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0899 - Schwanengesang

0899 - Schwanengesang

Titel: 0899 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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wirkte nicht unfreundlich. »Was kann ich für Sie tun, Mister Zamorra?«
    »Nun, eigentlich geht es um Ihre Tochter Judith. Ist sie da?« Er lächelte zuvorkommend.
    Warren runzelte die Stirn. »Judith? Was wollen Sie denn von ihr?«
    »Ich würde mich gerne mit ihr über Patricia Geery unterhalten. Alice O'Leary meinte, dass Ihre Tochter ein paar Mal mit Patricia gesprochen hat.«
    »So, hat sie das? Hm. Kann schon sein. Judith ist sicher im Haus. Ich schaue mal nach ihr.« Er stellte die Axt hin und drückte sich an Zamorra vorbei. Der war gelinde verblüfft. Mit dieser Antwort hätte er nicht gerechnet.
    »Judith, Schätzchen, kommst du mal?«, brüllte Warren am Haus hoch. »Da ist Besuch für dich.«
    Nichts tat sich. Zamorra lehnte sich an die Hütte. Also doch nicht da. Jetzt bin ich mal gespannt, wie er aus dieser Nummer wieder rauskommt…
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Zamorra eine huschende Bewegung. Irgendjemand drehte sich blitzschnell um die Ecke der Hütte. Der Professor wollte ausweichen. Zu spät. Etwas krachte mit Urgewalt auf seinen Schädel. Das Letzte, was er sah, war ein feuerroter Haarschopf.
    Nicht schon wieder…
    Dann schwanden ihm erneut die Sinne.
    ***
    Vergangenheit
    Gartnait mac Dolmech war sich sicher, dass Lhaxxa-Tok den fremden Dämon nicht einfach so beschwören konnte, denn sonst hätte er es längst getan. Er musste vielmehr Vorbereitungen treffen, sich absichern, denn sonst konnte das unter Umständen böse für Lhaxxa-Tok enden. Denn er wollte etwas von dem Unbekannten. Allerdings glaubte der Druide nicht, dass das mit einer bloßen Bitte getan sein würde, wie der tote Tanaar es ihm erzählt hatte. Dämonen ließen sich jeden Dienst vergelten und versuchten in aller Regel sogar, den Anderen übers Ohr zu hauen, vielleicht sogar dessen Seele zu bekommen.
    Lhaxxa-Tok ließ sich vorerst nicht mehr blicken. Stattdessen stiegen weitere Tanaar aus dem Spaya und begaben sich auf Menschenjagd. Dabei tauchte ein etwa fünfzigköpfiger Häschertrupp auch beim Dorf der Drainoch auf. Und zwar eine Stunde vor Morgengrauen, als die allermeisten der Menschen friedlich schliefen.
    Der Anführer der Tanaar zischelte etwas und deutete auf das nächstliegende Haus. Es war über drei Brücken mit den Nachbarhäusern verbunden, besaß aber keine, die es mit dem Festland verband.
    Vierzehn Echsen tauchten ins Wasser und schwammen bis zu den Pfählen. An diesen wollten sie sich hochziehen und die Menschen im Schlaf überfal len. Doch als die ersten drei Tanaar mit dem Holz in Berührung kamen, durchfuhr sie ein magischer Schlag. Sie röchelten und sanken bewusstlos auf den Grund des Flusses.
    Der Anführer ließ sie bergen und sah, dass sie schwere Verbrennungen erlitten hatten. »Magie. Die hier haben ihre Häuser magisch abgesichert. Sie sind mächtig. Das ist nicht gut. Wir müssen den Fürsten fragen, was zu tun ist.«
    Nachdem vier »Freiwillige« stichprobenartig die anderen Häuser getestet und ebenfalls in tiefe Bewusstlosigkeit gefallen waren, zog der Häschertrupp mit seinen Verwundeten ab.
    Grün blitzende Augen starrten ihnen nach.
    Am Abend des nächsten Tages bebte plötzlich der Boden. Schreiend flüchteten die Drainoch in ihre Häuser. Lhaxxa-Tok brach aus dem Wald! Rote Blitze schossen aus seinen Krallen und prallten auf den magischen Schutzschirm des ersten Hauses. Die rote Kraft erfasste die grünliche, breitete sich auf ihr aus und fraß sie schließlich ganz. Das Haus war ungeschützt! Ein Trupp Tanaar stürmte die Brücke, schlug die fliehenden Wächter bewusstlos und drang in das Haus ein. Als sie die brüllenden Bewohner nach draußen schleppten, gaben die anderen Drainoch ihre Heime auf und flohen nach allen Seiten in die Wälder. Viele entkamen. Aber mindestens ebenso viele wurden von den Tanaar abgepflückt, brutal niedergeschlagen und verschleppt. Nur ein paar Krieger lieferten den Dämonischen einen halbherzigen Kampf, unterlagen aber allesamt. Getötet wurde keiner von ihnen.
    Gartnait, der die Szenen mit wachsendem Entsetzen beobachtete, griff den Dämon mit seiner Magie an. Druidenmacht brandete gegen Lhaxxa-Tok, setzte ihn kurzzeitig unter Feuer, ließ ihn als lebendes Fanal erscheinen - und floss dann nutzlos wieder ab. Das Echsenmonstrum spielte mit Gartnait, machte dessen Angriffe mühelos zunichte. Als die ersten roten Angriffsblitze zuckten, floh Gartnait ebenfalls. Enttäuscht brüllte der Dämon, als seine Angriffe ins Leere schlugen.
    An einem geheimen Ort im

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