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0899 - Orkan im Hyperraum

Titel: 0899 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierhundert Mitglieder starkes Volk regiert, und von hier aus hatten die Ansken weite Bereiche des großen Raumschiffs kontrolliert. Der größte Eroberungsfeldzug aller Zeiten hatte von hier aus beginnen sollen.
    Bell beschattete sein Facettenband mit einer Hand, um nicht von Blitzen und Leuchterscheinungen geblendet zu werden.
    „Ich glaube", sagte er zu Honk, „ich bleibe hier!"
    „Was?" rief der andere bestürzt. „Bist du von Sinnen, Mechanist? Du hast selbst gesagt, wie groß die Gefahr für uns ist, von der Waffe des LARD vernichtet zu werden. Allein hast du keine Chance."
    „Das mag schon sein", stimmte der Anskenführer traurig zu. „Trotzdem bleibe ich hier."
    Honk hob sich als dunkler Schatten gegen den von hellen Blitzen erleuchteten Hintergrund ab. An seinen Beinen züngelten kalte Flammen empor. Die Maschinen in der Umgebung sahen aus, als hätten sie von innen heraus zu glühen begonnen. Bell wußte, daß seine Sinne nicht dazu geschaffen waren, um Effekte der Hyperraumenergie richtig einschätzen zu können. Er war nicht in der Lage festzustellen, was wirklich geschah. Er erlebte nur einen schwachen Abklatsch der tatsächlichen Vorgänge.
    „Wenn du nicht freiwillig mitkommst", sagte Honk drohend, „werde ich dich zum Verlassen der Zentrale zwingen."
    „Du wirst es nicht wagen, mich anzurühren!"
    Honk sah ihn an und sagte kalt: „Du bist es nicht gewöhnt zu kämpfen. Es wird mir nicht schwerfallen, dich zu besiegen."
    „Ich komme nicht mit", sagte Bell hartnäckig.
    Honk drang auf ihn ein, aber der Sturm hinderte ihn daran, auf Bell einzuschlagen. Er brachte kaum die Arme in die Höhe. Bell wich mühelos aus.
    „Da siehst du es!" rief er dem Obersten Beobachter zu. „Wir können nicht einmal miteinander kämpfen."
    Honks Oberkörper schwang hin und her, ob unter dem Druck des Sturmes oder vor Erregung, war nicht festzustellen. Unmittelbar hinter ihm entstand eine schwarze Höhle in der Luft. Sie schien Honk einzuhüllen, dann erlosch sie mit einem explosionsartigen Knall. Von der Decke herab hingen glühende Fäden wie Regensträhnen aus Gold. Sie knisterten und entluden sich in Winzigen blauen Flammen. Die Zwischenwände der Zentrale flatterten wie riesige Segel aus Stahl und erzeugten dabei prasselnde Geräusche.
    Und dann ertönte dieser entsetzliche Laut, der überall in diesem Riesenschiff zu hören war. Es war, als wolle sich der gigantische Körper mit einem gequälten Aufschrei gegen die übermächtigen Kräfte des Hyperraumsturms auflehnen.
    Honk und Bell erstarrten in ihren Bewegungen. Sie standen mit hoch erhobenen Köpfen da und warteten, daß der Schrei verklang.
    „Was war das?" brachte Bell schließlich hervor. „Honk, du bist Wissenschaftler! Hast du eine Erklärung dafür?"
    „Ja", sagte Honk müde. „Das ist der Tod!"
    Der Außerordentliche Kräftebeharrer ließ sich auf den Boden sinken, gab dem immer unerträglicher wirkenden Druck nach. Er sank in feurige Glut, in Wellen farbenprächtigen Feuers.
    „Wirst du jetzt gehen?" fragte er Honk.
    Der Oberste Beobachter wandte sich wortlos ab und schritt davon. Es war sehenswert, wie es ihm gelang, auf den Beinen zu bleiben. Bell sah ihn zwischen den Maschinenanlagen verschwinden, in Richtung eines Ausgangs. Er mußte den Wunsch unterdrücken, Honk zurückzurufen. Seine Angst ließ ihn erbeben.
    „Ich bin jetzt allein!" keuchte er. „Komm jetzt heraus und zeige dich, LARD-Ungeheuer!"
    Doch nichts rührte sich. Wahrscheinlich hatte die Waffe ihren Zweck längst erfüllt und war von den Kräften des Sturmes zerstört worden. Es war kaum vorstellbar, daß sie widerstandsfähiger sein sollte als alle anderen Einrichtungen.
    Bell kroch zu den Kontrollen hinüber. Er erreichte eine Reihe von Bildschirmen und zog sich an einem davon hoch. Die gläserne Fläche zeigte kein Bild, obwohl das Gerät eingeschaltet war.
    „Königin!" jammerte Körter Bell. „Warum schweigst du?"
    Wußte die ferne Königin nicht, welches Leid ihrem verlorenen Volk zugefügt wurde? Hatte sie keine Möglichkeit, helfend einzugreifen?
    Vergeblich lauschte Bell in sich hinein. Die mentalen Impulse, die er zu empfangen hoffte, blieben aus.
    Wieder stöhnte das Riesenschiff, als sei das gesamte Material, aus dem es bestand, einer unerträglichen Belastung unterworfen.
    Dieses Schiff hat schon einen Hyperraumsturm hinter sich! redete Bell sich ein. Es hatte ihn überstanden.
    Es wird auch diesen Sturm überstehen.
    Aber was würde mit den Ansken

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