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0899 - Schwanengesang

0899 - Schwanengesang

Titel: 0899 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Lhaxxa-Tok spie einen Stein aus, wie ihn zuvor schon Judith Warren und neun andere Mädchen erhalten hatten. Er zeigte bis ins kleinste Detail ein Abbild von Lhaxxa-Toks Schädel und war ungefähr handtellergroß. Ein rötliches Leuchten ging von ihm aus. Er schwebte in Deeghs Klaue.
    »Und nun geh und führe deine Befehle aus. Das Mädchen, das ich will, soll dieses Mal besonders viel Lebenskraft in sich haben. Ich werde sie brauchen, um Raagh widerstehen zu können.«
    »Wird der Vieläugige nicht ehrlich mit dir umgehen, mein Fürst?«
    »Ehrlich? Raagh ist ein hinterlistiger Teufel. Er wird versuchen, alles zu bekommen, ohne eine Gegenleistung bringen zu müssen. Es würde mich nicht wundern, wenn er bereits jetzt bestrebt ist, eine Falle für mich aufzubauen, in der ich mich fangen will.«
    »Das wird ihm niemals gelingen, mein Fürst.«
    »Niemals, Deegh. Denn ich bin schlauer als er.« Lhaxxa-Tok lachte erneut, als Deegh den Thronsaal verlassen hatte und der Erde entgegenstrebte.
    Ja, er musste sich vor Raaghs Ränken durchaus in Acht nehmen, aber das beunruhigte ihn nicht. Was viel wichtiger in diesem Zusammenhang war: Gartnait mac Dolmech, der Druide und Drust Gurthinmoch, mit dessen Gestalt sich die Götter getarnt hatten, seine alten Feinde von einst, waren lange tot oder doch zumindest auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Denn sonst hätten sie sicher verhindert, dass die magische Sperre, die ihn so lange gefangen gehalten hatte, aufgelöst worden war. Nun, er hatte geahnt, dass es einst so kommen würde. Er hatte lediglich die Zeit für sich arbeiten lassen müssen.
    Bald schon würde er zu den wirklich Mächtigen gehören. Und sogar LUZIFER, dem KAISER, die Stirn bieten können.
    LUZIFER, erzittere vor mir…
    ***
    Vergangenheit
    Gartnait mac Dolmech zog sich in das Innere des heiligen Hains zurück. Die Eichenwaldung durfte ausschließlich von Druiden betreten werden, denn die geheimnisvollen Kräfte, die hier herrschten, hätten jedem anderen Menschen den Tod gebracht. Einen Tag später war er zurück.
    »Hat es geklappt?«, fragte Bridei und aus ihren Augen leuchteten Sehnsucht und Hoffnung.
    »Ja, es hat geklappt«, erwiderte Gartnait und wandte sich mit seiner Ansprache an die Versammelten. »Ich habe mit den Göttern geredet. Und sie werden uns beistehen. In möglichst großer Zahl, denn so ist ihre Macht unermesslich. Aber sie werden sich uns nur in einem Krieger zeigen, denn in diesem konzentrieren sie ihre Kräfte.«
    Bridei, nun wieder obenauf und des Sieges über die Schrecklichen sicher, wurde leichtsinnig. Sie schlich heimlich ins Dorf zurück, um ihren Schmuck zu holen, in dem sie die Götter begrüßen wollte. Dort aber fiel sie einem Trupp Tanaar in die Klauen, denn diese warteten geduldig auf Zurückkehrende. Doch Gartnait gelang es im Alleingang, sie wieder zu befreien.
    Brideis Aktion erwies sich trotzdem als folgenschwerer Fehler. Denn auf ihrer Spur fanden die Tanaar in den heiligen Hain. Dort fielen sie über die Versammelten her, als Gartnait gerade die Höhle der Tanaar beobachtete. Denn Lhaxxa-Tok war erneut aufgetaucht und fraß die Gefangenen reihenweise.
    Als der Druide bemerkte, dass sich unter den 23 neu angeschleppten Gefangenen zum zweiten Mal seine Bridei befand, war es bereits zu spät für eine erneute Rettungsaktion. Denn seine Gefährtin befand sich in Lhaxxa-Toks »Obhut« und von da konnte er sie nicht mehr zurückholen. Sein Leben für sie zu riskieren, das wollte er erst einmal nicht.
    Gartnait tauchte erneut im heiligen Hain auf, um zu sehen, was passiert war. Er fand ein paar versprengte Drainoch, die den Häschern wiederum entkommen waren. Und wurde Zeuge, wie die versprochene Hilfe eintraf. Inmitten des heiligen Hains fiel ein riesiger Krieger mit Brustharnisch und rotem Federbusch auf dem Helm aus dem Nichts. Der Mann mit den stechenden Augen und dem grauweißen Vollbart trug einen blau funkelnden Stein in der Linken und eine wunderbar golden schimmernde Sichel in der rechten Hand. Mehr Waffen besaß er anscheinend nicht.
    »Ich bin Drust Gurthinmoch und gekommen, um euch zu helfen, um das Böse von dieser Erde zu tilgen«, stellte er sich mit Stentorstimme den Drainoch vor, die sich ängstlich um Gartnait geschart hatten.
    »Du bist die Göttervielheit, die unser Druide gerufen hat?«, fragte der alte Mann, der den Tanaar erneut entkommen war.
    »Ja, ich bin die Göttervielheit.« Gurthinmoch warf dem Druiden die goldene Sichel zu. »Nimm sie, ich habe sie

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