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0903 - Nächte der Angst

0903 - Nächte der Angst

Titel: 0903 - Nächte der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie?«
    »Das haben Sie treffend formuliert.«
    »Es gibt aber keine Vampire mehr«, flüsterte Amanda. »Das müssen Sie endlich begreifen.«
    »War denn ein gewisser Mallmann mittlerweile wieder bei Ihnen. Sie wissen doch, der Blutsauger mit dem D auf der Stirn, das schimmert wie dunkles Blut.«
    »Nein, nur einmal. Aber das ist vorbei. Auch unser Kontakt mit der ehrenwerten Gesellschaft, wie Sie behaupteten und was wir beide Ihnen nie bestätigt haben. Es ist Vergangenheit, Sinclair. Es ist alles vorbei, merken Sie sich das. Wir führen ein ganz normales Leben, und wir sind glücklich dabei.« Sie faßte nach Olivias Hand und zog die Schwester fort. »Komm jetzt, ich koche uns noch einen guten Tee.«
    »Den brauche ich auch, Schwester.«
    Beide gingen, und wir blieben stehen. Ziemlich nachdenklich schauten wir ihnen hinterher. Als sie die Lichtung verlassen und der Wald sie wieder geschluckt hatte, fragte Suko: »Haben wir einen Fehler gemacht, John? Oder hast du das Gefühl, das Richtige getan zu haben?«
    »Das weiß man immer erst später.«
    »Aber wie ich dich kenne, glaubst du ihnen nicht.«
    »Du denn?«
    »Was meinst du damit?«
    »Lou!«
    »Genau«, bestätigte Suko. »Dieser Lou ist die große Unbekannte. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ist er völlig harmlos, was ich nicht glaube. Und da ich es nicht glaube, muß es dieser Lou faustdick hinter den Ohren haben.«
    »Kann sein.«
    »Warum klingst du so skeptisch?«
    Ich trat einen kleinen Stein weg. »Das weiß ich selbst nicht genau. Da wird uns erzählt, daß sich ein Mann um magische oder geheimnisvolle Orte kümmern will, weil er vorhat, ein Buch darüber zu schreiben. Ist das so normal, daß wir es hinnehmen können?«
    »Eine Premiere wäre es nicht. Du weißt selbst, daß es Bücher gibt, in denen einiges über geheimnisvolle Plätze in unserer tollen Welt steht. Das muß dir auch klar sein.«
    »Ist es auch. Mein Mißtrauen wäre auch nicht aufgekeimt, wenn es nicht gerade die Serrano-Schwestern gewesen wären, die daran beteiligt sind. Das läßt mich eben überlegen und weiterdenken. Ich glaube schon, daß sich hier wieder mal etwas anbahnt, von dem wir noch nichts wissen. Dreh- und Angelpunkt ist dieser Lou.«
    »Doch eine Fahndung?«
    Ich winkte müde ab. »Weißt du, wie viele Männer es in London mit dem Vornamen Lou gibt? Er muß nicht mal aus London stammen…«
    »Aber wir haben seine Beschreibung. Du zumindest weißt, wie der Knabe aussieht.«
    »Was hilft uns das weiter?« Ich trat einen weiteren kleinen Stein zur Seite. »Rechnest du damit, daß er uns - rein zufällig natürlich - noch mal über den Weg laufen wird?«
    »Möglich ist alles.«
    »Nein, Suko, nein. Tu mir einen Gefallen und häng dich nicht an einen dünnen Faden…«
    Er ließ mich nicht ausreden. »So dünn, wie du denkst, ist der Faden gar nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich bin wie eine Klette und fange noch einmal an. Wenn es tatsächlich stimmt, daß dieser Lou Schriftsteller ist und über ein bestimmtes Thema schreibt, wäre es möglich, ihn zu finden. Da stehen die Chancen dann besser. Oder glaubst du, daß es viele Schriftsteller mit dem Vornamen Lou gibt, die eine bestimmte Art von Büchern schreiben?«
    »Das allerdings nicht.«
    »Siehst du!«
    Ich gab ihm sofort einen Dämpfer. »Wer gibt dir denn die Gewißheit, daß unser Lou jemals ein Buch geschrieben hat?«
    »Wir können es morgen früh herausfinden.«
    »Heute früh.«
    »Meinetwegen auch das.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Dann laß uns jetzt von hier verschwinden, ich möchte mich noch für einige Stunden ins Bett legen. Gegen Mittag sehen wir dann weiter.«
    »Hoch lebe die Arbeit!« sagte Suko.
    Und ich fügte hinzu: »Richtig, mein Freund. Aber so hoch, daß man nicht drankommt.«
    »Typisch«, sagte Suko. »Wenn ich so etwas höre, wundere ich mich über gar nichts mehr.«
    Nach dieser Antwort machten wir uns ziemlich frustriert auf den Rückweg, denn wir hatten auch vergessen, uns das Motorradkennzeichen zu notieren.
    ***
    Vera Tanner konnte sich nicht daran erinnern, jemals eine derartige Nacht erlebt zu haben. Sie war, mit einem Wort gesagt, schrecklich gewesen.
    Schlaf war für sie Luxus. Sie hatte einige Male die Augen geschlossen, war auch dahingedämmert, dann wieder erwacht, abermals eingeschlafen, aber nicht mehr in ihrem Bett. Sie war aus ihm herausgekrochen und hatte sich auf den Boden gelegt, denn sie wollte dem Schatten des Kreuzes entgehen.
    Ein Kreuz, das sie nicht

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