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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nächstes.
»Er war bei der Mission von World Health Organization zu dieser Region. Seine Kollegen sind im nächsten Gebäude.« Sie zeigte hin.
»Moudi, sagten Sie, Ma'am?« fragte Chavez beim Notieren.
»Ja.« Sie buchstabierte für ihn. »Mohammed Moudi. Ein guter fügte sie hinzu. »Es war sehr traurig, sie alle verlieren.«
»Mohammed Moudi, sagten Sie. Wissen Sie, von woher?« Wieder fragte Chavez.
»Iran - nein, das ist jetzt anders, nicht? Er war in Europa gebildet, ein guter junger Arzt, und sehr viel Achtung für uns.«
»Ja, so.« Clark räusperte sich. »Können wir mit seinen Kollegen reden?«
*
    »Ich glaube, der Präsident ist viel zu weit gegangen«, sagte der Arzt im Fernseher. Er mußte in der lokalen Sendeanstalt interviewt werden, da er heute nicht von Connecticut nach New York fahren konnte.
    »Warum das, Bob?« fragte der Gastgeber. Er war von New Jersey zum Studio neben Central Park West in New York gekommen, kurz bevor die Brücken und Tunnel geschlossen wurden, und schlief jetzt in seinem Büro. Verständlicherweise war er darüber nicht besonders glücklich.
    »Ebola ist ein ganz übler. Da gibt's keinen Zweifel«, sagte der MedizinKorrespondent der Senderkette. Er war Arzt ohne Praxis, kannte aber die Sprache recht gut. »Aber es ist nie hiergewesen, weil dieses Virus hier nicht überleben kann. Dennoch haben diese Menschen sich ihn zugezogen - im Moment möchte ich dazu Spekulationen außen vor lassen -, und er kann sich nicht weit verbreiten. Ich fürchte, die Aktionen des Präsidenten sind voreilig.«
    »Und verfassungswidrig«, ergänzte der Rechtsexperte. »Da gibt es keinen Zweifel. Der Präsident ist in Panik geraten und tut damit dem Land weder in medizinischer noch in rechtlicher Hinsicht Gutes.«
    »Verbindlichsten Dank, Jungs«, sagte Ryan und schaltete das Gerät ab. »Daran müssen wir arbeiten«, meinte Arnie.
»Wie?«
»Schlechte Information bekämpft man mit guter Information.« »Super, Arnie, bloß hieße der Beweis, daß ich recht habe, daß Leute
    sterben müßten.«
»Wir haben eine Panik zu verhindern, Mr. President.«
Das war soweit ausgeblieben, was erstaunlich war. Der Zeitablauf hatte
    geholfen. Die meisten hatten die Neuigkeit abends erfahren. Die meisten waren heimgekehrt, hatten genug in der Speisekammer, um einige Tage durchzuhalten, und die Nachricht war schockierend genug, daß es zu keinem landesweiten Sturm auf die Supermärkte kam. Das würde sich aber ändern. Die ersten Proteste konnte man in wenigen Stunden erwarten. Darüber würden die Medien berichten, und irgendeine Art öffentlicher Meinung würde sich bilden. Arnie hatte recht. Er mußte etwas tun dagegen. Aber was?
»Wie, Arnie?«
     
»Jack, ich dachte schon, Sie würden mich nie fragen.«
     
*
    Nächste Haltestelle Flughafen. Dort bestätigte man, daß ein in der Schweiz registrierter G-IV-Busineß-Jet in Privatbesitz tatsächlich mit einem Flugplan nach Paris abgehoben war, mit Zwischenstopp in Libyen zum Auftanken. Der Fluglotsenchef hatte Kopien aus dem Flughafenarchiv und der Ladeliste für die amerikanischen Besucher vorbereitet.
    Dies war ein recht umfassendes Dokument; sogar die Namen der Crew waren darin vermerkt.
»Nun?« fragte Chavez.
Clark sah die Beamten an. »Vielen Dank für Ihre wertvolle Hilfe.« Dann ging er mit Ding zum Wagen, der sie zu ihrer Maschine
    zurückbrachte.
»Nun?« wiederholte Ding.
»Abwarten, Partner.« Die Fünf-Minuten-Fahrt verging im Schweigen.
Clark sah zum Fenster raus. Gewitterwolken ballten sich zusammen. Er haßte das Fliegen in den Dingern.
    »Keine Chance. Wir warten eine Weile.« Der Backup-Pilot war Oberstleutnant. »Wir haben Vorschriften.«
Clark tippte die Adler auf seinen Schulterstücken an und beugte sich ihm ins Gesicht. »Ich Colonel. Ich sagen los, Pfadfinder der Lüfte. Jetzt sofort!«
»Schauen Sie, Mr. Clark, ich weiß, wer Sie sind und ...«
»Sir«, warf Chavez dazwischen, »ich bin nur künstlicher Major, aber diese Mission ist wichtiger als Ihre Vorschriften. Würden Sie bittschön ums Schlimmste herumfahren? Wir haben Kotztüten, wenn wir sie brauchen.« Der Pilot starrte sie an, ging aber dann zur Maschine zurück.
Chavez wandte sich um. »Beherrschung, John.«
Clark reichte ihm die Kopie. »Sieh dir die Namen der Crew an. Sind keine Schweizer, aber der Flieger ist dort registriert.«
Chavez suchte den Eintrag. HX-NJA war das Kennzeichen. Und die Namen der Besatzung waren weder germanisch, gallisch, noch

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