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090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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musterte seinen Gesprächspartner schweigend. Er schien nicht zu wissen, wie er Norman Moore einordnen sollte. Die Situation war gefährlich für ihn. Wenn er mit dem Stoff in den Taschen erwischt wurde, bedeutete das ein plötzliches Ende seiner gut florierenden Geschäfte.
    „Smiley!" zischte der Dicke schließlich. „Ich verschwinde jetzt. Mir wird die Sache zu heiß. Du quetschst den Knaben hier nach Strich und Faden aus. Sei vorsichtig! Ich weiß von nichts, wenn irgend etwas schiefgeht!"
    Costa drehte sich auf dem Absatz herum und verließ den Gang. Er steuerte auf den Ausgang zu. „Aber, Mr. Costa - was wird aus unserem Geschäft?" rief Norman dem Davoneilenden nach.
    „Dafür sind wir jetzt zuständig, Kamerad", sagte der hochaufgeschossene Kerl langsam und baute sich vor Norman Moore auf.
    Bevor Norman das Plastiksäckchen in der Innentasche verstauen konnte, hatte es ihm der andere entrissen. Ein kurzer Blick genügte dem Ganoven, um die Echtheit des „Stoffs" zu erkennen.
    Der Lange zog eine Automatik aus dem Schulterhalfter. Grinsend drehte er den klobigen Schalldämpfer auf die Mündung.
    „Neulich hat ein Neunmalkluger zwei von unseren Jungs allegemacht. Das war uns eine Warnung", zischte der Lange. „Wenn du uns austricksen willst, landest du im Jenseits. Schreib dir das hinter die Ohren. Und jetzt wirst du uns alles… "
    Blitzschnell schob der Gangster die Waffe unters Jackett. Er behielt jedoch den Zeigefinger am Abzug.
    Ein älterer Museumswächter bog gerade in den Gang ein. Norman bewunderte die Reaktionsfähigkeit des Killers.
    „He, Norman da war vorhin ein Anruf für dich."
    Der Alte schob seine Schirmmütze in den Nacken. Sein Gesicht wurde von einer roten Nase beherrscht. Er grinste gemütlich.
    „Ich habe jetzt keine Zeit, Turner. Diese Gentlemen interessieren sich für die griechische Klassik." „Seit wann bist du so aktiv?" scherzte der Alte. Er drohte spitzbübisch mit dem Zeigefinger. „Was die Weiber alles erreichen können!"
    „Ich verstehe dich nicht, Turner…"
    „Na, die Kleine, die eben angerufen hat… Alicia nannte sie sich. Wollte dich ganz dringend sprechen. Sie will's später noch mal versuchen."
    Norman wußte sofort, wer ihn am Telefon verlangt hatte. Die Gorillas wußten es ebenfalls. Jeder, der schon einmal im PAM gewesen war, kannte Alicia.
    „Ich warte, bis sie sich wieder meldet", meinte Norman. „Besten Dank, Turner!"
    Der Alte schlenderte durch den Gang und lachte leise vor sich hin.
    Der Lange machte einen Schritt auf Norman zu. Der Kolben seiner Automatik schimmerte zwischen seinen Fingern. Seine Augen glühten.
    „Elende Ratte - du gehörst zu dem Schuft, der neulich abends unsere Kumpels umgenietet hat! Alicia war dabei. Der Boß hatte also recht, als er vermutete, die kleine Schlampe würde ein doppeltes Spiel treiben."
    Der andere Bewaffnete trat dicht an Norman heran. Sein Atem streifte den Museumswächter im Nacken.
    „Wieviel Stoff habt ihr der Kanaille versprochen? Los, spuck's aus. Chap! Oder wir pusten dich auf der Stelle um!"
    Der Lange meinte: „Kein Mensch hört den Schuß. Es macht Plopp - und du hast ein kleines Loch im Kopf. Bis man dich findet, sind wir über alle Berge."
    „Ich habe vorgesorgt!" stieß Norman hervor.
    Der Lange trat an ihn heran und preßte ihm die Mündung des Schalldämpfers an den Adamsapfel. „Keine faulen Tricks! Wo hast du den Stoff versteckt?"
    „Einen Teil davon habe ich noch im Museum", erwiderte Norman. Er schluckte, als er sah, daß sich der Zeigefinger des Gangsters um den Abzug krümmte. „Den Rest habe ich in einem Schließfach untergebracht. Mit einem netten kleinen Bericht über eure Organisation."
    Der Lange steckte die Waffe wieder ein. Er überlegte kurz. Dann stieß er Norman den Daumen zwischen die Rippen und sagte: „Zeig uns das Versteck! Aber ganz vorsichtig! Bei der geringsten falschen Bewegung serviere ich dich ab."
    Norman nickte gehorsam. Er hatte den Mann genau da, wo er ihn haben wollte.
    „Folgt mir - ich führe euch hin!"

    Als Norman einen Kollegen erblickte, spielte er den eifrigen Museumsdiener, der dem Publikum die Sehenswürdigkeiten erläuterte. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis sie den Treppenabgang zum Kellerarchiv erreicht hatten.
    „Dort geht's runter!"
    „Geh voraus", forderte ihn der Lange auf. „Aber sei vorsichtig! Ich habe einen nervösen Zeigefinger."
    Norman öffnete die Tür zum Archiv.
    Totenstille herrschte in dem Gewölbe. Dumpf legte sich der

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