09 - Verschwörung der Druiden
Aber er war überzeugt, dass es bestimmt jemanden gab, der etwas damit anfangen konnte.
George hatte sich mehrmals umgesehen, als wüsste er, dass Oz in der Nähe war. Dieser hatte sich geduckt und George hatte sich wieder seinen Utensilien zugewandt.
Oz hatte sich bereits entschlossen, sein Glück nicht weiter zu strapazieren und sich zu verdrücken, als George zum Lieferwagen zurückkehrte. Er dachte daran, nach Willow zu suchen, doch dann fiel ihm ein, in welchem Zustand er Giles vorgefunden hatte. Die Druiden hatten bestimmt irgendwelche Schutzmaßnahmen getroffen. Er würde wahrscheinlich ebenfalls zur Statue erstarren - oder ein schlimmeres Schicksal erleiden. Wenn er Willow retten wollte, brauchte er Hilfe.
Oz entschloss sich, wieder auf dem Dachgepäckträger mitzufahren. Wenn George in die richtige Richtung fuhr, war dies zweifellos bequemer, als zu laufen. Und wenn er in die falsche Richtung fuhr, konnte Oz jederzeit abspringen.
Wie sich herausstellte, fuhr George direkt zu dem gemieteten Cottage.
Nun, das war eins von Oz’ möglichen Zielen.
Während der Fahrt ging die Sonne auf, sodass Oz von dem Wagen sprang, als George am Ende der Straße das Tempo verlangsamte. Oz landete nach einem Salto auf dem Rasen eines der Nachbarhäuser und wunderte sich, dass er sich nicht alle Knochen gebrochen hatte. Vielleicht hatten sich all diese
Jahre, in denen er im Sportunterricht auf die Nase gefallen war, am Ende doch gelohnt.
Er wartete, bis George im Haus verschwunden war, und spazierte dann die Straße hinauf.
Als er das Fenster erreichte, war der Streit im vollen Gang.
Doch jetzt war George fort. Ian und Tom standen auf der Seite der Guten. Und Oz musste etwas unternehmen.
Er spazierte durch die offene Haustür. »Hi, Jungs. Kann ich mal euer Telefon benutzen?«
Ian und Tom starrten ihn an.
»Oder nicht«, sagte Oz nach einer Weile. »Ist mit euch alles okay?«
Tom fand als Erster die Sprache wieder. »Äh, ja. Hör mal, was das Telefon angeht... wir würden es dich gerne benutzen lassen, aber es geht nicht.«
Ups. Vielleicht hatte Oz sie falsch eingeschätzt. »Warum nicht? Habt ihr etwa Angst, euren Onkel zu verraten?«
»Nein«, fügte Tom hinzu, »wir würden unseren Onkel jederzeit verraten, wenn wir Willow dadurch retten könnten.«
»Du weißt, was mit Willow passiert ist, nicht wahr?«, fragte Ian.
»Ich weiß Bescheid«, bestätigte Oz.
»Irgendwie hatte ich das Gefühl. Jedenfalls würden wir dich das Telefon benutzen lassen, aber wir haben keins.«
»Kein Telefon?«, wunderte sich Oz.
»Nein. Unser Onkel konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand einen Druiden anrufen würde.«
»Außerdem«, fügte Tom hinzu, »ist er, um ehrlich zu sein, schon immer geizig gewesen.«
»Wir werden dir helfen, wenn wir können«, sagte Ian. »Die Angehörigen unseres Ordens sind schon seit sehr langer Zeit gegen Menschenopfer. Nun, wenigstens die meisten...«
Tom nickte. »Außerdem ist Willow zäh.«
»Das ist sie«, stimmte Ian zu. »Es wird nicht einfach sein, sie zu befreien. Vielleicht sogar unmöglich. Unser Onkel ist ein sehr mächtiger Mann.«
»Vielleicht ist er das«, meinte Oz. »Aber wir haben die Jägerin auf unserer Seite.«
Dies war die letzte Gelegenheit für George, ein wenig Ruhe zu finden.
Er musste auf die Nacht und auf Eric warten, bevor er die letzten Vorbereitungen treffen konnte.
Sie hatten im Lauf des Tages getan, was sie konnten, aber Dave war der jüngste und unerfahrenste seiner Mündel. Er konnte George höchstens Handlangerdienste leisten und einige der einfacheren Beschwörungen durchführen.
Vielleicht würden seine Brüder ihre Meinung noch ändern. In der Umgebung des Höllenschlundes war alles möglich.
Trotz seiner Erschöpfung hatte George an diesem Morgen einen klaren Kopf gehabt. Das Gefühl, von einem Werwolf verfolgt zu werden, war kurz nach Sonnenaufgang verschwunden. Er wusste noch immer nicht, was es bedeutete; vielleicht deutete es auf eine andere, bislang unerkannte Gefahr hin. Es würde ihn nicht überraschen, wenn der Einfluss des Höllenschlundes nachts stärker war als am Tage. Wenn sich der Einfluss auch in dieser Nacht wieder bemerkbar machte, musste er ihn irgendwie bekämpfen, um nicht abgelenkt zu werden.
Dann dachte er an ihre Gefangene. Er rief seinen Neffen zu sich.
»Hol die junge Dame aus dem Büro. Der Schlüssel hängt neben der Tür.«
Er konnte sie nicht den ganzen Tag eingesperrt lassen. Sollte sie ruhig die frische
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