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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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zerknirscht an Jeremiahs Beinen lehnte.
    Wenn deine Taten ins Verderben führen …
    Anele, der bewusstlos in Böen-Endes Armen lag, hielt weiter den erloschenen Sonnenstein umklammert, als hinge sein Leben davon ab.
    … denk daran, dass er die Hoffnung des Landes ist. Nur die näher rückenden Zäsuren hinderten Linden daran, wie ein verletztes Kind laut zu jammern.

4
    Anstrengungen müssen gemacht werden
    Z eit- und Klagestürme erfüllten die Nacht. Irgendwo verlieh der Wüterich Turiya Joans Schwäche durch reine Brutalität eine gewisse Zielstrebigkeit; zwang sie dazu, ihre Anstrengungen zu verdoppeln. Kurz nachdem Linden die nächste Zäsur aufgelöst hatte, wühlte eine vierte den Bach auf der Sohle des Canyons auf und wirbelte den Sand, in dem sie mit ihren Gefährten gegessen und geschlafen hatte, zu einem Migränetornado auf. Eine fünfte hätte beinahe Branl erwischt, als er zu der Gesellschaft zurückspurtete. Er konnte sich nur retten, indem er sich kopfüber einen Felshang hinunterstürzte. Eine sechste entstand einen Steinwurf entfernt auf dem Hügelkamm und schlängelte sich näher.
    Danach gab es keine mehr. Der Wüterich musste Joans Kräfte restlos erschöpft haben. Trotzdem schlängelten sich jetzt fünf wild chaotische Gebilde auf Jeremiah zu - oder auf den Krill. Linden konnte sie nicht alle abwehren. Andere Stürme, die sie durchtobten, machten es ihr unmöglich, sich auf diese Aufgabe zu konzentrieren. Liand.
    Dass er so geendet hatte, war ihre Schuld. Trotz seiner Jugend und Unwissenheit hatte Linden ihm gestattet, sie auf ihrer Flucht aus Steinhausen Mithil zu begleiten. Sie hatte ihn nach Schwelgenstein mitgenommen, wo er sich zu dem ersten wahren Steinhausener seit vielen Jahrtausenden entwickelt hatte. Und sie hatte ihm praktisch befohlen, sein Leben für Jeremiah zu riskieren.
    Liand!
    Sie hatte die Geste gesehen, mit der Anele von Liand den Orkrest und Vernunft gefordert hatte: die einzigen Mittel gegen seine Besessenheit. Aber weil sie anderweitig unter Druck gestanden hatte, hatte sie diese Bitte des Alten ignoriert. Liand!
    Dies war das Ergebnis. Weiter auf den Knien liegend lehnte Liand an Jeremiahs Beinen, ruhte dort mit aufgeplatztem Schädel, als betete er zu einem Götzen.
    Das alles hatte Handir in gewisser Weise vorhergesagt. In Bezug auf Anele hatte die Stimme der Meister festgestellt: Aber die Erdkraft in ihm lässt sich nicht negieren. Deshalb werden seine Taten unabhängig von seinen Absichten der Verderbnis dienen. Nun hatte Anele Liand ermordet!
    Das war zu viel. Linden wollte Liand in den Armen halten und ihren Schmerz, ihre Trauer hinausschreien; wollte sich aus dem Leben weinen. Doch die Zäsuren rückten näher. Sie hatten es auf Jeremiah abgesehen. Joan schickte keine weiteren, aber diese fünf lösten sich nicht auf. Stattdessen tobten sie wie auf viel zu kleinem Raum eingepferchte Hurrikane. Joan oder Turiya Herem hatte sie stark gemacht. Und der Bogen der Zeit wurde nicht mehr von Thomas Covenants Geist verteidigt.
    Schaffte Linden es nicht, ihre Trauer und ihr Entsetzen beiseitezuschieben - und das sofort -, waren alle verloren, die sie liebte. Sie würden in äußerste Verlassenheit und grausame Kälte mitgerissen werden. In den Zustand, in dem Joans Verrücktheit enden würde.
    Tumultartiges Stimmengewirr drang an Lindens Ohr, aber Covenants Stimme schien nicht darunter zu sein. Stave sagte deutlich drängend ihren Namen. Sie hörte ihn nicht einmal.
    Von Stürmen erschüttert konnte sie den Blick nicht von Liand und Jeremiah wenden.
    Die Gier, die den Schmuckstein des Krill überschwänglich hatte pulsieren lassen, hatte abzuklingen begonnen. Jetzt kämpfte der Croyel darum, sich zu befreien. Endlich fürchtete er die Zäsuren doch. Jeremiah hob den Kopf; riss die Hände hoch. Er griff hinter sich, krallte nach Galts Unterarm und versuchte, die Hand mit dem Dolch von der Kehle des Ungeheuers wegzuziehen.
    Damit riskierte Jeremiah, dass die scharfe Klinge ihn am Hals verletzte. Trotzdem bemühte er sich weiter, den Croyel zu befreien.
    Der Gedemütigte stand unbeweglich. Er ließ nicht erkennen, ob die Hitze wilder Magie ihn verletzt hatte. Unnachgiebig wie Loriks Dolch widerstand sein Unterarm allen Bemühungen Jeremiahs.
    Die Eisenhand blaffte Befehle, versammelte die Schwertmainnir. Sturmvorbei Böen-Ende hielt Anele weiter auf dem Rücken liegend umklammert, als wollte sie ihn erdrücken. Pahni flitzte nach vorn und warf sich auf Liand.
    In der

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