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0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch."
    „Du meinst...?" sagte Duneman.
    Stania nickte. „Die schwarzen Berge!" stieß Da-laimoc Rorvic glücklich hervor. „Zu-flucht der Königin von Chamubal!"
    Er wischte den in die Augen geron-nenen Schweiß mit einem Tuch ab, das auf dem Wege von der Landestelle der BUTTERFLY bis zum Fuß der schwarzen Berge so schmutzig gewor-den war, daß man damit zehn Paar Hände hatte schwärzen können.
    Aber der Tibeter wußte nichts von einer BUTTERFLY. Er war gleichsam von dem Drang besessen, die Königin von Chamu-bal zu befreien. Das war durchaus nicht von Anfang an so ge-wesen.
    Absichten und Motivationen hatten seit seinem Aufbruch gewech-selt, widersprachen sich jedoch nie-mals.
    Dalaimoc Rorvic setzte sich wieder in Bewegung. Seine Gangart war seit Stunden ein Wechsel zwischen flie-ßendem Trab und kurzem Sprint ge-wesen. Ein gewöhnlicher Mensch wäre längst zusammengebrochen, aber der Halbcyno aktivierte unbe-wußt Energiereserven, von denen er zuvor nichts geahnt hatte.
    Auf der Kuppe des ersten Berges, der in den Augen der meisten Men-schen und erst recht in den Augen des Tibeters aus dem terranischen Hima-laja nur ein besserer Hügel gewesen wäre, wenn Rorvic an derlei Unter-scheidungen gedacht hätte, hielt er an.
    Ein Rundblick zeigte ihm im wech-selnden Schein der Polarlichter zahl-reiche schwarze, buckelförmige Hü-gel. Alle glichen sie wie ein Ei dem an-deren.
    Wo war die Königsburg?
    Als hätten seine Gedanken ein Si-gnal gegeben, orgelte der Klang eines Jagdhorns durch die dichte tragende Luft.
    Das Horn des Türmers der Königs-burg von Chamu-bal!
    Aber woher kam der Ton?
    Diffuse, scheinbar im Wind se-gelnde Gebilde holten den Multimu-tanten ein, tanzten in seiner Nähe sanft auf und ab und segelten weiter in die schwarzen Berge hinein.
    Zellschwärme, auf räumliche Di-stanz gleichermaßen bedachte Einzel-zellen wie auf emotionale Verbindung durch extrem langwellige Strahlung, die als Informationsträger über die Zwischenräume der Einzelzellen sprang und eine Koordination und Koopera-tion wie bei Organismen aus dichter-gepackten Zellen bewirkte.
    Dalaimoc Rorvic begriff, daß sie ihm den Weg zeigen wollten. Er stieß einen Jubelschrei aus, dann stürmte er ihnen hinterher. Am bleichen Him-mel schienen die Polarlichter einen Freudentanz zu vollführen. Das Nordland zeigte sich in nie gesehener Helligkeit.
    Die Königin!
    Undeutlich stieg eine Erinnerung in Rorvic auf. Brachte ihm die Informa-tion ins Bewußtsein, daß er einen Pakt eingegangen war, der nicht ihm selbst, wohl aber anderen helfen sollte.
    Die Erinnerung verstärkte seine Motivation - und sank ins Unterbe-wußtsein zurück.
    Dennoch hatte Dalaimoc Rorvic plötzlich das Gefühl, manipuliert zu werden. Er blieb stehen, sah die durch Witterungseinflüsse und unbekannte Strahlung festgebackenen Aschen-schalen und die eigentümliche spiral-förmige Polarlichterscheinung, die sich über einem bestimmten Punkt der schwarzen Berge konzentrierte; er spürte den bitteren Geschmack der Luft im Mund ... ... und vergaß es wieder.
    Weiter rannte und stolperte er. Das Polarlicht wurde heller, beinahe grell, und die hellgraue metallische Masse in dem Trichter, an dessen Rand der Tibeter plötzlich stand, reflektierte es und ließ das Licht zu hell für mensch-liche Augen werden.
    Und Dalaimoc Rorvic mit seinem weiten geistigen Horizont, den er sich bei seinen gedanklichen Ausflügen in fremde Universen geholt hatte, fing an zu begreifen, was das alles bedeutete: das kosmische Trümmerstück mit seinem gewaltigen Kern aus Ho-walgonium, das seesternförmige Raumschiff mit den Insassen, die so fremd und auch so verwandt waren, das Auftauchen von Braboch, das Verschmelzen zweier Realitäten, die eigentlich nicht gleichzeitig existie-ren dürften, es aber dennoch taten, das seltsame Leben von Datmyr-Ur-gan - und nun das Gegenstück zu dem Howalgoniumkern des Meteors ...
    Gavro Yaal hörte abermals das Horn des Türmers der Königin von Chamu-bal.
    Er wankte weiter, obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Über ihm flammten die Polar-lichterscheinungen stärker auf. Eine spiralartig gedrehte Lichterschei-nung reichte bis fast auf den Boden.
    Und direkt unter ihr ragte das Schloß der Königin von einem schwarzen Berg bis beinahe in den Himmel. Türme aus gleißendem Sil-ber kennzeichneten die fünf Eck-punkte des Schlosses mit dem stern-förmigen Grundriß. „Ich komme, Königin!" rief Gavro Yaal. „Nein!" sagte eine tiefe

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