Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Blick des Verbrechers ruhte auf den klassischen Proportionen der Statue. Langsam drehte er eine Zigarre zwischen den feisten Fingern. Dann biß er das Mundstück ab und spie es aus.
    „Rauchen verboten, Sir!"
    Costa drehte sich langsam um. Seine kleine Schweinsaugen musterten Norman Moore verächtlich. Jetzt flüsterte einer der Bewaffneten seinem Boß etwas ins Ohr. Costa nickte und grinste Norman überheblich an.
    „Nichts für ungut, mein Freund - ich kann mich beherrschen."
    Norman hatte das Gefühl, Costa musterte ihn aufmerksam. Doch das mußte ein Irrtum sein. In der Uniform hätten ihn nicht einmal Freunde wiedererkannt. Costa mochte ihn ein- oder zweimal im PAM gesehen haben. Doch dort herrschte Schummerbeleuchtung.
    Costa drehte sich abrupt um und schlenderte weiter durch den Saal.
    Norman empfand eine gewisse Befriedigung, wenn er das kleine Plastiksäckchen in seiner rechten Brusttasche berührte. Unter den Fingerkippen spürte er die mehlige Substanz: Heroin. Er war sich über seine nächsten Schritte noch nicht ganz im klaren. Er wußte jedoch, daß ihm der Stoff helfen würde, Costa eins auszuwischen.
    Er sah die Kerle hinter den Vitrinen verschwinden. Sie tuschelten miteinander.
    Normans Gedanken schweiften ab.
    Er dachte an die faszinierende Ys-Dahut. Die geheimnisvolle Prinzessin hatte ihn vor dem Skelettkrieger beschützt. Das erfüllte ihn mit Stolz. Er kam sich auf einmal wichtig und unentbehrlich vor. Er wußte nicht, daß Ys-Dahut ihn mit unsichtbaren Ketten an sich gefesselt hatte. Er ahnte nichts von den dämonischen Fäden, mit denen sie ihn umgarnte. Doch er würde alles tun, was sie von ihm verlangte. Er würde auch keine Fragen stellen. Er war glücklich, daß er ihr dienen durfte.
    In den frühen Morgenstunden hatte er alle Spuren des nächtlichen Einbruchs beseitigt. Sämtliche Hinweise auf die Tätigkeit der beiden verschwundenen Museumswärter waren getilgt worden. Professor McDaniels würde sein Arbeitszimmer unversehrt vorfinden. Sogar der Marmorfalke befand sich wieder an Ort und Stelle.
    Die Prinzessin war also in Sicherheit.
    Ins Archiv würde während der nächsten Tage kaum jemand gehen. Die Studenten waren noch mit der Einschreibeprozedur für das Wintersemester beschäftigt. Bis sie wieder ins Archiv kamen, würde noch einige Zeit vergehen.
    Plötzlich stöhnte Norman Moore unterdrückt auf.
    Er griff sich an die Stirn. Schweiß brach ihm aus, und er sah düstere Schemen vor seinen Augen auf- und niedertanzen.
    „Hast du unsere Abmachung vergessen, Norman?"
    Niemand hatte zu ihm gesprochen. Er selbst hatte diese Worte formuliert.
    „Ja, Prinzessin, formulierte er in Gedanken. Ich werde dir diese Männer bringen.
    Auf einmal sah Norman wieder klar. Er fühlte sich frisch und ausgeruht. Costa und seine Begleiter bogen gerade in einen Verbindungsgang ein. Schaukästen und schmale Nischen, in denen Vorhänge hingen, boten Schutz gegen neugierige Blicke.
    Moore vergewisserte sich, daß keiner von seinen Kollegen in der Nähe war. Dann ging er schnurstracks auf Costa und dessen Begleiter zu.
    „Mr. Costa!"
    Der Nachtclubbesitzer drehte sich irritiert um.
    „Mr. Costa", sagte Norman Moore bestimmt, „haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?"
    Der Mann, der seine Glatze unter einem sündhaft teuren Hut versteckte, überwand seine Überraschung schnell.
    „Woher kennen Sie mich, Mister?"
    Die bewaffneten Begleiter rückten näher. Der eine kratzte demonstrativ an seiner linken Brustseite. „Ich kenne Sie und Ihre Geschäfte besser, als Sie es sich vielleicht wünschen, Mr. Costa."
    Costa kniff seine Schweinsaugen erregt zusammen. Als einer von seinen Begleitern eine drohende Geste machte, wehrte er beschwichtigend ab.
    „Ich bin gespannt, was uns der kleine Museumsdiener anzubieten hat."
    Norman war jetzt völlig ruhig. Lächelnd zog er das kleine Plastikpäckchen aus der Innentasche seiner Uniformjacke heraus. Costa starrte ihn mit offenem Mund an und japste nach Luft.
    „Wo haben Sie das her?"
    „Ich habe noch mehr", sagte Norman.
    Costa atmete tief durch. Aus den Augenwinkel erkannte Norman, daß einer der Bewaffneten zum Gangende lief, um dort Posten zu beziehen.
    „Pfeifen Sie Ihre Gorillas zurück, Costa! Ich mache das Geschäft nur nach meinen Bedingungen." Costa knirschte mit den Zähnen. Norman sah, daß es hinter der schwabbeligen Stirn des Gangsters arbeitete.
    „Keine Angst, Mister… Ich arbeite weder für die Polizei noch für einen Konkurrenten."
    Costa

Weitere Kostenlose Bücher