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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schaden nahm. Shao hielt sich in ihrer vertrauten Umgebung auf. Aber war sie tatsächlich allein? Astralleiber sind oder können unsichtbar sein, doch es gab auch andere, die es schafften, eine Projektion ihrer normalen Körper zu zeigen.
    Auch die Starks? Obwohl sie verbrannt waren?
    Shao atmete scharf durch die Nase. Sie konnte nicht mehr auf dem Fleck stehenbleiben. Sie bewegte sich langsam über den weichen Teppich, der auf dem Boden lag. Shao blieb neben dem Lichtschalter stehen und drückte ihn nach unten.
    Jetzt leuchtete auch die Lampe unter der Decke auf. Doch es war niemand zu sehen.
    Shao wollte sich beruhigen. Sie konzentrierte sich auf die Kanne und die Tasse. Beide standen noch auf dem Tisch. Sie würde hingehen, die Tasse nehmen und…
    Die Gegenstände verschwammen vor ihren Augen. Tasse und Kanne sahen aus, als wären sie an andere Stellen gerückt worden. Zugleich gab es keine harten Umrisse mehr bei ihnen. Sie waren weich, sie zerflossen, und das war keine Einbildung - oder?
    Shao hob ihre Hände an. Sie wischte über ihre Stirn. Es war so wunderbar normal für sie, den eigenen Schweiß zu spüren. Es gab ihr die Sicherheit, daß sie noch lebte, daß sie die Shao war, die sie kannte.
    Und als sie sich kniff, spürte sie den Schmerz!
    Das war gut, das war wunderbar.
    Ich lebe also!
    Im selben Augenblick spürte sie die Berührung. Es war niemand zu sehen, trotzdem glitt etwas an ihrem Körper entlang und ließ dabei keine einzige Stelle aus.
    Nicht die Beine, nicht die Hüften, die Schultern und auch nicht das Gesicht.
    Es war etwas aus dem Unsichtbaren. Etwas Unerklärliches, es war ein Geist, es konnten auch mehrere sein, und Shao dachte wieder daran, daß Suko sie gewarnt hatte.
    Astralleiber…
    Sichtbar, durchscheinend, wie aus Gaze bestehend - oder doch nur unsichtbar?
    Shao konnte es egal sein. Sie sah sich plötzlich nicht mehr in der Lage, etwas zu unternehmen. Die anderen Kräfte hielten sich klammerartig umschlungen, und sie zeigten sich noch immer nicht. Shao stand wie eine Gefangene in unsichtbaren Fesseln auf dem Fleck. Ihr Gesicht wurde immer blasser, sie kämpfte gegen die Kraft an, aber sie kam mit ihr nicht zurecht. Sie war zu stark, und sie schaffte es auch, die von Menschen geschaffenen Grenzen zu zerstören.
    Wände, Decken, Mauern - was immer einen Menschen auch aufhalten mochte, für Shao waren sie nicht mehr existent. Zusammen mit den beiden Astralkörpern verließ sie die Umgebung der normalen Dimensionen und betrat eine andere.
    Es war ihr nicht neu, sie hatte es auch im Reich der Sonnengöttin erlebt, nur wurde sie dort von einer Beschützerin geführt, und nicht von irgendwelchen Feinden.
    Das war der Unterschied.
    Und er konnte tödlich für sie sein!
    ***
    Seit Shaos Rückkehr ins normale Leben hatte Suko nicht mehr die große Angst um seine Partnerin gespürt wie an diesem frühen Morgen, in dem London noch unter der Dunkelheit begraben lag.
    Kein heller Streifen zeigte sich am Horizont, der Tag war zwar längst angebrochen, aber die Dämmerung würde sich erst später zeigen. Im Februar waren die Nächte noch sehr lange dunkel.
    Erst spät erwachte die Stadt. Suko, der sich gewünscht hätte, schnell und sicher durchzukommen, mußte so manches Mal vor dem frühen Berufsverkehr kapitulieren und verlor auch dementsprechend Zeit. Das Telefongespräch mit Shao lag hinter ihm. Er konnte nur hoffen, seiner Partnerin etwas Gutes getan zu haben. Daß sie von nun an auf der Hut war und sehr achtgab.
    Er hoffte auch, schneller zu sein als die Feinde, aber manche der Antworten hatten ihm nicht gefallen. Es war durchaus möglich, daß die Astralleiber der Geschwister ihr neues Ziel, Shao, schon gefunden hatten. Und dann war sie hilf- und waffenlos.
    Sie war nicht mehr die Kämpferin, die sie unter dem Schutz der Sonnengöttin gewesen war. Shao hatte versucht, ein relativ normales Leben zu führen, wegzugehen von den Ereignissen der Vergangenheit und auch ihrer Geburt, die zwangsläufig mit einer langen Ahnenkette verbunden war. Das alles drängte sich in Sukos Hirn zusammen und führte zu den so negativen Entschlüssen.
    In den Außenbezirken wäre er besser vorangekommen, er aber mußte von Mayfair in Richtung Soho fahren und um den Piccadilly herum, wo sich auch am frühen Morgen die Autos drängten, ebenso wie die Busse.
    Er atmete auf, als er die beiden breiten und an manchen Stellen erhellten Lanzen sah. Aus der Ferne zumindest erinnerten sie daran. Tatsächlich aber waren

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