090 - Der Verlorene der Todeswelt
Unterstützung rechnen. Ich erwarte von Ihnen in kürzester Zeit ein zufriedenstellendes Ergebnis, verstanden?«
»Ja, Sir«, sagte Murdock heiser.
Seit Sono diese furchterregende Größe erreicht hatte, wollte Murdock lieber nicht mehr mit ihm experimentieren. Er hatte Angst vor Sono.
Das Ungeheuer gehorchte Mortimer Kull, aber würde es auch von ihm, Murdock, Befehle entgegennehmen? Manche Tests waren für das Tier unangenehm. Würde sie sich Sono gefallen lassen, wo ihm jetzt so enorme Kräfte zur Verfügung standen?
Aber es war unmöglich, zu Mortimer Kull zu sagen: »Ich habe Angst, betrauen Sie mit dieser Arbeit jemand anders.«
Kulls Worte konnte man nur unwidersprochen hinnehmen. Kull trug keine Wünsche oder Bitten vor. Er erwartete, daß man tat, was er sagte.
Gehorchte man nicht bedingungslos, so hatte Kull nun die Möglichkeit, Sono einen entsprechenden Befehl zu erteilen. Es war gefährlich, sich Kulls Zorn zuzuziehen. Sono war das kleinere Übel.
Murdock warf einen besorgten Blick auf die Bildschirme, und er überlegte sich, wie er sich vor Sono schützen konnte. Die Magnetbänder, die Mortimer Kull mitgebracht hatte, befanden sich noch in der Strahlenkanone.
Kull hatte sich das Untier mit diesem violetten Licht gefügig gemacht. Solange die Bänder in der Kanone blieben, konnte eigentlich kaum etwas schiefgehen.
***
Jack Nancy hatte ungeheures Glück. Einer Schlange gleich hatte er sich dem Wüstenstützpunkt genähert. Nicht nur sein Overall war sandfarben, sein Haar war es ebenfalls.
Er verschmolz fast mit dem Boden. Dennoch wurde er von einer der Kameras erfaßt und im Kontrollraum auf einen der Monitore gebracht, aber alle beobachteten nur, was Sono machte.
Als Nancy den Kraken aus dem Schacht steigen sah, fuhr er sich mit der Hand unwillkürlich über die Augen, als glaubte er, es mit einer sehr realistischen Sinnestäuschung zu tun zu haben. Ihm stockte der Atem, als er das Ungeheuer in seiner vollen Größe erblickte. Wo sich George befand, wußte er nur ungefähr, aber das genügte, um ihm die Kehle zuzuschnüren, denn Sono befand sich auf dem Weg dorthin, wo Nancy seinen Freund und Kollegen vermutete.
Wie kann ich George warnen? durchzuckte es den Reporter.
Der Dämon schwebte zum Hubschrauberlandeplatz, blieb darüber hängen wie ein weithin sichtbares Fanal, und wenig später sah Jack Nancy seinen Freund davonrennen.
Er beobachtete, wie dieses Krakenungeheuer hinter George herflog. Fast schien es, als würde George das Scheusal an einer Schnur hinter sich herziehen.
Nancy wechselte von einem Kamerabereich zum andern und hatte noch einmal das Glück, von den OdS-Leuten nicht gesehen zu werden. Er wollte seinem Freund beistehen.
Es kam für ihn nicht in Frage, George seinem Schicksal zu überlassen. Seit fast zehn Jahren arbeiteten sie zusammen. Es war nicht immer leicht gewesen.
Viele gefährliche Klippen hatten sie mit vereinten Kräften umschifft. Einer war ohne den anderen nur halb so gut, diese Erfahrung hatten sie gemacht, und zweimal hatte George ihm, Nancy, schon das Leben gerettet.
Jetzt wollte Jack Nancy etwas für George tun. Außerhalb der Kamerabereiche lief er seinem Freund nach. Normalerweise konnte er schneller laufen als George, weil er nicht so schwer war wie dieser, aber heute beflügelte die Todesangst Georges Schritte, und deshalb wurde sein Vorsprung immer größer.
Hinzu kam, daß Jack Nancy ein Gewirr aus dürren Ästen übersah und von diesem zu Fall gebracht wurde. Er schlug lang hin, fluchte, spuckte den Sand aus und sprang sofort wieder auf, aber dann mußte er erkennen, daß er für George Heston nichts mehr tun konnte.
Verstört sah er, was Sono von George übriggelassen hatte. Er ließ sich auf die Knie fallen, schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte verzweifelt: »O mein Gott!«
***
Die Knochenfinger waren schmerzhaft hart. Ich griff nach der Skeletthand und versuchte sie zu öffnen. Der Knochenmann packte auch noch mit der zweiten Hand zu.
Vielleicht gab es in dieser Gegend mehrere Skelette. Es war möglich, daß die Wüste von Knochenmännern bevölkert war. Sie lagen im Sand und warteten auf ein Opfer. Ich ging davon aus, daß ich es mit einem Wesen zu tun hatte, das von dämonischen Kräften am Leben gehalten wurde. Um diesen Feind besiegen zu können, brauchte ich meine Waffe, mit der sich schwarze Kräfte brechen ließen.
Mein Dämonendiskus wäre dafür geeignet gewesen, aber ich kam nicht an die Scheibe heran. Der Knochenmann
Weitere Kostenlose Bücher