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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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waren zu beseitigen.
    Mit dieser
Arbeit hatte Trecker begonnen. Sein Ziel war es, tiefer in die alte Mine
einzudringen und nach Diamanten zu suchen. Vielleicht war doch etwas an der
Geschichte dran . . .
    Es war schon
sehr dunkel geworden. Mit stoischer Gleichgültigkeit wanderte der Mann den
steinigen, mit dornigem Gestrüpp bewachsenen Hang hinunter.
    Der Eingang
zur alten Diamantenmine war in der Dunkelheit hinter ihm mehr zu ahnen als zu
sehen.
    Treckers
Kleidung war verstaubt und durchschwitzt.
    Er sehnte
sich nach einem Bad. Das wollte er gleich nach seiner Rückkehr in die Hütte
nehmen.
    In der Nähe
gab es eine ergiebige Quelle, die unten im Tal zu einem kleinen Bach wurde.
    Das Rinnsal
von den Bergen lag wie eine Grenze zwischen dem oberen und unteren Teil des
Hanges.
    Der Bach war
schmal genug, um ihn bequem überspringen zu können. Er war auch nicht tief.
Maulesel und Pferde, mit denen in früheren Zeiten Waffen, Sprengstoff und
Proviant transportiert worden war, konnten den Bach ohne Gefahr durchwaten.
    An seiner
breitesten Stelle war vor mehr als hundert Jahren eine primitive, hölzerne
Brücke errichtet worden, von der nur noch Reste existierten. Die neue Siedlung
weiter unten hatte aufgrund dieser Brücke ihren Namen Little Bridge bekommen.
    Kleine Steine
lösten sich unter den Füßen des Mannes und kullerten den Abhang hinunter.
    Es war
gefährlich, in der Dunkelheit dieses unwegsame Gelände zu benutzen. Doch Joe
Trecker kannte hier jeden Fußbreit Boden und fürchtete die Gefahr nicht.
    »Los, Jonny!
Ein bißchen schneller !« rief er in die Finsternis
hinter sich, blieb stehen und wandte den Kopf.
    Ein zottiges
Etwas auf vier Beinen trottete gemächlich hinter ihm her.
    Jonny war ein
irischer Hirtenhund mit langem Fell, das weit über seine Augen wuchs, so daß
die Sinnesorgane hinter dem dichten »Vorhang« kaum zu erkennen waren.
    Jonny war
zwölf Jahre alt, das Laufen fiel ihm schwer.
    »Ein bißchen
Training, Alter, kann dir nichts schaden .« Trecker
redete mit dem Hund wie mit einem Menschen, der seine Bergeinsamkeit mit ihm
teilte. »Lauf schon mal voraus, öffne die Tür und stell einen Topf mit Bohnen
und Speck auf. Wie wär’s, wenn du mich mal zur Abwechslung bedienen würdest,
hm? Ich war den ganzen Tag in der. Mine, während du faul herumgelegen und
geschlafen hast.«
    Jonny war
herangekommen und stehengeblieben. Er legte den Kopf schief, hob die Ohren ein
wenig und lauschte der Stimme seines Herrn. Dann setzte er sich in Bewegung, er
schien genau verstanden zu haben, was sein Herr von ihm wollte.
    Joe Trecker
sah dem großen, grauweißen Hund nach, der nun schneller lief als vorhin.
    Die Hütte lag
noch etwa zwanzig Schritte von dem Mann entfernt.
    Jonny
erreichte die windschiefe Behausung zuerst. Die Tür war nur angeklinkt .
Abschließen konnte man sie nicht. Trecker hielt dies auch nicht für nötig. Er
fürchtete keine zwielichtigen Gestalten und Diebe. Bei ihm war nichts zu holen.
    Die
Nahrungsmittelvorräte waren stets so bemessen, daß sie eine Woche reichten.
Leicht verderbliche Dinge bewahrte der Mann in einem Loch in der Felswand auf,
das mit einer steinernen Platte verschlossen wurde. Diese »Speisekammer« war so
alt wie die Hütte und offensichtlich ganz zu Anfang schon von dem oder den
Erbauern angelegt worden.
    Der Hund
stellte sich auf die Hinterbeine und drückte mit den Vorderpfoten die Klinke
herunter.
    Ein schmaler
Spalt entstand, den das Tier weiter vergrößerte.
    Im selben
Moment registrierte Jonny etwas Fremdes in unmittelbarer Nähe.
    Leises,
abwehrendes Knurren entwickelte sich in der Kehle des Tieres.
    Joe Trecker,
noch zehn Schritte von Tür und Hund entfernt, beobachtete die Reaktion mit Erstaunen.
    Dann ging es
auch schon drunter und drüber.
    Jonny nahm
die Witterung des Fremden, der im Dunkeln mitten in der Hütte stand, zu spät
auf.
    Sein
Geruchssinn war nicht mehr der beste. Das wurde ihm zum Verhängnis.
    Ein leises,
zischendes Geräusch war zu vernehmen, nicht lauter als das Knurren des Tieres.
    Der Fremde
hielt die linke Hand ausgestreckt, und es war zu sehen, daß es keine Hand war.
    Ein dicker,
vorn abgerundeter Metallstab ragte aus dem Ärmel der Lederjacke und sah aus wie
ein künstliches Körperglied, das eine durch Krankheit oder Unfall
verlorengegangene Hand ersetzte.
    Aber - es war
eine Waffe!
    Und sie
spuckte Vernichtung.
    Ein
fingerdicker, metallisch schimmernder Pfeil löste sich aus der raketenförmigen
Spitze und raste

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