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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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NJA, dachte er mit geschlossenen Augen. NJA. Ninja. Das erzeugte ein Lächeln. Kampfruf seiner alten Einheit, 1. Bataillon, 17. Infanterieregiment. >Uns gehört die Nacht!< Ja, das waren noch Zeiten ... Ninja. Das schien wichtig. Wieso?
Seine Augen gingen auf. Chavez stand auf, streckte sich, ging nach vorn. Dort weckte er den Piloten, der sich ein bißchen mit Clark angelegt hatte. »Colonel?«
»Was gibt's?« Nur ein Auge ging auf.
»Was kostet so 'n Ding hier?«
»Mehr als sich einer von uns leisten kann.« Das Auge ging wieder zu.
»Im Ernst.«
»Über zwanzig Millionen Dollar, abhängig von der Version und dem Flugleitsystem. Wenn jemand einen besseren Busineß-Jet baut, ist es mir nicht bekannt.«
»Danke.« Chavez ging wieder zu seinem Sitz. Sinnlos, wieder wegzudämmern. Er spürte, wie sich die Nase senkte, und hörte, wie der lästige Turbinenlärm abnahm. Sie begannen den Abstieg nach Khartum.
Der örtliche CIA-Stationschef würde sie empfangen - oh, pardon, dachte er. Wirtschaftsattache. Oder war es der Politische Offizier? Was auch immer. Er wußte, diese Stadt würde nicht so freundlich sein wie die letzten beiden.
*
    Der Helikopter landete am Fort McHenry, um Jack zu dem beschissenen Fototermin zu bringen, den Arnie sich ausgedacht hatte. Er müßte seine Betroffenheit demonstrieren. Ja, dachten die Menschen etwa, wenn so was passierte, daß der Präsident eine Party gab? Hatte nicht Poe darüber geschrieben? »Die Maske des Roten Todes« oder so was? Aber die Pest war bei der Party eingedrungen, nicht wahr? Der Präsident rieb sich das Gesicht. Schlaf. Muß schlafen. Denke verrückten Scheiß. Es war wie mit Blitzlichtern. Das Gehirn ermüdete, und willkürliche Gedanken platzten einem ohne ersichtlichen Grund in den Sinn, dann mußte man sie wieder niederringen, um sein Denken wieder aufs Wichtige zu richten.
    Die üblichen Chevy Suburbans standen dort, aber nicht die Präsidentenlimousine. Ryan würde im offensichtlich gepanzerten Wagen fahren.
    Cops gab es auch, mit grimmigen Blicken. Tja, alle anderen sahen auch grimmig drein, warum nicht auch sie?
Auch er trug eine Maske, und drei Fernsehkameras zeichneten es auf Sie fuhren gleich los, Fort Avenue hinauf, dann nach Norden auf den Key Highway. Es waren fast zehn Minuten über leergefegte Stadtstraßen in Richtung Johns Hopkins, wo der Präsident und seine First Lady anderen Kameras zeigen würden, wie betroffen sie waren. Eine der Führungsrolle, hatte ihm Arnie gesagt, und wählte damit einen Ausdruck, den er respektieren mußte, ob es ihm gefiel oder nicht. Und zum Teufel noch mal, Arnie hatte recht. Er war der Präsident, und er konnte sich nicht von den Menschen absondern - ob er nun etwas Wesentliches zur Abhilfe beitragen konnte oder nicht, man mußte sehen, daß er sich darum kümmerte. Es ergab einerseits einen Sinn und andererseits auch keinen.
Die Autokolonne bog in die Wolfe-Street-Einfahrt ein. Dort waren Guard-Soldaten des 175. Infanterieregiments, der Maryland Line. Der regionale Kommandeur hatte entschieden, daß alle Krankenhäuser zu bewachen wären, und Ryan hielt es für etwas, das sinnvoll war. Das Detail war angesichts der Männer mit Gewehren nervös, aber die waren Soldaten, und damit hatte es sich - sie zu entwaffnen hätte ja in die Nachrichten kommen können, nicht wahr? Sie alle salutierten, so maskiert sie auch in der MOPP-Montur waren, Gewehre geschultert. Bisher hatte keiner das Krankenhaus bedroht. Vielleicht waren sie der Grund, oder die Leute waren zu verängstigt.
Sehr viel Menschen gab es zu dieser Stunde nicht zu sehen, aber alle waren maskiert, und sogar im Eingangsbereich war die Luft schwer vom Geruch, der sich jetzt zum nationalen Parfüm gemausert hatte. Wieviel davon war physikalisch wirklich nötig, wieviel psychologisch? fragte sich Jack. Aber eigentlich war sein Ausflug es auch.
»Tag, Dave«, sagte der Präsident zum Dekan. Der trug Grün statt des Anzugs, maskiert wie die anderen, und mit Handschuhen dazu. Sie gaben sich nicht die Hand.
»Mr. President, danke fürs Kommen.« Es gab Kameras im Eingangsbereich - sie waren ihm von draußen gefolgt. Ehe einer der Reporter schreiend eine Mitteilung erbitten konnte, deutete Jack nach vorn, und der Dekan führte die Gesellschaft davon. Ryan vermutete, das würde sachlich aussehen. Secret-Service-Agenten hetzten nach vorn, als sie von den Aufzügen zum Stockwerk der Inneren marschierten. Die Türen glitten auf und enthüllten einen geschäftigen Korridor mit

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