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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hineinzubeißen und daran zu saugen, denn ich konnte nicht wissen, wie das auf mich wirkte.
    Vielleicht waren die Kakteen hier giftig. Sollte ich lieber weiter dürsten und hoffen, Wasser zu finden? Fast hätte ich das Kaktusstück weggeworfen, aber das Fleisch glänzte so verlockend, daß ich den Biß doch wagte.
    Der Geschmack war herb-bitter, die Flüssigkeit, die meine Mundhöhle ausfüllte, warm und durstlöschend. Ich verfolgte ihren Weg in meinen Magen und wartete.
    Mir kam vor, als würden sich meine Magenwände mit einem leichten Brennen überziehen, aber mehr passierte nicht. Das machte mich so wagemutig, mir noch ein Stück aus dem Kaktus zu schneiden. Ich gewöhnte mich an den herb-bitteren Geschmack, und auch das Brennen im Magen hörte auf.
    Sicherheitshalber schluckte ich das Kaktusfleisch aber nicht. Sobald es trocken war, spuckte ich es aus. Ich hatte keinen Durst mehr, fühlte mich insgesamt gleich viel wohler, mein gesunder Optimismus stellte sich wieder ein, und ich setzte meinen beschwerlichen Weg durch die Wüste fort.
    Plötzlich stutzte ich. Vor mir lagen Knochen im Sand. Als ich näherkam, stellte ich fest, daß es sich um ein ganzes Skelett handelte. Es hätten die Gebeine eines Menschen sein können, wenn die Knochen nicht mit einer goldbraunen Schicht überzogen gewesen wären.
    Menschenknochen sahen so nicht aus. Für mich war das ein Beweis dafür, daß ich mich nicht auf der Erde befand. Jarxis mußte mir das falsche Tor gezeigt haben.
    Ich beugte mich über das Gerippe, um es mir genauer anzusehen. Ich hoffte, daß mir irgend etwas an dem Skelett auffiel, das eventuell wichtig für mich war, das mir Aufschluß darüber gab, in welche Dimension es mich verschlagen hatte.
    Bewegte sich etwas in den leeren, schwarzen Augenhöhlen?
    Ich kam nicht dazu, mir auf diese Frage eine Antwort zu verschaffen, denn plötzlich geschah etwas Ungeheuerliches: Das Skelett bewegte sich.
    Mit gespreizten Fingern schoß die Knochenhand hoch und packte mich an der Kehle.
    ***
    Professor Kull wandte sich von den Monitoren ab und sah seine Männer triumphierend an. Alle hatten gesehen, wie Sono den Reporter gejagt, gestellt und getötet hatte.
    Ich hab's selbst erlebt, dachte Murdock mit vibrierenden Nerven. Es gibt nichts Schrecklicheres als das.
    Sono hatte sich auf sein Opfer gesetzt. Was mit dem Mann passierte, war nicht zu sehen, doch jeder hatte genug Phantasie, um es sich vorstellen zu können.
    Der Dämon ließ wenig später von einem Skelett ab, dessen Knochen Sonos Färbung angenommen hatten. Das war nicht neu. Das hatte Sono schon öfter getan. Er löste sich zwar von den Knochen, aber er ließ geheimnisvolle Kräfte in dem Skelett zurück.
    Kull bediente die Zooms der Kameras. Er holte Sono ganz nahe heran und wartete gespannt darauf, daß der Dämon zurückkehrte, denn das hatte er ihm ja befohlen.
    Die Freiheit schien eine gefährliche Faszination auf Sono auszuüben. War sie so verlockend, daß er darüber vergaß, seinem Herrn zu gehorchen?
    Minuten voller knisternder Spannung vergingen. Sono schwebte über dem Skelett. Mortimer Kull starrte mit brennenden Augen auf die Bildschirme.
    Er ballte die Hände zu Fäusten, die Knöchel schimmerten weiß durch die Haut.
    »Was habe ich dir befohlen?« knurrte der Professor. »Gehorche, Sono! Verdammt noch mal, du mußt mir gehorchen!«
    Als hätte Sono diese Worte vernommen, zog er sich plötzlich zurück. Er entfernte sich von den menschlichen Überresten und näherte sich, schneller werdend, dem Stützpunkt.
    Die Kameras verfolgten seinen Weg. Er tauchte ein in den Schacht, dem er entstiegen war, und befand sich bald wieder in jenem großen unterirdischen Raum, in dem ihn Mortimer Kull mit Atax-Magie bestrahlt und zu seinem Sklaven gemacht hatte.
    »Ein voller Erfolg«, sagte Mortimer Kull zufrieden. »Er gehorcht wie ein scharfer dressierter Hund. Ich werde mir überlegen, wo wir Sono zum Einsatz bringen können.«
    Die Männer atmeten erleichtert auf. Sie hatten nicht geglaubt, daß Sono die Freiheit, von der er geleckt hatte, so gehorsam wieder aufgeben würde.
    Kull wandte sich an Murdock und sprach wieder von der Zellteilung, die vordringlich behandelt werden müsse. »Sehen Sie zu, daß Sie in dieser Richtung so rasch wie möglich weiterkommen«, sagte Kull. »Wie bei allen diesen Projekten spielt Geld keine Rolle. Was Sie brauchen, um Ihre Arbeit einem schnellen Erfolg zuzuführen, bewillige ich hiermit im voraus. Sie können mit jeder

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