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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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lieb sein konnte. Ein Mortimer Kull gab sich nie mit kleinen Fischen ab.
    Heston war der Mann, den die OdS-Leute entdeckt hatten. Von Jack Nancy hatten sie keine Ahnung. Heston hob vorsichtig den Kopf. Jack Nancy war nicht zu sehen. Er trug einen sandfarbenen Overall und konnte sich unglaublich gut in diesem Gelände bewegen.
    Heston hatte scherzhaft zu ihm gesagt: »Du mußt in deinem früheren Leben eine Klapperschlange gewesen sein.«
    So gut wie Nancy konnte sich Heston nicht an die Gegebenheiten anpassen. Er haßte die Wüste, die Hitze, den vielen Sand. Dennoch war er bereit, für eine heiße Story jedes Opfer zu bringen.
    Sally, seine kleine blonde Freundin in Adelaide, hatte eigentlich nicht viel von ihm, denn er jagte ständig hinter irgendwelchen Sensationen her.
    Vielleicht würde er eines Tages ruhiger werden und einen langweiligen Schreibtischjob übernehmen, und wenn es Sally dann immer noch in seinem Leben gab, würde er sie heiraten.
    Doch das war eine so ferne Zukunftsmusik, daß man noch keinen einzigen Ton davon hören konnte.
    Heston kroch im Schutz der Plattform ein Stück weiter. Aus dem Wüstensand ragte ein Gestänge, das mit einer Tarnfarbe gestrichen war. Man mußte davon wissen, um es zu sehen, wenn man mit dem Flugzeug hier drüberflog.
    Die beiden Reporter waren sich der Gefahr bewußt, in die sie sich begeben hatten, denn mit Kulls Leuten war nicht zu spaßen. Hinzu kam zu allem Überfluß auch noch, daß es in der Nähe der geheimen Wüstenstation einen Eingeborenenstamm gab, dem Kannibalismus nachgesagt wurde.
    Kannibalen in Australien? Jedermann dementierte das heftig, tat es als Unsinn ab. Aber Heston und Nancy wußten es besser, und sie hatten keine Lust, den Niborees, so hieß der Stamm, in die Hände zu fallen.
    Heston näherte sich robbend einer Betontreppe, die nach unten führte. Es war mit Nancy vereinbart, daß jeder für sich allein versuchen sollte, einen Weg in die Station zu finden.
    Deshalb klebten sie nicht wie siamesische Zwillinge zusammen. Ein Mann allein fiel weniger auf, und sollte er das Pech haben, entdeckt zu werden, konnte der andere ihm eventuell noch aus der Klemme helfen.
    Blieben sie zusammen, wurden sie gemeinsam gefangen, und die Chance, in die Wüstenstation zu gelangen, halbierte sich obendrein. Heston schob sich über den Sand. Drei Meter noch bis zur Treppe, an deren unterem Ende sich eine Metalltür befand.
    Sie war bestimmt gesichert, und Heston würde eine Möglichkeit finden müssen, sie zu überlisten. Er schob sich weiter vor, spürte plötzlich Metall unter sich und schaufelte mit den Händen eine Stahlplatte frei. Sie war rechteckig, maß ungefähr einen mal zwei Meter.
    Erregt tastete der Reporter den Rand der Platte ab. Ihre Oberfläche war gerippt und ebenfalls mit dieser Tarnfarbe gestrichen. Es dauerte nicht lange, bis Heston gefunden hatte, wonach er suchte. Seine flache Hand glitt in eine längliche Öffnung, und er ertastete mit den Fingern eine Metallzunge, die sich zur Seite schieben ließ.
    Wenn es so leicht war, diese Verriegelung zu lösen, führte der unter dieser Platte liegende Schacht bestimmt nicht geradewegs zum Nervenzentrum der Station, nahm Heston an.
    Dennoch wollte er da hinabsteigen und versuchen, auf diesem Weg in die Station einzudringen.
    Etwas bewegte sich hinter ihm!
    Er dachte, es wäre Jack Nancy. Er grinste. War Nancy zu bequem, sich eine eigene Einstiegsmöglichkeit zu suchen? Nun, dann würden sie eben gemeinsam hier hinuntersteigen und sich drinnen wieder trennen.
    Etwas legte sich auf Hestons Schulter. Nancys Hand, glaubte er. Breit grinsend wandte er sich um. Er wollte eine ätzende Bemerkung fallenlassen, doch kaum hatte er sich umgewandt, da traf ihn der Schock mit der Wucht eines Keulenschlages.
    Was da auf seiner Schulter lag, war keine Hand!
    ***
    Ein zweiter Fangarm kroch über den Sand und schob sich auf den Reporter zu. Das Tier, dem die Tentakel gehörten, war nicht zu sehen, aber es mußte riesengroß sein.
    Ein Krake? Hier in der Wüste? Das war verrückt. Unter diesen trockenen Lebensbedingungen konnten Kraken nicht existieren!
    Oder doch?
    Experimentierte Kull in diesen geheimen Wüstenstützpunkt mit oktopoiden Wesen? Hatten Kulls Forscher es bereits geschafft, diese Kopffüßler so weit zu verändern, daß sie das Wasser nicht mehr brauchten, um leben zu können?
    George Heston bemühte sich, nicht die Nerven zu verlieren. Er schlug nach dem Tentakel, der schwer auf seiner Schulter ruhte.

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