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0900 - Der Magier

0900 - Der Magier

Titel: 0900 - Der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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verfluchtes Werk würden zu einem späteren Zeitpunkt an der Reihe sein. Heute würde der Dämon Tendyke Industries verschonen, auch wenn er großen Hass gegen den Konzern verspürte. Hier wurden Dinge entwickelt, die auch ihm schon Schaden zugefügt hatten. Robert Tendyke hasste seinen Vater, den er nach wie vor nur als Erzeuger titulierte. Schade, denn er wäre eine gute Verstärkung für die Mächte des Dunkels gewesen.
    Lucifuge Rofocale allerdings brauchte keinen Tendyke und erst recht keinen Asmodis. Er war seine eigene Armee, die nur ein Ziel kannte - Macht! Und um dieses Ziel zu erreichen, galt es, große Gegner aus dem Weg zu räumen. Professor Zamorra war ein solcher Gegner, unzweifelhaft. Fu Long war vielleicht noch größer, eine Erkenntnis, die nicht angenehm war, aber notwendig. Rofocale erkannte das an, doch niemand war unbesiegbar, weder der chinesische Vampir, noch der Parapsychologe. Man musste nur immer wissen, wo die Schwachstellen des anderen lagen. Dann jedoch hieß es ohne Gnade zuzuschlagen. Opfer? Natürlich gab es die immer, auch und besonders die, die mit der eigentlichen Sache absolut nichts zu tun hatten.
    Lucifuge Rofocale schnaubte verächtlich über seine eigenen Gedankengänge.
    Was scherten ihn Opfer?
    Der Dämon orientierte sich zur Peripherie der Stadt. Aus seiner Perspektive hatte Rofocale einen perfekten Blick über El Paso. Eine große Ansiedlung mit gut 600.000 Seelen. Rofocale verstand nicht, warum die Menschen sich zu aneinander drängen mussten, doch so waren sie schon immer gewesen. Die Stadt hatte einen Spitznamen - Sun City , und tatsächlich schien der Stern mit aller Macht von einem klaren Himmel. Stadt der Sonne also? Lucifuge Rofocale wollte diese Sonne ein wenig verdunkeln.
    Das Gelände lag frei unter ihm.
    Rofocale brachte sich in die beste Position, aus der er sein dunkles Feuer abschießen konnte. Es würde nicht lange dauern, bis Zamorra erfuhr, was hier geschah. Der Professor und sein Team hatten ein perfektes Kommunikationssystem, das wusste der Dämon.
    Er ließ sich blitzschnell nach unten fallen, bis er knapp zehn Meter über dem Dach der alten Südstaatenvilla zum Stehen kam. Ein besseres Lockmittel für den Meister des Übersinnlichen konnte es überhaupt nicht geben. Schließlich war der auch nur ein Mensch.
    Töte, was sie lieben, und sie werden blind in deine Falle laufen.
    Lucifuge Rofocale streckte beide Arme nach unten und ließ den Flammen freien Lauf.
    ***
    Serhat zitterte.
    Es war nicht die Kälte, die hier in den Kellerräumen der Villa herrschte. Es war die Angst, die der Junge so deutlich in sich fühlte, die ihn so schrecklich frieren ließ. Trotzdem fühlte er sich sicher behütet, was ein Widerspruch in sich selbst war, den Serhat überhaupt nicht begreifen konnte.
    In diesen Raum hatte er den seltsamen Weihnachtsmann gebracht, der ihm mit seiner blassbleichen Gesichtsfarbe mittlerweile jedoch eher wie ein Geist vorkam. Als Serhat den Bartträger alleine lassen wollte, da hatte der ihn zurück gehalten.
    »Nein, mein junger Freund, bleib besser bei mir. Hier kann dir überhaupt nichts geschehen, das verspreche ich dir. Bitte… setz dich zu mir. Ich muss mich konzentrieren, denn es geht schon los.« Der Alte warf einen fragenden Blick auf den Jungen. »Ich fühle, dass Kräfte in dir schlummern, junger Freund. Du musst lernen, mit ihnen umzugehen. Aber nun muss ich mich konzentrieren.«
    Serhat saß neben dem alten Mann, der nun die Augen geschlossen hatte. Konnte der Weihnachtsmann denn sterben? Zumindest war das in den Cartoons absolut undenkbar.
    Ängstlich beobachtete Serhat seinen seltsamen Gast. Er wollte helfen, beschützen, das konnte der Junge mit seinen Fähigkeiten ganz deutlich erfassen. Also würde etwas Böses geschehen. Serhat hoffte nur, dass der Weißbart sich nicht übernehmen würde.
    Denn der war dem Tod näher als dem Leben.
    Viel näher sogar…
    ***
    Aus den Fingern des Dämons floss der Tod!
    Das dämonische Feuer ergoss sich über das Gebäude von no tears und hüllte sofort das komplette Dach ein. Lucifuge Rofocale fühlte die Erregung, die ihn erfasste. Ein furioser Start seiner Aktion, die ein nicht minder furioses Ende finden würde - den Tod des Professor Zamorra!
    Gierige Flammenwellen wogten über das Dach der alten Villa. Nahrung fanden sie mehr als genug, denn das Holz war sicher uralt. Über El Paso schien die Sonne ganz besonders gerne und oft. Sun City! Perfekt für die Flammen des Dämon, der sich an

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