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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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an Illyrio wandte. »Ihr habt Truhen für uns?«
    »Und Maultiere, die sie tragen.«
    »Maultiere sind zu langsam. Wir haben Packpferde und laden ihnen die Truhen auf. Ente, kümmere dich darum.«
    »Warum muss sich immer Ente um alles kümmern?« Der große Mann schob sein Schwert wieder in die Scheide. »Worum kümmerst du dich, Haldon? Wer ist hier der Ritter, du oder ich?« Trotzdem stapfte er in Richtung der Maultiere davon.
    »Wie macht sich unser Junge?«, fragte Illyrio, während die Truhen festgebunden wurden. Tyrion zählte sechs Truhen aus Eichenholz mit Schließbändern aus Eisen. Ente hob ohne Mühe eine hoch und setzte sie sich auf eine Schulter.
    »Er ist schon so groß wie Greif. Vor drei Tagen hat er Ente in einen Pferdetrog gestoßen.«
    »Ich wurde nicht gestoßen . Ich habe mich hineinfallen lassen, um ihn zum Lachen zu bringen.«
    »Das hast du aber hervorragend gespielt«, sagte Haldon. »Ich musste selbst lachen.«
    »In einer der Truhen ist ein Geschenk für den Jungen. Kandierter Ingwer. Den mochte er immer so gern.« Illyrio klang seltsam traurig. »Ich hatte vor, euch bis nach Ghoyan Drohe zu begleiten. Ein Abschiedsfest, ehe es den Fluss hinuntergeht …«
    »Wir haben keine Zeit für Feste, Mylord«, sagte Haldon. »Greif will flussaufwärts aufbrechen, sobald wir zurück sind. Den Fluss herauf kommen Nachrichten, die allesamt nicht gut klingen. Nördlich des Dolchsees wurden Dothraki gesehen, Vorreiter des Khalasar vom alten Motho, und Khal Zekko ist direkt hinter ihm und marschiert durch den Wald von Qohor.«
    Der fette Mann grunzte rüde. »Zekko besucht Qohor alle drei oder vier Jahre. Die Qohorik geben ihm einen Sack Gold, und er zieht wieder nach Osten ab. Was Motho betrifft, so sind seine Männer fast so alt wie er selbst, und jedes Jahr werden es weniger. Die Bedrohung ist …«
    »… Khal Pono«, ergänzte Haldon. »Motho und Zekko fliehen vor ihm, wenn die Geschichten stimmen. Den letzten Berichten zufolge hatte Pono im Quellgebiet des Selhoru ein Khalasar von dreißigtausend Mann versammelt. Greif möchte nicht riskieren, in die Zange genommen zu werden, falls Pono sich entschließt, den Marsch zur Rhoyne zu wagen.« Haldon sah hinüber zu Tyrion.
    »Kann der Zwerg so gut reiten wie pissen?«
    »Er kann reiten«, warf Tyrion ein, ehe der Käseritter für ihn antworten konnte, »allerdings reitet er am besten in einem besonderen Sattel auf einem Pferd, das er gut kennt. Außerdem kann er sprechen.«
    »Tatsächlich. Ich bin Haldon, der Heiler unserer kleinen Gemeinschaft. Manche rufen mich Halbmaester. Mein Gefährte ist Ser Ente.«
    »Ser Rolly «, sagte der große Mann. »Rolly Entenfeld. Jeder Ritter kann jemanden zum Ritter schlagen, und Greif hat mich zum Ritter geschlagen. Und du, Zwerg.«
    »Er heißt Yollo«, warf Illyrio rasch ein.
    Yollo? Einen Affen würde man vielleicht Yollo nennen. Schlimmer noch, der Name stammte aus Pentos, und jeder Narr konnte sehen, dass Tyrion kein Pentoshi war. »In Pentos nenne ich mich Yollo«, sagte er rasch, um zu retten, was noch zu retten war, »aber meine Mutter gab mir den Namen Hugor Hügel.«
    »Seid Ihr ein kleiner König oder ein kleiner Bastard?«, fragte Haldon.
    Tyrion erkannte, dass er im Gespräch mit Haldon Halbmaester vorsichtig sein musste. »In den Augen seines Vaters ist jeder Zwerg ein Bastard.«
    »Ohne Zweifel. Nun, Hugor Hügel, beantworte mir eine Frage. Wie hat Serwyn vom Spiegelschild den Drachen Urrax getötet?«
    »Er hat sich hinter seinem Schild an ihn herangeschlichen. Urrax sah nur sein eigenes Spiegelbild, bis Serwyn vorsprang und ihm den Speer durchs Auge bohrte.«
    So leicht ließ sich Haldon nicht beeindrucken. »Die Geschichte kennt sogar Ente. Kannst du mir den Namen des Ritters nennen, der das Gleiche mit Vhagar während des Drachentanzes versucht hat?«
    Tyrion grinste. »Ser Byron Swann. Er wurde für seine Mühen geröstet … nur war es der Drache Syrax, nicht Vhagar.«
    »Da irrst du, fürchte ich. In Tanz der Drachen, eine wahre Geschichte, schreibt Maester Munkun …«
    »… dass es Vhagar war. Groß maester Munkun irrt. Ser Beyrons Knappe hat seinen Herrn sterben gesehen, und er hatte seiner Tochter einen Bericht darüber geschickt. Seiner Darstellung nach war es Syrax, Rhaenyras Drachendame, und das klingt auch viel wahrscheinlicher als Munkuns Version. Swann war der Sohn eines Lords aus den Marschen, und Storm’s End war für Aegon. Vhagar wurde von Prinz Aemond geritten, Aegons Bruder.

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