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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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als er gedroht hatte, den wahren Namen des Eggers preiszugeben. »Etliche Insequente haben sich eingehend mit Fragen von Prophezeiungen, Vorausschau und Konsequenzen befasst, um ein Zeitbewusstsein zu entwickeln, das mit dem des Theomach vergleichbar ist. Manche dieser Adepten sehen jedoch ein Ergebnis und andere das Gegenteil voraus. Ohne den Zeitenherrn ist der Bogen der Zeit geschwächt. Die Möglichkeiten vervielfachen sich mit jedem Wort und jeder Tat. Du tätest gut daran, zu berücksichtigen, dass deine Hast Ereignisse provozieren und Wege eröffnen kann, die dir nicht gefallen werden.«
    Die Wildheit im Blick des Eggers zerrte an Lindens Sinnen: Sie konnte hören, wie er mit den Zähnen knirschte, und spürte, wie seine Finger auf den Perlen trommelten, mit denen sein Wams bestickt war - aber er beherrschte sich und schwieg.
    Hätte der Eifrige den wahren Namen des Eggers genannt, hätte er sich eingemischt und sein Ende besiegelt. Aber das hätte ihr auch Macht über den Egger verliehen.
    Linden hatte beide Insequenten herzlich satt. Angewidert wandte sie sich wieder Covenant und ihren anderen Gefährten zu. Unerwarteter Zorn hatte sie aus ihrer trägen Leere auffahren lassen. Nun war sie bereit.
    »… sicher hätte vieles gerettet werden können.«
    Als sie Covenant betrachtete, sah sie, dass er wieder aus der Gegenwart gefallen war. Sein Verstand war in einer unwegsamen Wildnis unterwegs - von Spalten durchzogen wie jene Trümmerlandschaft, in der Joan ihren Wahn auslebte, indem sie Schmerzen projizierte, die einzelne Zeitsegmente zerstörten. Zumindest vorläufig war sie verloren; unerreichbar.
    Anele hingegen war endlich aufgewacht. Er rappelte sich auf und sah sich um, als suchte er eine Richtung oder ein Ziel, das allein seine Blindheit wahrnehmen könnte. Vielleicht durch die wohltuende Luft und das üppige Gras von Andelain oder das Eingreifen Sunders und Hollians beschwichtigt, wirkte er fast normal, als er murmelte: »Die Zeit ist gekommen. Anele muss Stein haben. Er erinnert sich an seinen Vater und seine Mutter. Er muss Stein haben.«
    Dann sog er prüfend die Luft ein und schien die Aliantha zu wittern, die Pahni noch in Händen hielt.
    Covenant hob ruckartig den Kopf. »Was war das?« fragte er. »Was war das? Hast du Stein gesagt?« Er klang irritiert, als wäre er zwischen widersprüchlichen Erinnerungen gefangen. »Auch ich erinnere mich an deine Eltern. Wozu brauchst du Stein?«
    Falls Anele ihn hörte, ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen näherte der Alte sich Pahni und streckte stumm die Hände aus. Sie gab ihm ihre Schatzbeeren, die er gierig zu verschlingen begann, als hätte er tagelang gefastet.
    Linden seufzte. In lange zurückliegender Zeit, die ihr wie ein vergangenes Leben erschien, hatte Anele sie aufgefordert: Suche gewachsenen Fels. Das älteste Gestein. Nur dort hat sich die Erinnerung erhalten. Die letzten Tage des Landes sind gezählt. Ohne Unterbindung bleibt zu wenig Zeit.
    Im Nachhinein klang das prophetisch. Trotzdem hatte sie keine Ahnung, was er damit gemeint hatte.
    »Covenant.« Sie versuchte bewusst, ihre Stimme wie einen Peitschenknall klingen zu lassen, um ihn damit hoffentlich aus seinem inneren Labyrinth zurückzuholen. »Verstehst du, wovon Anele redet?«
    Covenant erwiderte ihren Blick mit ausdrucksloser Miene. »Sunder hatte seinen Orkrest«, murmelte er. »Hillian hatte den Lianar. Sie waren keine Lords, aber beide waren voller Erdkraft. Es geht immer um Holz oder Stein.« Ohne Vorwarnung hob er die Fäuste und hämmerte damit an die Schläfen. »Verdammt, wenn ich mich nur erinnern könnte …!«
    Diese unerwartete Gewalt ließ Linden zusammenfahren. »Thomas Covenant«, sagte Kaltgischt sanft. »Riesenfreund.« Auch Branl, Galt und Clyme hielten sich bereit, den Zweifler vor sich selbst zu schützen.
    Covenant winkte ab. »Der Egger weiß Bescheid«, keuchte er. »Die Elohim sind nicht die einzige Nahrung. Die Schlange kann immer bekommen, was sie braucht. Aber Elohim sind die richtige Nahrung. Solange es welche gibt, will die Schlange keine andere Nahrung. Je besser sie sich verstecken, desto mehr Zeit bleibt uns. Aber wenn sie genug gefressen hat…«
    Er versuchte diesen Satz zu Ende zu bringen und brachte doch trotz aller Mühe die Worte nicht heraus - als verlöre sein Verstand den Boden unter den Füßen, während er auf einer Oberfläche stünde, die so glitschig wäre wie der zu Erdblut führende Tunnel.
    Linden verstand ihn ebenso wenig

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