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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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der Stadt. Sie werden von unseren Plänen erfahren.«
    »Wie groß ist unser Heer?«, fragte Dany.
    »Nicht groß genug, ich bitte um Eure königliche Verzeihung«, sagte der Braune Ben Plumm. »Was hat Naharis zu all dem zu sagen? Wenn wir uns auf eine solche Schlacht einlassen wollen, brauchen wir seine Sturmkrähen.«
    »Daario ist immer noch unterwegs.« Oh Götter, was habe ich getan? Habe ich ihn in den Tod geschickt? » Ben, ich brauche Eure Zweitgeborenen, damit sie den Feind auskundschaften. Wo sie stehen, wie schnell sie vorrücken, wie viele Männer sie haben und wie sie aufgestellt sind.«
    »Wir brauchen Vorräte. Und außerdem frische Pferde.«
    »Gewiss. Ser Barristan wird sich darum kümmern.«
    Der Braune Ben kratzte sich am Kinn. »Vielleicht könnten wir einige von ihnen überzeugen, die Seiten zu wechseln. Wenn Euer Gnaden vielleicht das eine oder andere Säckchen mit Gold und Edelsteinen übrig hätte … nur damit ihre Hauptleute auf den Geschmack kommen … Nun, ja, wer weiß?«
    »Sie bestechen, warum nicht?«, sagte Dany. Dergleichen geschah häufig bei den Freien Kompanien der Umstrittenen Lande, wie sie wusste. »Ja, sehr gut. Reznak, kümmert Euch darum. Nachdem die Zweitgeborenen hinausgeritten sind, schließt die Tore und verdoppelt die Wachen auf den Mauern.«
    »So wird es geschehen, Euer Herrlichkeit«, sagte Reznak mo Reznak. »Was sollen wir mit diesen Astapori tun?«
    Meine Kinder. » Sie kommen her, weil sie Hilfe brauchen. Weil sie Schutz und Beistand suchen. Wir können uns nicht von ihnen abwenden.«
    Ser Barristan runzelte die Stirn. »Euer Gnaden, ich habe schon gesehen, wie die Rote Ruhr ganze Armeen vernichtet hat, wenn man zuließ, dass sie sich ungehindert ausbreitete. Der Seneschall hat recht. Wir dürfen die Astapori nicht nach Meereen hereinlassen.«
    Dany blickte ihn hilflos an. Glücklicherweise weinten Drachen nicht. »Wie Ihr sagt. Wir lassen sie vor den Mauern warten, bis … bis dieser Fluch seinen Lauf genommen hat. Errichtet am Fluss ein Lager für sie, westlich der Stadt. Wir schicken ihnen so viel Vorräte wie wir erübrigen können. Vielleicht können wir die Gesunden von den Kranken trennen.« Alle sahen sie an. »Muss ich es erst zweimal sagen? Geht und tut, was ich befohlen habe.« Dann erhob sie sich, rauschte am Braunen Ben vorbei und stieg die Treppe zur süßen Einsamkeit ihrer Terrasse hinauf.
    Über fünfhundert Meilen trennten Meereen von Astapor, dennoch wirkte der Himmel im Südwesten dunkler und dunstig, wie vom Rauch der Roten Stadt verhangen. Aus Ziegel und Blut ist Astapor erbaut, und aus Ziegel und Blut ist auch sein Volk. Ihr ging das alte Gedicht durch den Kopf. Aus Asche und Knochen besteht Astapor, und aus Asche und Knochen auch sein Volk. Sie versuchte, sich Eroehs Gesicht vorzustellen, aber die Züge des toten Mädchens lösten sich in Rauch auf.
    Als Daenerys sich schließlich umwandte, stand Ser Barristan bei ihr und hatte wegen der Abendkühle den weißen Mantel angelegt. »Können wir ihnen einen ordentlichen Kampf liefern?«, fragte sie ihn.
    »Männer können immer kämpfen, Euer Gnaden. Fragt lieber, ob wir gewinnen können. Sterben ist leicht, siegen hingegen schwer. Eure Befreiten sind halb ausgebildet und haben noch keine Schlachten geschlagen. Eure Söldner haben einst Euren Feinden gedient, und ein Mann, der einmal zum Feind übergelaufen ist, hat wenig Skrupel, es wieder zu tun. Ihr habt zwei Drachen, die Ihr nicht beherrschen könnt, und einen dritten, der vielleicht schon für Euch verloren ist. Jenseits dieser Mauern habt Ihr nur bei den Lhazareen Freunde, und die haben wenig für den Krieg übrig.«
    »Immerhin sind meine Mauern sind stark.«
    »Nicht stärker als zu dem Zeitpunkt, als wir selbst davor standen. Und die Söhne der Harpyie sind mit uns im Inneren der Mauern. Desgleichen die Großen Herren, und zwar sowohl jene, die Ihr nicht getötet habt, als auch die Söhne derjenigen, die Ihr habt töten lassen.«
    »Ich weiß.« Die Königin seufzte. »Welchen Rat gebt Ihr mir, Ser?«
    »Sucht die Schlacht«, sagte Ser Barristan. »Meereen ist übervölkert und voller hungriger Mäuler, und Ihr habt hier zu viele Feinde. Einer Belagerung könnten wir nicht lange standhalten, fürchte ich. Lasst mich gegen den Feind ziehen, wenn er nach Norden kommt, auf einem Feld, das ich mir selbst aussuche.«
    »Gegen den Feind ziehen«, wiederholte sie, »mit den Befreiten, die, wie Ihr sagt, halb ausgebildet sind und noch keine

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