Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wahr?"
    „Stimmt genau", bestätigte die Mu-tantin. „Bitte, können Sie bei Gelegen-heit nach der Kleinen sehen?
    Ich habe so ein schlechtes Gefühl - am liebsten würde ich mich selbst darum küm-mern, aber das geht ja leider nicht."
    „Ich werde sehen, was sich machen läßt."
    Irmina Kotschistowa verzog das Ge-sicht, denn sie spürte genau, was hinter dieser ausweichenden Antwort stand. Der Terraner ließ ihr jedoch keine Zeit, noch weiter über dieses Thema zu re-den, indem er die Verbindung unter-brach. „Als ob ich nichts anderes zu tun hätte", murmelte er wütend, als der Bildschirm dunkel geworden war. „Ein Kind! Die erwachsenen Solgeborenen machen mir genug Ärger. Soll ich mich auch noch um ihre Sprößlinge küm-mern?"
    Drüben in der BASIS verließ Irmina Kotschistowa niedergeschlagen den Raum, von dem aus sie Kontakt mit der SOL aufgenommen hatte.
    Sie hatte Bulls Bemerkung nicht mehr hören können, aber sie kannte fast den genauen Wortlaut. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, sich alles vorzustellen. Auch hier in der BASIS konnte die Mutantin nicht auf Ver-ständnis dafür hoffen, daß sie sich Sor-gen um ein kleines Mädchen machte, wo doch so viel mehr auf dem Spiel stand.
    Die SOL veränderte sich. Noch waren die technischen Umbauten gering, aber der Prozeß schritt unaufhaltsam vor-wärts. Es gefiel niemandem, wie das Schiff, mit dem die ehemaligen „Immu-nen" die aphilische Erde verließen, um nach der Milchstraße und den dort le-benden Menschen zu suchen, nun für ei-nen ganz anderen Zweck umgerüstet wurde. Die Solgeborenen gingen mit er-schreckender Konsequenz vor. Alles, was an Terra und andere Planeten erin-nerte, wurde stückweise verbannt. Es hieß, daß bestimmte Lesestoffe nicht mehr abgerufen werden konnten. Die betreffenden Informationen waren vor-handen, aber nur noch unter schwierig-sten Bedingungen erhältlich. Riesige Lagertrakte wurden geräumt. Was dort entstehen sollte, war kein Geheimnis: Um die Treibstofffrage endgültig zu klären, wollten die Solgeborenen Ein-richtungen schaffen, die den auch im in-terstellaren Raum überall vorhandenen Wasserstoff nutzbar machen sollten. „Was hat er gesagt?"
    Sie schrak zusammen und entdeckte Gucky, der plötzlich neben ihr stand. „Er wird sehen, was sich machen läßt", antwortete sie seufzend. „Das dachte ich mir. Warum hast du ihm nicht deutlicher ins, Gewissen ge-redet?"
    „Was sollte ich ihm sagen? Daß Sternfeuer möglicherweise Dummhei-ten anstellen könnte? Sie ist zehn Jahre alt - er hätte mich doch nur ausgelacht. Außerdem müssen wir davon ausge-hen, daß die Solgeborenen ihn und Kanthall überwachen. Wenn sie erfah-ren, daß mit dem Kind etwas nicht in Ordnung sein könnte, werden sie Fra-gen stellen. Egal, was geschieht - ich will die Kleine da heraushalten."
    „Wenn an unserem Verdacht wirk-lich etwas dran ist", sagte der Mausbi-ber nachdenklich, „wirst du dich an diesen Vorsatz schwer halten können."
    „Und was hast du erreicht?" fragte Irmina Kotschistowa, um das Thema zu wechseln. „Nichts. Sie lassen mich nicht nach drüben. Schade. Vielleicht hätte es et-was genutzt, den Burschen mal zu zei-gen, daß sie noch lange nicht allein im ganzen Universum sind. Ich wollte doch niemandem schaden, nur ein biß-chen aufräumen ..."
    Irmina seufzte. Gucky meinte es gut, und vielleicht war sein Vorschlag gar nicht schlecht - aber natürlich konnte ihm niemand dieses „Aufräumen" er-lauben. „Mit anderen Worten: Wir müssen weiterhin warten", stellte sie fest. - 3.
    Federspiel hatte Sorgen. In dieser Beziehung sah es für ihn fast so schlecht wie für seine Schwester aus. Aber ihn kümmerte es nicht, wohin die SOL zu welchem Zeitpunkt fliegen mochte, sondern wie er Sternfeuer auf-muntern konnte.
    Er gab sich die größte Mühe, aber es gelang ihm nicht.
    Für den Jungen war es absolut un-vorstellbar, daß es zwischen ihm und seiner Schwester Geheimnisse geben sollte. Hatten sie nicht alles geteilt, so-lange sie überhaupt denken konnten? Sie waren unzertrennlich, und das hatte schon zu manchem Witz in ihrer Spielgruppe Anlaß gegeben.
    Unter normalen Umständen hätte Federspiel sich mit seinen Sorgen an verschiedene Personen wenden kön-nen.
    Aber seine Eltern gehörten zu einer Gruppe von technischem Personal, die zur Zeit in einer Art Dauereinsatz war - sie waren für den Jungen uner-reichbar. Und die Lehrer, die er kannte, hatten ebenfalls andere Dinge im Kopf, als sich mit Sternfeuers und

Weitere Kostenlose Bücher