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090 - Die Totenwache

090 - Die Totenwache

Titel: 090 - Die Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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muffige Büchergeruch auf die Lungen der Männer.
    „Ist auch wirklich keiner hier unten?" fragte der Lange. Er verstärkte den Druck seiner Pistole in Normans Rücken.
    „Ich habe mich entschlossen, ein Geschäft mit euch zu machen", erwiderte Norman und drehte sich um. „Ihr könnt eure Waffen wieder wegstecken. So schnell kommt keiner ins Archiv."
    Norman war auf einmal ganz ruhig. Die Nähe seiner angebeteten Ys-Dahut erfüllte ihn mit Zuversicht.
    „Wir sind gleich da", sagte er und wies auf den erleuchteten Innenraum hinter den Bücherregalen. Unmittelbar vor dem quadratischen Raum sprang Norman beiseite. Der Lange stieß einen Überraschungsruf aus. Ein metallisches Klicken ertönte. Die Waffe machte „Plopp", und dicht neben Norman zerfetzte das Projektil einen Buchrücken. Der heiße Atem des Geschosses streifte seine Wange. „Seid ihr verrückt geworden?" schrie Norman. „Ihr seid am Ziel angelangt. Geht nur weiter - dort bekommt ihr das, was euch zusteht!"
    Bevor der Lange zum zweitenmal abdrücken konnte, war der Skelettkrieger vor ihnen auf getaucht. Die Verbrecher blieben wie angewurzelt stehen. Ihre Gesichter wurden leichenblaß. Sie wollten zurückweichen, doch der Unheimliche verstellte ihnen den Weg.
    „Das - gibt es doch gar nicht!" stammelte einer von den drei Männern. „Das ist doch Wahnsinn!" „Ich will hier raus!" keuchte der andere und machte ein paar Schritte zurück. Doch ein Bücherregal hielt ihn auf.
    Der Skelettkrieger hob das Schwert und schwang es einmal durch die Luft.. Ein pfeifender Ton war zu hören. Der Unheimliche bewies damit allen, daß er tatsächlich existierte und nicht die Ausgeburt eines höllischen Alptraums war. Dann stieß er das Schwert dem Langen mitten durch das Herz.
    Der Mann umklammerte die schimmernde Klinge mit beiden Händen. Ein ungläubiger Ausdruck trat auf sein Gesicht. Dort, wo er das Schwert berührte, flammten helle Lichtreflexe auf, als würde Magnesium verbrannt werden. Dann verwischten sich die Konturen des Mannes.
    „Wohin hast du uns geführt?" preßte der Verschwindende hervor. Seine Stimme wurde schwächer. Schließlich war nur noch ein geisterhaftes Raunen zu hören.
    Norman vergaß die Anwesenheit der beiden anderen Gangster. Er sah, daß sich Ys-Dahut vom Sarkophag erhob und auf ihn zukam. Sie sah jetzt noch schöner und begehrenswerter aus. Norman hatte den Eindruck, daß sie nach jedem Opfer stärker und lebendiger wurde.
    „Ich danke dir, Norman", sagte sie mit einschmeichelnder Stimme. „Du bist ein gehorsamer Diener. "
    Das Krachen eines Schusses dröhnte durch das Kellerarchiv.
    Norman sah das Aufblitzen der Waffe. Schützend warf er sich vor Ys-Dahut. Doch die Prinzessin lächelte nur.
    „Sie können uns nichts anhaben, Norman…"
    Die beiden Verbrecher drückten gleichzeitig ab. Ihre Pistolen sprühten rötliche Feuerzungen aus. Beißender Pulverqualm breitete sich aus.
    „Schieß doch!" keuchte einer von ihnen.
    Dumpf bellte die Waffe des Mannes auf. Die Kugel durchschlug das Brustbein des Skelettkriegers.
    Eine zweite Kugel stanzte ein Loch in den seidenen Umhang des Unheimlichen. Dann war der Krieger heran. Er streckte sein Schwert aus und berührte die Brust des einen Schützen. Der Mann zuckte wie elektrisiert zusammen und ließ die Pistole fallen.
    „Sie sollen entkommen, Larsin!" rief Ys-Dahut zu Normans Verblüffung.
    Folgsam senkte der Skelettierte sein Schwert. Er berührte den anderen ebenfalls nur an der Brust.
    Sie leuchtete kurz auf.
    „Sie werden uns verraten!" schrie Norman enttäuscht. „Du mußt sie vernichten, Ys-Dahut!"
    Die Prinzessin lächelte.
    „Ich weiß genau, was ich tue, Norman… Ich werde diese Männer entkommen lassen. Sie werden den Weg für mich bereiten. Das ist nötig, damit ich noch schneller an das Ziel meiner Wünsche komme."
    Da schrie einer der Killer gellend auf. Er hob die Rechte und stammelte erstickt: „Meine Hand verschwindet!"
    Die rechte Hand des Mannes löste sich langsam auf.
    Im selben Augenblick wurde hinter den Bücherregalen die Kellertür aufgerissen. Stimmengewirr ertönte, und die Neonröhren flammten auf.
    „Wir sind geliefert!" stieß Norman hervor. „Ich kann nicht mehr für deine Sicherheit garantieren, Ys-Dahut! Die Schüsse sind oben gehört worden. Die Idioten haben keinen Schalldämpfer benutzt. Das Personal wird gleich den ganzen Keller durchstöbern. Es war alles umsonst."
    Ys-Dahut sagte nichts. Sie drehte sich um und legte sich wieder auf den

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