,Das ist eine Hypothese", sagte Tenk kühl.
Bell spürte, daß ihm diese Krise zum Verhängnis werden konnte. Er, dessen Vorhersagen immer eingetroffen waren, hatte sich nach Meinung seiner Artgenossen zweimal hintereinander geirrt. Die Niederlage der Malgonen im Kampf an der Festung war von ihm ebensowenig einkalkuliert worden wie der schnelle Gegenstoß des LARD. Auch seine Handlungsweise gegenüber Konter Damm hatte sich als Irrtum erwiesen, aber in dieser Beziehung konnte er noch am ehesten auf das Verständnis seiner Artgenossen hoffen. Nach außen hin ließ Bell sich nichts von seiner Unruhe anmerken. Er gab sich als der souveräne Anführer, der er immer gewesen war. „Dreihundert Söldner sind hierher unterwegs, zusammen mit ein paar Robotern des LARD", stellte er fest. „Auch wenn wir die Biophore-Wesen nicht schnell genug formieren können, sind wir Ansken allein in der Übermacht. Sobald Damm ausgeschaltet ist, können wir die Malgonen wieder in den Kampf schicken. Das heißt, daß wir die Fremden nur lange genug aufhalten müssen. Wir werden alle schweren Waffen in den Zugängen aufstellen und uns dort verteilen. Niemand wird in die Zentrale gelangen."
„Es wird Tote geben", sagte Bost Ladur ernst. „Das glaube ich nicht", log Bell. „Sobald die Söldner des LARD merken, daß ihnen entschlossener Widerstand entgegengesetzt wird, müssen sie umkehren. Sie sind weit von Quostoht entfernt, warum sollten sie da ihr Leben für das LARD aufs Spiel setzen? Sie besitzen nicht die Veranlagung der Malgonen, das wissen wir."
Er bestimmte Gruser Solt und Hardon Molg aus seiner Leibwache, die den Scharfschützen Casohl Wunt begleiten sollten. Wunt galt als einer der besten Schützen unter den Ansken, obwohl er seine Fähigkeiten bisher nur bei Übungen unter Beweis gestellt hatte. Solt, Molg und Wunt sollten den Eindringlingen entgegengehen und ihnen auflauern. Ihre Aufgabe bestand einzig und allein darin, Konter Damm auszuschalten.
Nachdem die drei Männer aufgebrochen waren, ließ Körter Bell alle jungen Ansken in ein Versteck brin-gen. Er wollte nicht, daß sie an dem Kampf teilnahmen, denn sie waren zu schwach und unerfahren. Dagegen würden alle erwachsenen Frauen bei der Verteidigung der Zentrale mithelfen.
Bell verwünschte seine eigene Zurückhaltung. Er hatte gehofft, daß der Transport des LARD ohne das Zutun der Ansken zum Stillstand kommen würde. Doch die Eindringlinge waren offenbar gut ausgerüstet, so daß sie den wilden und unkontrollierten Angriffen der Biophore-Wesen mühelos standgehalten hatten. Zu einer größeren Aktion der Malgonen war es nicht gekommen, denn diese hatten sich nach der Niederlage beim Kampf um die Festung erst wieder neu formieren müssen.
Trotzdem hätte der Transport aufgehalten werden können, zumindest für einige Zeit. Bell hatte den Gegner unterschätzt.
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und die Ansken mit ihren Waffen in jene Korridore zogen, in denen man die Angreifer erwartete, rief Bell seine engsten Berater zu einem vertraulichen Gespräch zusammen.
Jch zweifle nicht daran, daß wir das LARD-Kommando besiegen werden", sagte er mit Nachdruck. „Es ist jedoch möglich, daß wir dazu Opfer bringen müssen. Vergessen wir jedoch nicht das Ziel, das uns winkt. Bald wird uns das gesamte Schiff gehören. Dann können wir mit der Freisetzung und Manipulation der Quanten fortfahren. Es wird dann auch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis wir mit der Eroberung von Planeten beginnen können."
Funder Korm, eine
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