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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mein letztes Stündchen schlägt, und einem süßen kleinen Mädchen helfe, ihr Geburtsrecht zurückzuerlangen?«
    Als Nächstes bietet Ihr mir eine magische Rüstung und einen Palast in Valyria an. » Wenn Daenerys nur ein süßes kleines Mädchen ist, wird der Eiserne Thron sie in süße kleine Stückchen schneiden.«
    »Nur keine Angst, mein kleiner Freund. Das Blut von Aegon dem Drachen fließt in ihren Adern.«
    Zusammen mit dem Blut von Aegon dem Unwerten, Maegor dem Grausamen und Baelor dem Beknackten. »Erzählt mir mehr von ihr.«
    Der fette Mann wurde nachdenklich. »Daenerys war noch ein halbes Kind, als sie zu mir kam, und doch bereits schöner als selbst meine zweite Frau. In ihrem Liebreiz war ich versucht, sie für mich zu beanspruchen. Doch sie war so ein furchtsames, schüchternes Wesen, und ich wusste, mit ihr zu schlafen würde mir kein Vergnügen bereiten. Also rief ich mir einen Bettwärmer, und vögelte der die Seele aus dem Leib, bis der Anflug von Wahnsinn vergangen war. Um die Wahrheit zu sagen, habe ich nicht geglaubt, dass Daenerys bei den Pferdelords lange überleben würde.«
    »Das hat Euch nicht davon abgehalten, sie an Khal Drogo zu verkaufen …«
    »Dothraki kaufen und verkaufen nicht. Drücken wir es eher so aus: Ihr Bruder Viserys hat sie Drogo geschenkt, um die Freundschaft des Khals zu gewinnen. Ein eitler junger Mann, und gierig. Viserys gelüstete es nach dem Thron seines Vaters, aber er begehrte auch Daenerys, und er hasste den Gedanken, sie aufgeben zu müssen. In der Nacht vor der Hochzeit der Prinzessin versuchte er, sich in ihr Bett zu schleichen. Er bestand darauf, sie zu entjungfern, wenn er schon ihre Hand nicht bekommen konnte. Wäre ich nicht so umsichtig gewesen, Wachen vor ihrer Tür aufzustellen, hätte Viserys vielleicht Jahre der Planung zunichtegemacht.«
    »Das klingt, als wäre er ein vollkommener Narr gewesen.«
    »Viserys war der Sohn des Irren Aerys, ganz recht. Daenerys … Daenerys ist ganz anders.« Er steckte sich eine gebratene Lerche in den Mund und zerkaute sie lautstark mit Knochen und allem. »Das verängstigte Kind, dem ich in meinem Haus Schutz gewährt hatte, ist im Dothrakischen Meer gestorben und wurde in Blut und Feuer wiedergeboren. Diese Drachenkönigin, die ihren Namen trägt, ist eine wahre Targaryen. Als ich Schiffe geschickt habe, um sie nach Hause zu holen, ist sie in die Sklavenbucht gesegelt. Binnen kürzester Zeit hat sie Astapor erobert, Yunkai in die Knie gezwungen und Meereen geplündert. Mantarys ist als Nächstes an der Reihe, wenn sie entlang der alten valyrischen Straßen nach Westen marschiert. Wenn sie übers Meer kommt, nun … dann muss ihre Flotte in Volantis Wasser und Vorräte an Bord nehmen.«
    »Ob zu Lande oder zur See, es liegen viele Meilen zwischen Meereen und Volantis«, stellte Tyrion fest.
    »Eintausendsechshundertundfünfzig, wie der Drache fliegt, durch Wüsten, Berge, Sümpfe und von Dämonen heimgesuchte Ruinen. Viele und noch viel mehr werden die Reise nicht überleben, aber die, die überleben, werden stärker geworden sein, wenn sie Volantis erreichen … und dort treffen sie auf Euch und Greif. Ihr werdet frische Truppen und genügend Schiffe bereithalten, um alle über das Meer nach Westeros zu bringen.«
    Tyrion rief sich in Erinnerung, was er über Volantis wusste, die älteste und stolzeste der Neun Freien Städte. Irgendetwas stimmte hier nicht. Selbst mit halber Nase konnte er das riechen. »Es heißt, in Volantis kämen auf jeden freien Mann fünf Sklaven. Warum sollten die Triarchen eine Königin unterstützen, die den Sklavenhandel zerschlagen hat?« Er zeigte auf Illyrio. »Und wo wir dabei sind, warum solltet Ihr? Dem Gesetz von Pentos nach mag die Sklaverei verboten sein, dennoch habt auch Ihr Eure Finger in diesem Geschäft, wenn nicht gar eine ganze Hand. Trotzdem setzt Ihr Euch für die Drachenkönigin ein und nicht gegen sie. Warum? Was erhofft Ihr durch Königin Daenerys zu erreichen?«
    »Sind wir schon wieder an diesem Punkt angelangt? Ihr seid ein beharrlicher kleiner Mann.« Illyrio lachte und schlug sich auf den Bauch. »Wie Ihr wünscht. Der Bettelkönig hat mir geschworen, mich zu seinem Meister der Münze zu machen, und er hatte mir auch den Titel eines Lords versprochen. Sobald er seine goldene Krone auf dem Haupt trüge, dürfe ich mir die Burgen aussuchen … sogar Casterly Rock, wenn ich wollte.«
    Tyrion schnaubte Wein durch den vernarbten Stummel, der einst seine Nase

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