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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle
Autoren: Christian Schwarz
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Totenschädeln, auf denen der Knochenthron ruhte? Etwas, das nicht hierher gehörte, zumindest. Sie brauchte einen Moment, bis sie das Wesen wieder erkannte. »Du bist Astaroths Viper. Was willst du hier? Mach sofort dein Maul auf, sonst werde ich dich zertreten.«
    Die Viper verzog sich blitzschnell in den Totenschädel und schaute aus der linken Augenhöhle wieder heraus. »Mich zertreten? Das wäre sehr kurzsichtig, Fürstin. Denn erstens bin ich unsterblich oder sagen wir besser, momentan noch nicht sterblich. Denn meine Natur ist es, immer wieder aufzuerstehen, wenn mir mein Herr Astaroth das Genick bricht, was ihm hin und wieder beliebt. Zum zweiten bin ich deine Rettung. Denn ich habe die Lösung, wie du Svantevit besiegen kannst. Erledigst du mich, wirst du es niemals erfahren und jämmerlich untergehen. Und die Erzdämonen, die dich in dieses offene Messer haben laufen lassen, werden sich ins Fäustchen lachen und eine andere Marionette suchen.«
    »Ich bin keine Marionette!«, schrie Stygia. »Ich bin die Fürstin der Finsternis!« Ein Feuerball löste sich von ihren Fingerspitzen, während die Viper blitzschnell im Schädel verschwand. Im buchstäblich letzten Moment ließ Stygia den Feuerball wieder erlöschen. »Was willst du?«, fragte sie gefährlich leise. »Ich rate dir, auf all meine Fragen eine gute, sogar eine sehr gute Antwort parat zu haben. Sonst werde ich einen Weg finden, dich lange leiden zu lassen, bevor du wieder stirbst. Oder noch besser, ich setzte dich einem ewigen Kreislauf aus Qual, Tod und Wiedergeburt aus.«
    Die Viper ringelte sich erneut hervor und wagte sich sogar ein Stückchen höher. »Das habe ich bereits, Fürstin. Denn mein Sterben und meine Wiedergeburt sind tatsächlich mit unsäglichen Qualen versehen und so hasse ich meinen Herrn Astaroth zutiefst für das, was er mir antut. Ich will mich schon lange an ihm rächen und nun ist die Gelegenheit dafür gekommen.«
    Stygia starrte die Viper misstrauisch an. »Wie meinst du das genau?«
    »Nun, Fürstin, die Erzdämonen wissen sehr wohl einen Weg, wie Svantevit aus dem Weg geräumt werden könnte. Sie enthalten ihn dir aber vor, weil sie deine wahre Stärke kennenlernen wollen. Bisher, so sagen sie, warst du noch niemals richtig gefordert. Sie wollen lernen, dich richtig einzuschätzen. Gehst du dabei vor die Hunde, dann ist es eben so. Wirkliche Gefahr besteht also nur für dich, aber nicht für die Hölle selbst. Solltest du aber wider Erwarten siegen, so wären die höllischen Majestäten durchaus bereit, dich als Satans neue Ministerpräsidentin anzuerkennen. Dann kann dir auch Zarkahr, der Corr, nicht mehr an den Karren fahren. Der lauert schon lange auf das Amt des Ministerpräsidenten oder auf das des Fürsten der Finsternis.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Stygia und verzog das Gesicht, als hätte sie soeben Weihwasser getrunken. Dann fixierte sie die Schlange erneut. »Und das soll ich dir alles glauben…? Wie heißt du eigentlich?«
    »Ich habe keinen Namen. Nenn mich einfach Viper. Aber, um auf die erste Frage zurück zu kommen, ja, du solltest mir dringend glauben. Sonst erlebst du den nächsten Tag höchstwahrscheinlich nicht mehr. Eine Bedingung habe ich allerdings, wenn ich dir weiterhelfe: Nimm mich, wenn du Ministerpräsidentin bist, in deine Dienste und stelle mich unter deinen persönlichen Schutz. Und wenn du Astaroth dabei zufälligerweise vernichten solltest, hätte ich absolut nichts dagegen. Es soll ganz sicher nicht dein Schaden sein. Denn ich weiß vieles auch über die anderen Erzdämonen, von dem du durchaus profitieren könntest. Auch über Zarkahr…«
    Ich wäre dumm, wenn ich nicht zumindest zum Schein darauf eingehen würde…
    »Also gut. Ich verspreche es dir, wenn deine Ausführungen zu meiner Zufriedenheit sind. Zuerst aber noch die Frage: Wie kommst du hier herein?«
    Die Viper zischte, hämisch, wie es Stygia schien. »Wo sollte es momentan ein Problem geben, in den Thronsaal des Fürsten der Finsternis einzudringen? Die Wächterdämonen sind entweder tot oder damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken. Und die Natur deiner sonstigen Fallen ist den Erzdämonen, allen voran Astaroth, längst bekannt. Du hast Glück, Fürstin, dass sich Astaroth weitgehend aus den höllischen Intrigen und Machtspielen heraushält. Er hätte dich sonst schon längst hinweggefegt.«
    Am liebsten hätte nun auch Stygia dieser impertinenten kleinen Schlange den Hals umgedreht. Schön langsam und genüsslich,
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