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0900 - Der Magier

0900 - Der Magier

Titel: 0900 - Der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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eindeutig.
    Blieb also die Dhyarra-Kopie des Kokons um Armakath: immerhin ein Problem, dass sich vielleicht lösen und angehen ließ.
    Zamorra blickte hoch. Direkt über seinem Computerterminal hing das, was Nicole und er in diesem Punkt bisher erreicht hatten. Viel war es nicht… eher weniger. Nicole hatte die perfekte 3D-Abbildung des Kokons aus ihrem Dhyarra wieder hervor gelockt. Der Miniatur-Kokon hing frei in der Luft, drehte sich dabei langsam um die eigene Achse. Das alles wirkte wie ein Hologramm und war doch so viel mehr als das.
    Das allerdings hatten Zamorra und Nicole schnell begriffen, denn ihre eher bescheidenen Fähigkeiten im Umgang mit dem Computer hatte beide rasch an eine natürliche Grenze gebracht. Wie sollten sie diese 3-dimensionale Form so zu einer Datei umwandeln, dass sie anschließend im Computer frei bearbeitet werden konnte? Wenn der Kokon wirklich die Karte aller Planeten war, die eine weiße Stadt trugen - oder besser er trugen - dann war diese Karte erst dann wirklich auszuwerten, wenn sie flächig sichtbar wurde. Zamorra fiel ehrlich gesagt dazu nicht viel mehr ein, als den Kokon von allen Seiten zu fotografieren, um dann die Einzelbilder im Rechner aneinander zu fügen.
    Nicole hatte energisch den Kopf geschüttelt. »Das gäbe Verfälschungen, denn der Kokon ist nicht vollkommen perfekt in seiner Form. Nein, da muss es andere Möglichkeiten geben.« Eine davon hatte sie nur Minuten später ausprobiert.
    Mit der Kraft ihrer Vorstellungsgabe und ihrem Dhyarra hatte Nicole das Bild eines entrollten Kokons auf die Miniaturausgabe zu übertragen versucht. Das Ergebnis war für Zamorra und seine Lebenspartnerin ein Schock gewesen.
    Nicole Duval brach zusammen!
    Zamorra hatte blitzschnell reagiert und die Französin noch aufgefangen, ehe sie hart auf den Boden schlagen konnte. Es dauerte einige Minuten, bis Nicole wieder vollkommen bei Sinnen war. Sie schnappte nach Luft und richtete sich langsam wieder auf.
    »Aber… aber das kann doch nicht sein.« Ihr hilfloser Blick suchte den des Parapsychologen. »Ich hatte plötzlich das Gefühl, der Kokon dränge meine Vorstellung immer weiter zurück, bis sie dann wie ein Geschoss zu mir zurückkehrte. Aber… der Kokon ist doch nur eine Dhyarra-Kopie!«
    Der Professor betrachtete nachdenklich den Kokon, der nach wie vor seine Drehbewegung fortführte.
    »Ja, eine Kopie, aber selbst die hat noch genügend von der seltsamen Magie in sich, die von den weißen Städten ausgeht. Das klingt verrückt, aber es muss so sein. Auf diese Weise rücken wir dem Ding dort nicht zu Leibe. Da muss es eine andere Lösung geben.«
    Nicole hatte sich zurückgezogen, denn es reichte, wenn sich hier einer einen dampfenden Kopf holte. Zamorra stellte eine telefonische Verbindung in die USA her - exakter gesagt nach El Paso in Texas. Dort lag der Firmensitz von Tendyke Industries , doch heute wollte der Professor nicht seinen alten Freund Robert Tendyke sprechen. Die Nummer, die er wählte, gehörte zu einem Trust mit Namen no tears . Dort fanden Kinder eine neue Heimat, die ansonsten keine Chance im Leben gehabt hätten.
    Der Leiter und Mitbegründer von no tears war direkt am Gerät. Zamorra musste lächeln, denn er war sicher, dass Doktor Artimus van Zant in diesem Augenblick mindestens ein Kind auf dem Arm hielt.
    Der Physiker und bekennende Südstaatler leistete eine großartige Arbeit. Es war zu bewundern, was er und sein pädagogisch geschultes Team mit no tears auf die Beine stellten. Dennoch konnte Zamorra nicht anders: Er musste die Tatsache, dass van Zant sich ganz nach El Paso zurückgezogen hatte, von zwei Seiten betrachten.
    Van Zants selbsterwählter Ausstieg aus dem Zamorra-Team hatte nach wie vor Bestand. Zwar war er gemeinsam mit dem Professor und dem vom Planeten Parom stammenden Vinca auf die Welt von Maiisaro gereist, um herauszufinden, was die junge Frau - die das Licht der Wurzeln genannt wurde - von dem Plan der weißen Städte wusste, der bereits direkt bei seinem Start in einer Katastrophe zu enden schien, doch das hatte nichts an Artimus Aussage geändert: Für ihn sollte es ab sofort nur noch no tears geben. Nie wieder sollte ein Mensch leiden müssen, nur weil er sich wieder einmal zwischen den Sternen oder in den Schwefelklüften herum trieb. Um ein Haar wäre nämlich exakt das geschehen, als eine rachsüchtige Vampirin ihre Klauen nach no tears ausgestreckt hatte, also auch nach den Kindern - und nach Rola DiBurn, der momentanen

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