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0899 - Orkan im Hyperraum

Titel: 0899 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ärgerlich. „Daß ich wieder zu einem Anhänger dieser verlogenen Religion werde?"
    Kauk senkte den Kopf Verzeihen Sie!" sagte er müde. „Ich bin nicht fair zu Ihnen."
    „Wir sollten jetzt weitergehen, bevor der Roboter zurückkommt", schlug Fellmer Lloyd vor.
    Sie setzten ihren Marsch durch diese unwirkliche Umgebung fort. Kauk fragte sich, ob sie wirklich vorankamen. Er konnte kaum noch etwas vom Boden und den Wänden erkennen, die Decke hatte sich in einen glühenden und wallenden Nebel verwandelt.
    Wir bewegen uns im Kreis! dachte Kauk bedrückt.
    Immerhin wußten auch die Roboter des LARD nicht alles. Das konnte bedeuten, daß auch das LARD selbst der jüngsten Entwicklung hilflos gegenüberstand.
    Aber das war ein schwacher Trost! fand Kauk.
     
    10.
     
    Der Tod, der Körter Bell erlösen sollte, wollte nicht kommen. Der Anskenführer hing schlaff in seinem Sitz und beobachtete das Feuer, das über die Maschinenanlagen in der Zentrale dahinkroch. Er sah die klaffenden dunklen Öffnungen in der Luft und die herabzuckenden Blitze. Und über das Tosen des Hyperraumsturms hinweg vernahm er die Geräusche, die das mächtige Schiff machte.
    Das Ausmaß der Zerstörungen hielt sich in Grenzen, denn die Hyperenergien reichten nicht ganz in diese Existenzebene hinein, nur ihre Boten tanzten an der Grenze zwischen Schein und Wirklichkeit. Die Feuer waren kalt, und ihre Flammen glitten über all die Geräte und Instrumente hinweg ohne sie wirklich zu berühren.
    Das Schiff, dachte Bell, würde den Hyperraumsturm überstehen.
    Fast empfand er Trauer bei dem Gedanken, daß seine Zeit vorbei war, wie immer diese Katastrophe enden würde. Es bestand eine schwache Hoffnung, daß die Ansken ihre alte Position wieder einnehmen konnten, aber dann würde Körter Bell nicht mehr ihr Führer sein.
    Vergeblich hielt Bell Ausschau nach irgend etwas, das die Waffe des LARD sein konnte, aber in diesem Chaos konnte er keine zehn Schritte weit sehen. Das, was die Söldner des LARD in diesem Vielgliederfahrzeug in die Zentrale transportiert hatten, war wahrscheinlich längst durch den Sturm beschädigt worden und funktionierte nicht mehr. Einmal hatte es seinen Staub in die Zentrale geblasen, aber dann hatte es offenbar alle Aktivitäten eingestellt. Vielleicht hatte es noch in anderen Räumen des Schiffes eingegriffen, aber darüber machte sich Bell nicht allzuviel Gedanken.
    Der Außerordentliche Kräftebeharrer und Mechanist wäre gern aufgestanden und hätte sich in der Zentrale umgesehen, doch er fürchtete, daß ihn der Sturm zu Boden drücken würde und er sich dann aus eigenen Kräften nicht mehr erheben konnte. Die Vorstellung, daß ihn die später in die Zentrale zurückkehrenden Ansken am Boden finden könnten, war unerträglich für ihn. Wenn sie zurückkamen, sollten sie ihn in seinem Sitz sehen, ihren Anführer, der als einziger in der Zentrale ausgeharrt hatte.
    „Bell", würden die jungen Ansken der nächsten Generationen sagen, „dieser Bell war ein mutiger Anführer. Gewiß hat er Fehler gemacht, und es ist unter seiner Herrschaft zu einer schlimmen Krise gekommen, aber er war wirklich ein mutiger Mann. Sie fanden ihn ganz allein in der Zentrale. Dort saß er in seinem Sitz und war tot."
    Bell war gerührt bei dieser Vorstellung. Plötzlich fürchtete er, daß der Tod, auf den er wartete, nicht kommen würde. Das Schicksal, das ihn in den letzten Tagen so wenig begünstigt hatte, konnte beschlossen haben, ihm einen letzten Streich zu spielen und ihn am Leben zu lassen.
    Da hörte er die „Stimme" der Königin.
    Es war keine richtige Stimme, mehr ein Impuls, der ihn tief in seinem Innern bewegte. Es war ein Signal aus weiter Ferne, aus einem anderen Raum, aus einer anderen Zeit.
    „Königin", flüsterte Bell. „Bruilldana !"
    Er wußte nicht, woher er diesen Namen plötzlich kannte. Das Gefühl der Verbundenheit zu dieser fernen Königin war überwältigend. Bell begann zu zittern. Dann fragte er sich skeptisch, ob er nicht ein Opfer von irgendwelchen Halluzinationen Wurde. Vielleicht spielte ihm seine tiefe Sehnsucht einen Streich.
    Doch die Impulse der Königin erreichten ihn erneut, strichen wie eine körperliche Berührung über ihn hinweg. Es waren tröstliche und angenehme Impulse, sie gaben ihm das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
    Er fühlte sich als bedeutsamer Teil eines Ganzen.
    Allmählich begann er zu ahnen, was das Volk der Ansken an Bord dieses großen Schiffes all die Jahre Vermißt hatte. Wie

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