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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Station, und Sandy würde an vorderster Front ihren Studenten zeigen, wie solche Patienten sicher zu behandeln waren.
Sicher? fragte er sich. Denkste! Der Gedanke weckte dunkle Erinnerungen und die Art Angst, die er seit Jahren nicht mehr kannte. Dieser Angriff auf sein Land - gesagt hatte man ihm nichts, aber Clark hatte nie gelernt, an Zufälligkeiten zu glauben - brachte nicht ihn, sondern seine Frau in Gefahr.
»Wer, meinste, hat's getan?« Es war eine dumme Frage, und sie brachte eine noch dümmere Antwort.
»Jemand, der uns nicht besonders mag«, antwortete John böse.
»'tschuldigung.« Chavez sah zum Fenster raus und dachte einige Sekunden nach. »Es ist ein verteufeltes Glücksspiel, John.«
»Wenn wir's rausfinden ... und Geheimhaltung ist bei solchen Operationen verflucht schwierig ...«
»Roger, Mr. C. Die Typen, denen wir schon auf die Finger schauen?«
»Das wäre eine Möglichkeit. Andere auch, schätz' ich.« Er sah auf seine Uhr. Direktor Foley müßte schon von Washington zurück sein, und sie sollten zu seinem Büro rauf. Das dauerte nur ein paar Minuten.
»Hi, John«, sagte der DCI von seinem Schreibtisch. Mary Pat war auch da.
»Kein Versehen, dies hier, oder?« fragte Clark.
»Nein, ist es nicht. Wir stellen eine vereinigte Task-Force zusammen. FBI redet mit den Leuten im Inland. Gibt's Hinweise, verfolgen wir die außerhalb der Landesgrenzen. Sie beide stehen dafür auf Abruf. Ich bastle irgendwas, um Leute nach Übersee zu bekommen.«
»Das SNIE?« fragte Ding.
»Alles andere kommt auf dem Herd ganz nach hinten. Jack gab mir sogar Vollmacht, NSA und DIA herumzuschubsen.« Obwohl der DCI das von Rechts wegen schon durfte, hielten sich die anderen Geheimdienste bislang für unabhängige Imperien. Das war einmal.
»Wie geht's den Kindern, Leute?« fragte Clark.
»Zu Hause«, antwortete Mary Pat. Spook-Königin hin oder her, sie war immer noch eine sorgende Mutter. »Sie sagen, es geht ihnen gut.«
»Massenvernichtungswaffen«, sagte Chavez. Mehr war nicht nötig.
»Yeah.« Der DCI nickte. Jemand übersah oder ignorierte einfach die Tatsache, daß die US-Politik diesbezüglich seit Jahren mehr als deutlich war. Nuklear entsprach bakteriell entsprach chemisch, und die Antwort auf bakteriell oder chemisch war nuklear, da die USA diese, nicht aber jene Waffen hatten. Das Telefon auf dem Tisch läutete. »Ja? Gut, können Sie uns dafür ein Team rüberschicken? Besten Dank.«
»Was war das?«
»USAMRIID in Fort Detrick. Okay, die sind in einer Stunde hier. Wir können Leute nach Übersee schicken, vorher muß aber ein Bluttest sein. Die europäischen Länder sind - na, das können Sie sich vorstellen. Scheiße, nicht mal einen verfluchten Hund bekommen Sie nach England rein, ohne daß er einen Monat zum Tollwut-Ausschluß im Zwinger verbringt. Auf der anderen Seite des Teiches wird man Sie wohl nochmals pieksen. Die Flugbesatzung auch«, fügte der DCI hinzu.
»Wir haben nicht gepackt«, sagte John.
»Kaufen Sie drüben, was Sie brauchen, John, okay?« Mary Pat zögerte. »Sorry.«
»Gibt's irgendwelche Hinweise, denen wir nachschnüffeln könnten?«
»Jetzt noch nicht, das wird aber noch. So was schafft keiner, ohne irgendwelche Fußspuren zu hinterlassen.«
»Da ist was merkwürdig«, warf Chavez. »John, erinnerst du dich, was ich vor ein paar Tagen sagte? Sachen, gegen die man nicht zurückschlagen, die man nicht umkehren kann. Hey, wenn dies eine Terroristen-OP war ...«
»Zu groß«, erwiderte Mary Pat. »Zu komplex.«
»Gut, Ma'am, und wenn schon, verdammt, wir könnten das Bekaatal in einen Parkplatz verwandeln und die Marines nach dem Abkühlen reinschicken, um die Abgrenzungslinien zu malen. Das ist kein Geheimnis. Gilt auch für einen Nationalstaat, oder? Wir haben zwar die Interkontinentalraketen verschrottet, aber Bomben gibt's noch. Jedes Land könnten wir bis zum Grundfels niederbraten, und Präsident Ryan wär' dazu fähig - zumindest würde ich nicht dagegenhalten. Ich hab' ihn in Aktion gesehen, und der braucht richtige Hosen.«
»Also?« fragte der DCI. Er sagte nicht, daß es so einfach wäre. Bevor Ryan oder ein anderer Kernwaffen-Freigaben erteilte, müßten wohl die Beweise den Obersten Gerichtshof überzeugen können, und auch dann: Er hielt Ryan nicht für einen, der unter den meisten Umständen zu so etwas bereit wäre.
»Also denkt, wer auch immer diese OP leitete, eins von zwei Sachen. Entweder macht es nichts aus, wenn wir's erfahren, oder wir können so nicht darauf

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