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0899 - Orkan im Hyperraum

Titel: 0899 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befanden.
    Ab und zu prallten sie gegeneinander oder stießen gegen Hindernisse, die sie nicht mehr wahrzunehmen schienen.
    „Sieh dir das an!" stieß Atlan hervor. „Wahrscheinlich wird es nicht mehr lange dauern, dann wird es uns genauso ergehen."
    „Ich hoffe nicht", erwiderte Rhodan. „Auf jeden Fall können wir davon ausgehen, daß die Malgonen uns keine Schwierigkeiten mehr machen. Vielleicht haben die Ansken die gleichen Probleme, dann können wir leicht in die Zentrale eindringen."
    Die Malgonen irrten weiter durch die Halle. Es sah aus, als führten sie einen gespenstischen Tanz auf. Über ihnen zerplatzten jetzt zu Dutzenden unförmige Blasen und ergossen ihren farbigen Inhalt in den Raum. Die Wände schienen zu vibrieren. Rhodan hatte herausgefunden, daß er sich am leichtesten auf den Beinen halten konnte, wenn er dem Druck des Sturmes nachgab. Er schlang einen Strick um seine Hüften und gab das andere Ende an Atlan weiter. Sie fingen an, mit den nächststehenden Männern und Frauen eine Kette zu bilden.
    Plötzlich begann das Licht schwächer zu werden. Das gesamte Riesenschiff schien jetzt zu beben. Aus den Büschen in der Nähe torkelten ein paar kleinere Biophore-Wesen hervor und huschten kläglich schreiend über den Boden.
    „Wir brechen auf!" ordnete Rhodan an.
    Er steuerte auf das Haupttor zu, von wo aus ein Korridor zur Hauptschaltzentrale führte. Rhodan schätzte, daß sie zwei bis drei Stunden brauchen würden, um ihr Ziel zu erreichen. Dabei ging er davon aus, daß sich ihre Lage nicht weiter verschlechterte. Er wußte, daß sein Optimismus durch nichts begründet war - im Gegenteil: Sie mußten damit rechnen, da? der Sturm weitere unangenehme Überraschungen für sie bereithielt und sie am Vorankommen hinderte.
    Eine aus fünfzig Menschen bestehende Schlange wand sich auf den Ausgang der Halle zu. Obwohl sie mit Stricken verbunden waren, wirkte ihr Marsch dorthin unkontrolliert. Das lag daran, daß jedes Glied dieser Kette mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. An ein gleichmäßiges Marschieren war nicht zu denken. Flüche und schmerzhafte Schreie waren die Begleitmusik.
    Von einer Anhöhe blickte Rhodan in die große Halle zurück, und er sah drei andere Schlangen aus Menschenkörpern und Stricken, die jetzt allmählich in Bewegung gerieten.
    Rhodan mußte daran denken, was diese Menschen in den vergangenen vier Wochen alles ertragen hatten.
    Er überlegte, wie weit sie von ihrem Schiff und wieviel weiter noch sie von ihrem Heimatplaneten entfernt waren, und unwillkürlich fragte er sich, was sie dazu trieb, derartige Anstrengungen zu vollbringen.
    Atlan prallte gegen ihn, und er setzte sich wieder in Bewegung, zog die nach ihm Kommenden die Anhöhe hinab, mußte anhalten, wurde weitergeschoben, und kam auf diese Weise Schritt für Schritt näher an den Eingang heran.
    Vielleicht, überlegte er verzweifelt, hatten sie sich zuviel vorgenommen, als sie beschlossen hatten, gegen die Gefahren der PAN-THAU-RA anzugehen.
    Er wünschte, er hätte jetzt eine mentale Verbindung zu ES bekommen, obwohl er wußte, daß er vergeblich auf eine Botschaft des Geisteswesens wartete. ES befand sich selbst in allerhöchster Gefahr, wahrscheinlich war das Geisteswesen in eine Materiequelle gestürzt. Von dort also war kein Zuspruch zu erwarten.
    Und so kam es, daß dieser Mann, der seinen Begleitern Mut machen und sie anspornen sollte, einen Augenblick die Beherrschung über sich verlor und seine Not in einem einzigen Schrei hinausschrie, Der Schrei erhob sich Über das Heulen und Toben, über das Singen und Dröhnen, und er wurde von allen anderen gehört. Ein Ruck schien mit einemmal durch diese Kette zu gehen, und es war, als würden sich die leblosen Stricke in Adern aus Fleisch und Blut verwandeln, als transportierten sie Gedanken und Gefühle von einem zum anderen in dieser fünfzig Menschen langen Schlange.
    Und sie stampften auf das Haupttor zu, durch die eiskalte gläserne und mit Blasen geschwängerte Luft, erreichten ihr Ziel und warteten, bis die drei anderen Schlangen zu ihnen aufschlossen, um gemeinsam in den Korridor einzudringen.
    Doch der Sturm, den sie haßten wie einen persönlichen Feind, lohnte ihre Anstrengungen nicht. Als fühlte er sich durch sie verhöhnt, gewann er eine neue, noch schrecklichere Dimension. Die Blasen in der Luft schienen plötzlich zu schrumpfen, ihre Außenwände begannen zu glühen. Dann zuckten Blitze aus Eis und Feuer daraus hervor und trafen die

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