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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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ganz geweckt worden.
    Sie wird größer werden.
    Indem Linden ihre instinktive Angst verdrängte, beobachtete sie ihre Gefährten.
    Willst du den Rest deines Lebens so vergeuden?
    Die Eisenhand hatte ihr Schwert von Esmers Hals genommen. Stattdessen bildete sie jetzt mit zwei weiteren Schwertmainnir einen Ring um ihn und hielt Wache gegen Gefahren, gegen die sie nichts ausrichten konnten. Spätgeborene und Böen-Ende hatten weiter Mahrtür und Anele auf dem Arm. Rahnock wachte über Steinmangold und Liand, während Grobfaust sich bereithielt, notfalls Galt zu helfen.
    Zwischen ihnen hockten die übrigen Urbösen auf allen vieren, als warteten sie auf irgendein Zeichen oder einen Befehl. Sie bieten dir Rat an … Aber ihr Lehrenkundiger stand vor Covenant. Während Covenant halblaut vor sich hinfluchte, benutzte das schwarze Wesen ein Messer aus rot glühendem Eisen, sprühend und dampfend, um sich auch in die andere Handfläche zu schneiden. Sein ätzend scharfes Blut tropfte auf Covenants Verbrennungen.
    Der Anblick seiner Hände schmerzte Linden wie eine weitere selbst zugefügte Wunde. Das Blut des Lehrenkundigen fraß sich wie Vitriol in sie hinein, aber seine Wirkung war segensreich. Das Wesen opferte Tropfen für Tropfen von seinem Lebensblut, das verkohlte Haut wegätzte und die Schmerzen von rohem Fleisch linderte. Aber auch die Wirkung der übermenschlichen Gaben des Lehrenmeisters war beschränkt. Covenants Finger waren geschwollen und verstümmelt; ihre vorderen Glieder waren bereits abgestorben. Konnte Linden die Magie des Urbösen durch Erdkraft verstärken, würden seine Hände vielleicht eingeschränkt benutzbar bleiben. Auch wenn sie schwach blieben, würde er wenigstens damit greifen können …
    Aber sie würde die ersten Glieder aller Finger am Gelenk amputieren müssen, um zu verhindern, dass die Nekrose weiter fortschritt. Wenigstens würde er dabei nichts spüren: seine Lepra und der glühende Krill hatten die dortigen Nerven absterben lassen.
    Was seine Handflächen betraf… Der Lehrenkundige hatte viel getan, um sie zu erhalten. Sie würden mit grässlichen Narben bedeckt, aber in ihrer Funktion intakt sein. Trotzdem würden auch sie für immer gefühllos bleiben.
    In anderer Beziehung waren Lindens Gefährten verhältnismäßig heil davongekommen. Die natürliche Robustheit der Riesinnen hatte sie die schlimmsten Wirkungen der Skest rasch wegstecken lassen. Staves Beine trugen noch Verätzungen wie Bissspuren, aber er schien keine Schmerzen zu haben, als er jetzt neben Linden stand. Auch Branl schienen seine Gehirnerschütterung und seine Prellungen nicht weiter zu stören. Liand, den Pahni rührend umsorgte, während Steinmangold ihn auf den Armen trug, erholte sich allmählich, war aber noch sehr schwach. Die Geschmeidigkeit der Seilträger hatte sie Säure und Verletzungen vermeiden lassen. Anele bewegte sich ruhelos auf Böen-Endes Arm, als beunruhigte ihn bevorstehendes Unheil, das er nicht nennen konnte. Der Mähnenhüter studierte alle Details seiner Umgebung mit seinem wiederbelebten Gesundheitssinn, als hätte er die Absicht, sie seinem Gedächtnis einzuprägen.
    Die Wegwahrer boten auch den übrigen Anwesenden nacheinander Vitrim an und ignorierten dabei nur Esmer, den Eifrigen und Jeremiah. Branl half Covenant, aus einem Becher zu trinken, aber keiner der Gedemütigten trank auch nur einen Schluck daraus.
    Zuvor hatte der Eifrige behauptet, sein Untergang sei unausweichlich. Aber jetzt benahm er sich nicht wie ein Mann, der sich dem Untergang geweiht sieht. Stattdessen erinnerte seine Art wieder an die Selbstgefälligkeit, die er in Andelain an den Tag gelegt hatte. Vielleicht hatte er neues Zutrauen zu den Kräften gewonnen, die sein Volk ihm anvertraut hatte.
    Esmer dagegen schien schäumend Frustration zu versprühen. Seine Augen glichen einer windgepeitschten See. Die schwärenden Wunden unter seinem zerfetzten Umhang sonderten Eiter und Verzweiflung ab. Die Platzwunde von Kaltgischts Schlag blutete noch immer.
    Dass er Lindens Aufmerksamkeit suchte, war klar wie ein Schrei.
    Sie erkannte, wie dringlich sein Appell war. Willst du dieses Ergebnis billigen …? Außer ihren eigenen Sinneswahrnehmungen spürte sie das Pochen eines unterirdischen Pulses. Er schlug an ihre Nerven wie der harte, gehetzte Schlag des Herzens des Gravin Threndor.
    Sie, die nicht genannt werden darf, ist ganz geweckt worden.
    Aber weder Cails Sohn noch das sich nähernde Übel hatte Linden aus der

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