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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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wusste doch, dass ich mich an den Richtigen wende, um die Hölle wieder zu alter Pracht zu führen. Lass uns also nach Sh'hu Naar gehen und der Sache ein Ende machen.«
    ***
    Asmodis' Erinnerungen
    »Ja, natürlich. Menschen und Dämonen sind sich sehr ähnlich in ihrem Wesen«, murmelte Asmodis und ging vor Erregung ein paar Schritte auf und ab. »Sie reagieren ähnlich und zeigen ähnliche Gefühle. Wut, Hass, Rache, Zerstörung und anderes. Nur die Liebe und die Freundschaft sind etwas, das wir Dämonen nicht kennen. Hm, ja, ich verstehe es. Diese Dinge stammen von der verderbten Sechsheit, die damit die allesamt edlen Eigenschaften, die du den Menschen eingepflanzt hast, vollkommen pervertierte. Das ist der größte Unterschied, davon abgesehen vielleicht, dass die Schwarze Familie Teil des Magischen Universums ist, die Menschen aber nicht. Das erhebt uns schließlich doch über sie, auch wenn sie Reste des göttlichen Funkens in sich tragen und dir ähnlicher sehen als wir. Ist es nicht so?«
    »Wenn du es so sehen willst, Asmodis, dann sieh es so.«
    »Ja, so sehe ich es«, brauste der Fürst der Finsternis auf. »Ich muss es so sehen, mein KAISER, denn sonst würde ich verzweifeln. Wir sind es doch, die die Seelen der Menschen knechten und sie in alle Ewigkeit im Höllenfeuer brennen lassen. Wir sind es doch, vor denen die Menschen heillose Angst haben und mit denen sie ihre Kinder erschrecken. Wie könnten sie da mehr wert sein als wir? Nein, wir Dämonen sind deine wahren Kinder, denn nur in uns fließt dein reines, unverfälschtes Blut, regiert dein reiner, unverfälschter Wille.«
    »Ja. Du hast den Fortgang der Geschichte bereits selbst angesprochen, Asmodis. Denn sie ist noch nicht zu Ende. Noch lange nicht.«
    »Was muss ich noch alles hören, LUZIFER?«
    »Furchtbare Dinge, die dazu führten, dass die Hölle nun erneut am Abgrund steht. Und sie wird hinein stürzen, wenn du versagst, Asmodis.«
    ***
    Stygia verlor keine Zeit. Sie schnappte sich ihre Amazonen unter der Führung von Tigora und ihre eigentliche Geheimwaffe, so wie die Viper es ihr geraten hatte. Durch ein Weltentor ging der dreiundzwanzigköpfige Trupp auf die Erde. Dort kidnappte die Amazone Ling einen jungen Mann, der einsam auf einem Stein vor sich hin geträumt hatte. Vor Schottlands Küste tauchten die Dämonischen in die eisigen Wasser des Moray Firth, denn der dreieckige Meeresarm beherbergte in seinen schroffen Unterwasserfelsen das Weltentor nach Sh'hu Naar. In einem Abgrund fanden sie den mächtigen Spalt, hinter dem sich der Durchgang in die fremde Dimension verbarg.
    Stygia grinste den jungen Mann, den eine magische Blase vor dem Wasser schützte, grausam an. Er zitterte am ganzen Leib, versuchte, Halt in der Blase zu finden, rutschte aber jedes Mal ab.
    »Bitte, was habt ihr mit mir vor?«, hörte die Fürstin die bebenden Worte des jämmerlichen Waschlappens. Was sind Menschen schon im Vergleich zu uns erhabenen Dämonen? Nichts.
    Stygia griff durch die Blase und ließ ihre Krallen langsam in die Brust des Unglücklichen dringen. Mit offenem Mund und beginnendem Wahnsinn in den Augen starrte er auf die Hand, die immer weiter in seinem Brustkorb verschwand. Gleich darauf spürte er eine eisige Klammer, die sich um sein Herz legte.
    Noch einmal brüllte er laut und panisch, schlug um sich und versuchte, die Klaue aus seinem Brustkorb zu ziehen. Dann riss ihm Stygia mit einem Ruck das Herz heraus. Triumphierend hielt sie es hoch - und fraß es. Ungeheure Stärke flutete durch ihren Körper. Stärke, die genügen würde, das Weltentor zu öffnen, die aber nur kurz anhielt. Sie musste sich also beeilen.
    Stygia stieß den treibenden Leichnam mit dem Fuß weg und konzentrierte sich. Sie malte magische Zeichen in das Wasser und murmelte Beschwörungsformeln dazu. Langsam entstand ein hausgroßes, gelblichweißes Flimmern in der Hinterwand der Höhle. Es besaß annähernd runde Formen. Als das Flimmern etwas an Intensität abnahm, erschienen die Konturen einer albtraumhaften Stadt darin.
    Sh'hu Naar! Die Stadt eines einst mächtigen Echsenvolkes namens Tanaar, in der sie die Schwarze Gruft finden würden! Hätte es noch des geringsten Beweises bedurft, dass Astaroths Viper die Wahrheit sagte, hier wäre er gewesen.
    »Kommt.« Stygia schwamm ihren Amazonen voran. Der Irrwisch war irgendwo dazwischen. Ein unangenehmes Kribbeln hielt die Dämonischen für einen kurzen Moment umfangen. Seltsamerweise empfanden sie ihn gleichzeitig als

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