090 - Der Verlorene der Todeswelt
Killerinsekten einsetzte, doch man hatte mit den Mörderbienen nicht den gewünschten Erfolg erzielt. [1]
Die Voraussetzungen für einen Erfolg waren hier, in der australischen Gibsonwüste, besser.
Groß, blond und blauäugig war Kull, dieses wahnsinnige Genie. Er hätte soviel Gutes für die Menschheit tun können, doch er tat nur Dinge, die die Welt an einen Abgrund zu führen vermochten. Er wollte die Welt mit seiner Organisation des Schreckens aus den Angeln heben und die Herrschaft übernehmen, wenn das von ihm ausgelöste Chaos am größten war.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzte er geduldig ein Mosaiksteinchen neben das andere. Geld spielte dabei keine Rolle. Er war so reich, daß er nicht einmal wußte, wieviel Geld er besaß.
Dennoch zielten immer wieder OdS-Aktionen darauf ab, der Organisation noch mehr Geld zu verschaffen.
Der Pilot ließ die stählerne Libelle kurz über der Landeplattform schweben und setzte sie dann punktgenau auf. Mortimer Kull befreite sich vom Gurt und griff nach seinem Aluminiumkoffer.
Nur er wußte, was sich darin befand: Magnetbänder, mit deren Hilfe Kull zum erstenmal eine künstliche Atax-Magie schaffen wollte. Er war gespannt, wie Sono darauf reagierte.
Kull hoffte, dem Dämon Befehle erteilen zu können. Wenn die erzeugte Magie stark genug war, mußte das klappen.
Kull blickte natürlich schon weiter. Wenn ihm Sono gehorchte, würde er bald auch anderen Dämonen Befehle geben können. Theoretisch hätte die Möglichkeit bestanden, sich ein ganzes Dämonenheer zuzulegen, und wenn es Kull auch noch schaffte, die Atax-Magie zu verstärken, würde er sie unter Umständen sogar gegen die Seele des Teufels selbst einsetzen können.
Diese Aussicht war es wert, alle Anstrengungen zu unternehmen, um auf diesem neuen Gebiet der Computermagie weiterzukommen, fand Professor Kull.
Kull - Oberbefehlshaber der Dämonen!
Eine schreckliche Zukunftsvision für die Menschheit.
Der Professor verließ den Helikopter. Vom OdS-Stützpunkt war so gut wie nichts zu sehen. Sämtliche Einrichtungen befanden sich unter der Erde.
Efrem Murdock erschien auf der Plattform, um Mortimer Kull zu begrüßen.
»Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug, Professor.«
»Hatte ich«, erwiderte Kull knapp. »Und wie sieht es hier aus?«
»Ich konnte Sono zu einigen verblüffenden Kunststücken verleiten, Sir«, sagte Murdock stolz.
»Sie haben ihn hoffentlich nicht gereizt.«
»Wir behandeln ihn so gut, daß er sich bei uns einfach wohlfühlen muß .«
»Liegen neue interessante Testergebnisse vor?« wollte Kull wissen.
Efrem Murdock grinste. »Ich denke, ich kann Sie heute gleich in vielerlei Hinsicht zufriedenstellen.« Er schlug vor, in seinem Büro einen Drink zu nehmen, doch Mortimer Kull wollte sofort Sono sehen.
Murdock führte Mortimer Kull in den großen unterirdischen Raum. Dem Professor fiel sofort die Unruhe des Kraken auf.
»Was hat er?« fragte Kull.
»Keine Ahnung, Sir, aber ich kann ihn fragen.«
»Er kann sprechen?«
»Das nicht. Wir verständigen uns auf telepathischer Basis. Das heißt, ich sage etwas, und Sono antwortet telepathisch. Bisher ›spricht‹ er aber nur mit mir. Bei allen anderen blockt er ab. Vielleicht hat er zu mir mehr Vertrauen, weil ich am häufigsten mit ihm zusammen bin.«
Efrem Murdock trat zwei Schritte vor. »Kannst du mich verstehen, Sono?«
»Laßt mich! Geht weg!«
Murdock drehte sich um und schaute Kull fragend an. »Haben Sie etwas mitgekriegt, Professor?«
»Ja, da war irgend etwas. Es könnte sich um einen Gedankenimpuls gehandelt haben, den Sono aussandte, aber ich konnte ihn nicht verstehen.«
»Es gehört ein gewisses geistiges Training dazu. Man muß sich gewissermaßen auf die, Wellenlänge des Tieres einstellen, um das, was er sendet, empfangen zu können.« Murdock wandte sich wieder dem dämonischen Kopffüßler zu. »Warum bist du so erregt, Sono?«
Der Krake reagierte nicht.
»Was beunruhigt dich?« wollte Murdock wissen. »Ist es die Ankunft Professor Kulls? Er ist dir nicht unbekannt. Er hat dich hierher gebracht. Erinnerst du dich nicht mehr?«
»LASS MICH!« dröhnte es plötzlich so laut in Efrem Murdocks Kopf, daß sich sein Faltengesicht schmerzlich verzerrte. Er faßte sich an die Schläfen und stöhnte auf.
Diesmal hatte Mortimer Kull mitbekommen, was Sono »gesagt« hatte. Er griff nach Murdock, der schwankend vor ihm stand, und riß ihn zurück.
»Lassen Sie ihn. Wenn Sie ihn ärgern, gibt es eine,
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