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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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taktische Situation vorliegen. Das 11. ACR simulierte einen Divisionsangriff auf neu eingetroffene Streitkräfte. Das war echt die beste Art und Weise, Leute in der Wüste zu begrüßen: sie Dreck fressen lassen.
»Fahren wir weiter!« Diggs sprang wieder in sein HMMWV, und der Fahrer fuhr los zu einem etwas erhöhten Platz, Eisernes Dreieck genannt. Der kurze Funkspruch eines OC ließ den amerikanischen General böse knurren: »Gottverdammt!«
»Ein Problem?«
General Diggs ergriff eine Karte. »Dieser Hügel ist der wichtigste strategische Punkt im Tal, und sie haben ihn nicht gesehen. Nun, dafür werden sie büßen. Passiert jedesmal.« OpFor-Leute waren bereits zum unbesetzten Gipfel unterwegs.
»So schnell so weit vorzustoßen, ist das klug für Blau?«
»General, todsicher ist's unklug, das nicht zu tun, wie Sie sehen werden.«
»Warum hat er nicht mehr gesprochen, sich nicht öfter in der Öffentlichkeit gezeigt?«
Der Chef des Nachrichtendienstes hätte hier vieles sagen können.
Präsident Ryan war zweifellos sehr beschäftigt. So vieles zu tun. Das Regierungssystem seines Landes in Scherben, und ehe er sprechen könnte, mußte er wieder aufbauen. Ein Staatsbegräbnis organisieren. Er hatte mit Regierungen zahlreicher Länder zu sprechen, ihnen die üblichen Zusicherungen zu geben. Er hatte einiges sicherzustellen, nicht zuletzt seinen persönlichen Schutz. Das amerikanische Kabinett, die wichtigsten Berater des Präsidenten, existierte nicht mehr und mußte neu gebildet werden ... Doch das war gewiß nicht, was der Fragende von ihm hören wollte.
»Über diesen Ryan haben wir Nachforschungen angestellt«, war die Antwort, die er gab. Hauptsächlich anhand von Zeitungsartikeln - sehr vielen -, die die UN-Vertretung seines Landes gefaxt hatte. »Bis heute hat er nur wenige öffentliche Reden gehalten, und dann auch nur, um die Gedanken seiner Chefs zu präsentieren. Er ist Geheimdienstler gewesen - genaugenommen im Innendienst, ein Analytiker. Offensichtlich ein sehr guter, aber eben ein Innendienstler.«
»So? Weshalb hat ihn Durling dann berufen?«
»Das stand gestern in amerikanischen Zeitungen. Ihre Regierung benötigt das Amt eines Vizepräsidenten. Und Durling wollte jemanden, der seine Mannschaft für internationale Beziehungen verstärkt: Darin hatte Ryan Erfahrung. Im Konflikt mit Japan hat er sich gut bewährt. Erinnern Sie sich?«
»Ein Assistent also, kein Führer.«
»Richtig. Er hat nie ein höheres Amt angestrebt. Unseren Informationen zufolge hat er diesen Vize-Posten nur als Amtierender auf Zeit angenommen, für weniger als ein Jahr.«
»Das überrascht mich nicht.« Daryaei sah die Notizen an: Assistent von Vizeadmiral James Greer, DDI/CIA, kurz amtierender DDI, dann stellvertretender Direktor, dann Sicherheitsberater von Präsident Durling, und schließlich hatte er den zeitweiligen Posten des Vizepräsidenten angenommen. Sein Eindruck von diesem Ryan war von Anfang an richtig: ein Gehilfe. Sicher ein sehr fähiger, wie auch er fähige Assistenten hatte, von denen allerdings keiner seine Position einnehmen könnte.
Er hatte also nicht mit einem Ebenbürtigen zu tun. Gut. »Weiter?«
»Als Geheimdienstspezialist wird er bezüglich auswärtiger Angelegenheiten ungewöhnlich gut informiert sein. Genauer, sein Wissen darüber mag das beste sein, was Amerika in den letzten Jahren gehabt hat, dafür hat er von Innenpolitik so gut wie keine Ahnung«, führte der Beamte seinen Bericht fort. Dieser Leckerbissen stammte von der New York Times.
»Aha.« Und mit dieser Information begann die Planung. Bis dahin war es nur ein Gedankenspiel gewesen, doch das würde sich bald ändern.
»Na, wie sieht's denn in Ihrer Armee aus?« fragte Diggs. Die beiden Generäle standen allein auf dem erhöhten Terrain und verfolgten mit Nachtsichtgläsern die Schlacht, die sich unter ihnen abspielte. Wie vorhergesagt, hatte das 32. - so nannte Bondarenko sie sicher in Gedanken - den Spähtrupp der Blauen überwältigt, war nach links geschwenkt und jetzt dabei, die >feindliche< Brigade aufzurollen.
Ohne echte Opfer war es ganz nett anzusehen, wie die blinkend gelben >Tot<-Lichter nach und nach aufleuchteten. Dann mußte er die Frage beantworten. »Schrecklich. Wir stehen vor der Aufgabe, alles von Grund auf neu aufzubauen.«
Diggs sah ihn an. »Nun, Sir, so ging es mir auch mal.« Zumindest habt ihr nicht mit Drogen zu tun, dachte der Amerikaner. Er konnte sich noch erinnern, wie er als junger Second Lieutenant Angst

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