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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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den BaltimoreWashington Parkway und die US-Route 1, alle morgens vom Berufsverkehr verstopft, dem ein Secret-Service-Konvoi den Gnadenstoß geben würde; ganz abgesehen davon, daß alle drei Strecken potentiellen Attentätern gelegen kämen, so schmal, wie sie nahe Baltimore wurden.
Johns Hopkins Hospital hatte auf dem Pädiatrie-Gebäude einen Hubschrauberlandeplatz, aber keiner hatte die politischen Auswirkungen durchdacht, wenn die First Lady täglich mit einem VH-6o des Marine Corps zur Arbeit flog. Vielleicht wäre das doch eine realisierbare Option, entschied Price. Sie verließ das Zimmer, um mit Altmann darüber zu sprechen, und plötzlich war die Familie Ryan allein und konnte frühstücken, als wären sie immer noch ganz normale Leute.
»Mein Gott, Jack«, atmete Cathy auf.
»Ich weiß.« Statt zu sprechen, genossen sie die Stille eine ganze Minute, schauten auf ihr Frühstück herab und stocherten mit der Gabel darin herum.
»Die Kinder brauchen Sachen für das Begräbnis«, sagte Cathy schließlich.
»Andrea sagen?«
»Okay ... Weißt du schon, wann's stattfinden wird?«
»Müßte ich heute erfahren.«
»Ich werde doch noch arbeiten können, oder?« Da Price abwesend war, konnte sie ihre Besorgnis zeigen.
Jack hob den Blick. »Ja. Schau, ich versuche mein Bestes, daß wir so normal bleiben, wie's geht, und ich weiß, wie wichtig deine Arbeit ist. Übrigens hab' ich noch keine Gelegenheit gehabt, dir zu sagen, wie ich über den Preis denke, den du da gerade eingeheimst hast.« Er lächelte. »Ich bin verdammt stolz auf dich, Schatz.«
Price kam wieder herein. »Dr. Ryan?« sagte sie. Und natürlich wandten sich beide Köpfe ihr zu. Sie konnten es an ihrem Gesicht ablesen.
Die grundlegendsten Fragen waren noch ungeklärt. Sollte sie sie Doctor Ryan nennen, MISSUS Ryan oder ...
»Machen wir's einfacher für alle, okay? Nennen Sie mich Cathy.«
Das konnte Price nicht, doch sie ließ es für den Augenblick im Raum stehen. »Bis wir's besser hinbekommen, fliegen wir Sie dorthin. Die Marines sind mit einem Helikopter hierher unterwegs.«
»Ist denn das nicht teuer?« fragte Cathy.
»Doch, aber Vorgangsweisen müssen erst festgelegt werden, und im Moment ist's so am einfachsten. Und« - ein sehr großer Mann betrat den Raum - »das ist Roy Altman. Er ist fürs erste Ihr Hauptagent.«
»Ach«, war alles, was Cathy im Augenblick sagen konnte. Ein Meter neunzig und einhundert Kilogramm Roy Altman kamen herein. Er hatte schütteres blondes Haar, einen blassen Teint und einen verlegenen Gesichtsausdruck, wohl wegen des kräftigen Körpers. Wie bei allen SecretService-Agenten war sein Anzug weit geschnitten, um eine Waffe zu kaschieren. Altman kam herüber, um ihr die Hand zu geben, was er mit erstaunlicher Zartheit tat.
»Ma'am, Sie wissen, was mein Job ist. Ich werde mich bemühen, Ihnen so gut aus dem Weg zu bleiben wie möglich.« Zwei weitere Leute kamen herein. Altman stellte sie vor als den Rest ihrer heutigen Leibwache. Alle waren sie nur vorläufig zugeteilt. Sie alle mußten mit den Schützlingen auskommen, und ob das klappte, war oft schwer vorherzusagen, auch wenn es so liebenswerte Prinzipale waren, wie die Ryans zu sein schienen.
Cathy war versucht zu fragen, ob das nötig wäre, doch besann sich eines Besseren. Sie wechselte einen Blick mit Jack und erinnerte sich, daß sie nicht in dieser Lage wäre, wenn sie nicht Jacks Ernennung zum Vizepräsidenten zugestimmt hätte, die wie lang? - fünf Minuten? - gedauert hatte. Dann war das Dröhnen des Sikorsky Black Hawk Helicopter zu hören, der auf der kleinen Anhöhe nebenan landete und dort, wo einmal ein kleines astronomisches Observatorium gewesen war, einen kleinen Schneesturm entfachte. Jack sah auf die Uhr und stellte fest, die Marines von VMH-1 brannten tatsächlich auf kurzer Lunte. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis die überbordende sie alle erdrückte.
*
    »Diese Aufnahme kommt live vom Gelände des Naval Observatory in der Massachusetts Avenue«, sagte der NBC-Reporter nach Freigabe vom Aufnahmeleiter. »Sieht wie ein Hubschrauber der Marines aus. Ich vermute, der Präsident fliegt irgendwohin.« Als die Schneewolke sich ein wenig setzte, zoomte die Kamera ran.
    »Eine amerikanische Black Hawk, mit einigen Rafinessen ausgestattet«, sagte der Nachrichtendienstler. »Sehen Sie? Das ist ein >Black-Hole    »Wie

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