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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Elefanten seit drei Jahrhunderten die Stadt.«
    »So ist es«, sagte Haldon. »Und die gegenwärtigen Triarchen?«
    »Malaquo ist ein Tiger, Nyessos und Doniphos sind Elefanten.«
    »Und welche Lehren können wir aus der Geschichte von Volantis ziehen?«
    »Wenn man die Welt erobern will, sollte man besser über Drachen verfügen.«
    Tyrion konnte sich nicht beherrschen und lachte laut.
    Später, als der Junge Greif auf Deck ging, um Yandry mit den Segeln und Stangen zu helfen, baute Haldon die Figuren auf seinem Cyvasse -Tisch für ihr Spielchen auf. Tyrion schaute ihm mit seinen verschiedenfarbigen Augen zu und sagte: »Der Junge ist klug. Ihr habt ihn gut unterrichtet. Die Hälfte der Lords von Westeros ist nicht so gebildet, wie ich leider gestehen muss. Sprachen, Geschichte, Lieder, Rechnen … Eine kopflastige Mischung für den Sohn eines einfachen Söldners.«
    »Ein Buch kann in den richtigen Händen so gefährlich sein wie ein Schwert«, erwiderte Haldon. »Streng dich diesmal ein wenig mehr an, Yollo. Du spielst Cyvasse so schlecht wie du Purzelbäume schlägst.«
    »Ich will Euch nur in falscher Sicherheit wiegen«, sagte Tyrion, während sie ihre Steine auf beiden Seiten einer mit Schnitzereien verzierten Trennwand aus Holz aufbauten. »Ihr glaubt , Ihr hättet mir das Spiel beigebracht, aber manchmal trügt der Schein. Vielleicht habe ich das Spiel von dem Käsehändler gelernt, habt Ihr das schon in Betracht gezogen?«
    »Illyrio spielt kein Cyvasse .«
    Nein, dachte der Zwerg, er spielt das Spiel der Throne, und Ihr und Greif und Ente seid nur Spielsteine, die er hierhin und dorthin zieht und opfert, wenn es notwendig ist, so wie er Viserys geopfert hat. » Dann liegt die Schuld bei Euch. Wenn ich schlecht spiele, habt Ihr es mir schlecht beigebracht.«
    Der Halbmaester kicherte. »Yollo, ich werde dich vermissen, wenn die Piraten dir die Kehle aufgeschlitzt haben.«
    »Wo stecken diese berühmten Piraten überhaupt? Ich glaube langsam, die gibt es nur in Eurer und Illyrios Einbildung.«
    »Sie treiben sich vor allem zwischen Ar Noy und der Gram herum. Oberhalb der Ruinen von Ar Noy herrschen die Qohorik über den Fluss, und unterhalb der Gram haben die Galeeren aus Volantis das Sagen, aber das Wasser dazwischen beansprucht keine Stadt für sich, also haben es sich die Piraten angeeignet. Im Dolchsee gibt es viele Inseln, wo sie in versteckten Höhlen und geheimen Festungen auf der Lauer liegen. Bist du bereit?«
    »Für Euch? Ohne Zweifel. Für die Piraten? Eher nicht.«
    Haldon nahm die Trennwand zur Seite. Beide Spieler begutachteten die Eröffnungsstellung des Gegners. »Du lernst«, lobte der Halbmaester.
    Tyrion hätte beinahe seinen Drachen genommen, überlegte es sich jedoch anders. Beim letzten Mal hatte er sie zu früh ins Spiel gebracht und an einen Tribock verloren. »Wenn wir diese legendären Piraten treffen, könnte ich mich ihnen anschließen. Ich werde ihnen sagen, mein Name sei Hugor Halbmaester.« Er schob sein leichtes Pferd auf Haldons Berge zu.
    Haldon antwortete mit einem Elefanten. »Hugor Halbschlau würde besser zu dir passen.«
    »Ich brauche eben nur halb so schlau zu sein, wie Ihr, um es mit Euch aufzunehmen.« Tyrion zog das schwere Pferd, damit es sein leichtes Pferd unterstützte. »Vielleicht möchtet Ihr auf den Ausgang wetten?«
    Der Halbmaester zog eine Augenbraue hoch. »Wie viel?«
    »Münzen habe ich nicht. Spielen wir um Geheimnisse.«
    »Greif würde mir die Zunge herausschneiden.«
    »Angst? Hätte ich an Eurer Stelle auch.«
    »An dem Tag, an dem du mich im Cyvasse besiegst, kriechen mir Schildkröten aus dem Hintern.« Der Halbmaester bewegte seine Speere. »Also gut, spielen wir um Geheimnisse, kleiner Mann.«
    Tyrion streckte die Hand nach seinem Drachen aus.
    Erst drei Stunden später stieg der kleine Mann wieder an Deck, um seine Blase zu entleeren. Ente half Yandry beim Einholen des Segels, während Ysilla das Ruder übernommen hatte. Die Sonne stand tief über den Schilfflächen am Westufer, und der Wind hatte aufgefrischt. Ich brauche diesen Schlauch Wein, dachte der Zwerg. Seine Beine waren verkrampft, weil er so lange auf dem Hocker gesessen hatte, und er fühlte sich so benommen, dass er froh war, nicht in den Fluss zu kippen.
    »Yollo«, rief Ente. »Wo steckt Haldon?«
    »Er hat sich ins Bett gelegt, ihm geht’s nicht gut. Ihm kriechen Schildkröten aus dem Hintern.« Damit ließ er den Ritter stehen, sollte der selbst schlau daraus werden, und

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