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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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King’s Towers inmitten seiner Ritter.
    »Wenn der Junge glaubt, er kann mir Angst machen, dann irrt er sich«, hörten sie Lord Janos sagen. »Er wird es nicht wagen, mich zu hängen. Janos Slynt hat Freunde, wichtige Freunde, das werdet ihr schon sehen …« Der Wind wehte den Rest seiner Worte davon.
    Das ist falsch, dachte Jon. »Halt.«
    Emmett drehte sich stirnrunzelnd zu ihm um. »Mylord?«
    »Ihr werdet ihn nicht hängen«, sagte Jon. »Bringt ihn her.«
    »Oh, die Sieben mögen uns gnädig sein«, hörte er Bowen Marsh rufen.
    Lord Janos Slynt lächelte mit der Süße von ranziger Butter. Bis Jon sagte: »Edd, hol mir einen Richtblock« und Longclaw aus der Scheide zog.
    Als ein passender Block gefunden war, hatte sich Lord Janos in den Windenkäfig zurückgezogen, doch der Eiserne Emmett zerrte ihn heraus. »Nein«, schrie Slynt, als Emmett ihn halb über den Hof zog und halb schob. »Lass mich los … Ihr könnt nicht … wenn Tywin Lannister das erfährt, werdet ihr es alle bereuen …«
    Emmett trat ihm die Beine unter dem Leib weg. Der Schwermütige Edd stellte ihm einen Fuß ins Kreuz, damit er in kniender Haltung blieb, während Emmett ihm den Klotz unter den Kopf schob. »Es wird leichter für Euch, wenn Ihr still haltet«, versprach Jon Snow. »Wenn Ihr Euch bewegt, um der Klinge auszuweichen, werdet Ihr trotzdem sterben, aber Euer Tod wird viel hässlicher. Macht den Hals lang, Mylord.« Das bleiche Licht der Morgensonne lief über die Klinge, als Jon den Griff des Bastardschwertes mit beiden Händen umfasste und es in die Höhe hob. »Wenn Ihr noch etwas zu sagen habt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt«, sagte er und erwartete noch einen letzten Fluch.
    Janos Slynt verdrehte den Hals und starrte zu ihm hoch. »Bitte, Mylord. Gnade. Ich … ich … ich gehe, ich werde, ich …«
    Nein, dachte Jon. Diese Tür habt Ihr zugeschlagen. Longclaw fuhr herab.
    »Kann ich seine Stiefel haben?«, fragte Owen der Ochse, als Janos Slynts Kopf über den schlammigen Boden rollte. »Sie sind noch fast neu und mit Fell gefüttert.«
    Jon sah hinüber zu Stannis. Einen Augenblick lang trafen sich ihre Blicke. Dann nickte der König und kehrte in seinen Turm zurück.

T YRION
    Beim Aufwachen war er allein, und die Sänfte hatte angehalten.
    Ein Stapel Kissen verriet die Stelle, wo Illyrio gelegen hatte. Die Kehle des Zwergs fühlte sich trocken und rau an. Er hatte geträumt … Was hatte er geträumt? Er erinnerte sich nicht.
    Draußen unterhielten sich Stimmen in einer Sprache, die er nicht kannte. Tyrion schwang die Beine durch den Vorhang und hüpfte auf den Boden. Magister Illyrio stand bei den Pferden, zwei Reiter ragten über ihm auf. Beide trugen abgetragene Lederhemden unter dunkelbraunen Wollmänteln, aber ihre Schwerter steckten in der Scheide, und der fette Mann schien nicht bedroht zu werden.
    »Ich muss mal pissen«, verkündete der Zwerg. Er watschelte zum Rand der Straße, schnürte seine Hose auf und erleichterte sich in ein Dornengebüsch. Es plätscherte eine ganze Weile.
    »Wenigstens gut pissen kann er«, stellte eine Stimme fest.
    Tyrion schüttelte die letzten Tropfen ab und schnürte sich wieder zu. »Pissen ist noch das geringste meiner Talente. Ihr solltet mich erst einmal beim Scheißen sehen.« Er wandte sich an Magister Illyrio. »Kennt Ihr diese beiden, Magister? Sie sehen aus wie Geächtete. Sollte ich meine Axt suchen?«
    »Deine Axt ?«, rief der größere der Reiter, ein kräftiger Mann mit Zottelbart und einem orangefarbenen Haarschopf. »Hast du das gehört, Haldon? Der kleine Mann will mit uns kämpfen!«
    Sein Gefährte war älter, sauber rasiert und hatte ein faltiges Asketengesicht. Das Haar hatte er sich hinter dem Kopf zu einem Knoten zusammengebunden. »Kleine Männer haben immer das Bedürfnis, ihren Mut mit übertriebener Prahlerei zu beweisen«, erklärte er. »Ich glaube kaum, dass er eine Ente zur Strecke bringen könnte.«
    Tyrion zuckte mit den Schultern. »Holt die Ente.«
    »Wenn du darauf bestehst.« Der Reiter blickte seinen Gefährten an.
    Der Muskelmann zog ein Bastardschwert aus der Scheide. »Ich bin Ente, du geschwätziger kleiner Pisspott!«
    Oh, bei den guten Göttern. » Ich hatte eher an eine kleinere Ente gedacht.«
    Der große Mann brüllte vor Lachen. »Hast du das gehört, Haldon? Er will eine kleinere Ente.«
    »Ich wäre schon mit einer leiseren zufrieden.« Der Mann namens Haldon musterte Tyrion aus kalten grauen Augen, ehe er sich wieder

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