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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gesagt, er bringt mich nach Meeren. Meereen bedeutete Leben. Oder zumindest die Aussicht auf Leben.
    »Warum kommt Ihr zu mir?«, fragte die Witwe. »Ich habe keine Schiffe.«
    »Viele Kapitäne stehen in Eurer Schuld.«
    Mich an die Königin ausliefern, hat er gesagt. Ja, aber welcher Königin? Er verkauft mich nicht an Cersei. Er übergibt mich Daenerys Targaryen. Deshalb hat er mir den Kopf nicht abgehauen. Wir gehen nach Osten, und Greif und sein Prinz, die verdammten Narren, ziehen nach Westen!
    Oh, das war alles zu viel. Komplotte in Komplotten, und alle Wege führen in den Schlund des Drachen. Plötzlich konnte er sich nicht mehr beherrschen und brach in schallendes Lachen aus.
    »Euer Zwerg scheint einen Anfall zu haben«, stellte die Witwe fest.
    »Mein Zwerg wird still sein, oder ich knebele ihn.«
    Tyrion hielt sich die Hände vor den Mund. Meereen!
    Die Witwe vom Hafen entschied sich, ihn nicht weiter zu beachten. »Wie wäre es mit einem Gläschen?«, fragte sie. Staubkörnchen flirrten durch die Luft, als das Schankmädchen zwei grüne Glasbecher für Ser Jorah und die Witwe brachte. Tyrions Kehle war ausgetrocknet, doch er bekam keinen Becher. Die Witwe nahm einen Schluck, ließ den Wein über die Zunge rollen und schluckte. »All die anderen Verbannten segeln nach Westen, so haben es diese alten Ohren zumindest vernommen. Und all die Kapitäne, die in meiner Schuld stehen, fallen übereinander her, um sie dorthin zu bringen und ein wenig Gold aus den Truhen der Goldenen Kompanie zu erhaschen. Unsere edlen Triarchen haben ihnen ein Dutzend Kriegsschiffe versprochen, um die Flotte sicher bis zu den Stepstones zu geleiten. Sogar der alte Doniphos hat zugestimmt. Solch ein ruhmreiches Abenteuer. Und doch wollt Ihr die andere Richtung einschlagen, Ser.«
    »Ich habe im Osten zu tun.«
    »Und was wäre das, frage ich mich? Um Sklaven kann es nicht gehen, denn die Silberkönigin hat diesem Geschäft ein Ende gemacht. Sie hat auch die Kampfarenen geschlossen, es kann auch nicht die Lust auf Blut sein. Was sonst bietet Meereen einem Ritter aus Westeros? Ziegel? Oliven? Drachen? Ah, da haben wir es.« Die alte Frau lächelte grimmig. »Ich habe gehört, die Silberkönigin füttert sie mit dem Fleisch von Kindern, während sie selbst im Blut von Jungfrauen badet und sich jede Nacht einen anderen Liebhaber nimmt.«
    Ser Jorahs Lippen wurden hart. »Die Yunkai’i gießen Euch Gift ins Ohr. Ihr solltet solchen Schmutz nicht glauben, edle Dame.«
    »Ich bin keine edle Dame, aber selbst Vogarros Hure kennt den Geschmack der Falschheit. Eines stimmt allerdings … die Drachenkönigin hat viele Feinde. Yunkai, Neu-Ghis, Tolos, Quarth … ja, und in Kürze Volantis. Ihr wollt nach Meereen reisen? Wartet nur eine Weile, Ser. Bald werden Schwerter gesucht, wenn die Kriegsschiffe nach Osten rudern, um die Silberkönigin zu stürzen. Tiger zeigen gern die Krallen, und selbst Elefanten töten, wenn sie sich bedroht fühlen. Malaquo giert nach Ruhm, und Nyessos verdankt einen Großteil seines Vermögens dem Sklavenhandel. Gleichgültig, ob Alios oder Parquello oder Belicho Triarch werden, die Flotten sind schon so gut wie unterwegs.«
    Ser Jorah zog eine finstere Miene. »Falls Doniphos wiedergewählt wird …«
    »Eher würde Vogarro wiedergewählt, und mein süßer Herr und Gemahl ist schon seit dreißig Jahren tot.«
    Hinter ihnen brüllte ein Seemann laut: »Und das nennen die Bier. Scheiße! Ein Affe könnte besseres Bier pissen!«
    »Und du würdest es trinken«, antwortete eine andere Stimme.
    Tyrion wandte sich um und wagte kaum zu hoffen, dass er Ente und Haldon gehört hatte. Stattdessen sah er zwei Fremde … und den Zwerg, der ein paar Meter entfernt stand und ihn anstarrte. Irgendwie kam er Tyrion bekannt vor.
    Die Witwe nippte geziert an ihrem Wein. »Einige der ersten Elefanten waren Frauen«, sagte sie, »diejenigen, die die Tiger gestürzt und die alten Kriege beendet haben. Trianna wurde vier Mal wiedergewählt. Das war vor dreihundert Jahren. Volantis hat seitdem keine weiblichen Triarchen mehr gehabt, obwohl manche Frauen sich an der Wahl beteiligen dürfen. Frauen von anständiger Geburt, die in alten Palästen hinter der Schwarzen Mauer wohnen, nicht solche Geschöpfe wie ich. Das Alte Blut ließe eher Hunde und Kinder wählen, bevor sie es Freigelassenen gestatten würden. Nein, Belicho wird es sein, oder vielleicht Alios, aber wie es auch kommt, es wird Krieg geben. Jedenfalls glauben sie

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