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09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

Titel: 09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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in Kanars Smoking hervorgingen. Für Lennet jedenfalls kam es auf das gleiche heraus: Er mußte allein arbeiten. Gerade jetzt, wo er Phil so dringend gebraucht hätte.
    Er hielt einen Hotelburschen an und zeigte ihm seinen Presseausweis.
    »In welchem Stock wohnen die Tänzer?«
    »Im dreizehnten, Monsieur.«
    »Was für eine Nummer hat das Zimmer von Fräulein Ratan?«
    »Ich weiß nicht.«
    Lennet zog einen blauen Fünfdollarschein aus der Tasche.
    »Wir sind doch hier im ,Königin Elizabeth', nicht wahr?«
    »Ja, Monsieur.«
    »Meinst du nicht auch, daß es für die Öffentlichkeit wichtig wäre zu wissen, was in diesem Hotel vorgeht?«
    Der Hotelboy sah den Schein an, dann Lennet und dann wieder den Schein. Dann lachte er breit: »Ich werde mich erkundigen, Monsieur.«
    Fünf Minuten später kam er mit pfiffiger Miene zurück.
    »Fräulein Ratan wohnt in 1334, zwischen Fräulein Angela Klys, die Zimmernummer 1333, und Herrn Zilok, der Zimmernummer 1335 hat.«
    »Wenn ich ihre Nummer wähle, bin ich dann automatisch mit ihrem Zimmer verbunden, oder geht das über die Telefonzentrale?«
    »Sie haben gleich das Zimmer. Herr Kanar hat zwar protestiert, als sie einzogen, und hat verlangt, daß die Leitungen unterbrochen werden. Aber unser Geschäftsführer hat ihm erklärt, daß dies leider nicht möglich sei. Daß wir ja schließlich hier ein Hotel und kein Gefängnis haben.«
    »Dir sind die vier Asse wohl noch nicht aufgefallen?«
    »Meinen Sie die Dolmetscher der Truppe? Doch, ich habe sie bemerkt. Einer von ihnen steht genau fünfzehn Meter hinter Ihnen.«
    Lennet warf einen Blick über die Schulter. Dort stand, blond und eckig, das Karo-As.
    »Was machen die vier denn nachts?«
    »Einer von ihnen hält immer auf dem Gang Wache. Tag und Nacht, Monsieur.«
    »Können sich die Tänzer etwas zu essen oder zu trinken auf ihr Zimmer bringen lassen?«
    »Ja, aber die Bestellung gibt immer einer der Wächter auf.«
    »Wo wohnen die Männer?«
    »Im Zimmer 1301 und im Zimmer 1346, am Anfang des Ganges.«
    Lennet hielt ihm den Geldschein hin, und der Junge ließ ihn sofort in seiner Tasche verschwinden.
    »Ist das alles, Monsieur?« fragte er.
    »Noch nicht", antwortete Lennet, »komm mit!«
    Da er bemerkt hatte, daß Karo-As sich näherte, ging er mit dem Boy in der entgegengesetzten Richtung davon. Sie stiegen in einen Aufzug. Das war die beste Methode. Zumindest eine begrenzte Zeit allein zu sein. Lennet zog einen neuen Geldschein aus seiner Brieftasche. Diesmal war es ein orangefarbener Zwanzigdollarschein.
    »Wenn du mir ein Taxi besorgst", sagte er, »wenn du es schaffst, daß dieses Taxi vor einem Notausgang hält, wenn du mir zeigst, wie ich dorthin komme, wenn du mir außerdem eine weiße Kellnerjacke besorgst, dann sind meine Leser noch zufriedener mit dir.«
    Während er sprach, zog er seinen Mantel aus.
    »Leg das hier bitte in ein Taxi. Wieviel Zeit wirst du für alles brauchen?«
    Mit blitzenden Augen hatte der Boy den Schein dort wieder verschwinden sehen, woher er gekommen war.
    »Eine halbe Stunde", sagte er. »Ich hole meinen Vetter, der ist Taxifahrer. Sie können ihm dann die zwanzig Mäuse für mich geben. Die weiße Jacke lege ich auf das Sofa gegenüber dem Aufzug im sechzehnten Stock. Okay?«
    »Ausgezeichnet. Und jetzt: Wo ist der Notausgang?«
    »Sie gehen die Feuertreppe hinunter bis zum zweiten Stock.
    Dann wieder in den Gang. Dann zu einer Tür, auf der ,Eintritt verboten' steht. Da gehen Sie hinein. Sie finden dort eine Eisentreppe. Die gehen Sie hinunter bis unten. Dort ist wieder eine Tür. Wenn Sie die aufmachen, kommen Sie in die unterirdische Passage, die zum Bahnhof führt. Das Taxi wartet am Bahnhof, direkt am Ende dieser Passage.«
    »Verstanden. Sag deinem Vetter, er soll den Motor laufen lassen, und wenn ich komme, mit Höchstgeschwindigkeit starten.«
    Der Aufzug hielt. Ein amerikanisches Ehepaar stieg ein. Der Aufzug fuhr hinab. Lennet stieg im zweiten Stock aus, um die Örtlichkeit auszukundschaften. Der Hotelboy folgte ihm.
    »Was machst du hier?« fragte ihn der Geheimagent. »Du solltest doch schon lange unterwegs sein, deinen Vetter anrufen und eine weiße Jacke besorgen.«
    »Monsieur, mir sind da leise Zweifel gekommen. Sie haben doch hoffentlich nicht irgendeine unsaubere Sache vor, oder?
    Wäre es nicht besser, wenn ich die Polizei anrufen würde?«
    »Aber nein. Ich bin Journalist, und ich möchte ein Interview mit Fräulein Ratan machen. Du hast doch meinen

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