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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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wenn Zamorra und Maiisaro Artimus finden, musst du im Fluss auf sie warten - Maiisaro muss informiert werden, was auf ihrer Welt geschieht. Hoffentlich kommt sie dann nicht zu spät. Also los, Vinca. Geh ruhig. Du musst dir um Lakir jetzt keine Sorgen mehr machen. Wir kümmern uns um sie, da kannst du beruhigt sein.«
    Der Paromer lächelte Rola zu. »Das ist der Grund, warum ich nur zu euch kommen konnte. Hier ist meine Frau sicher. Ich danke euch dafür. So schnell ich kann, werde ich wieder hier sein - mit van Zant und Zamorra, hoffe ich.«
    Kaum war der Krieger verschwunden, da öffnete sich die Tür zu dem Raum. Rola traute ihren Augen nicht, denn die gesamte Kinderschar von no tears stand vor der Tür. Alle waren sie aufgewacht, wie hätte es auch anders sein können?
    Rola warf die Arme hoch in die Luft.
    »Jetzt aber wieder in die Betten. Hier gibt es nichts zu sehen. Husch, husch.« Sie schaffte es tatsächlich, die neugierigen Kinder wieder in ihre Zimmer zu treiben.
    Nur eines der Kinder war an ihr vorbei ins Zimmer geschlüpft.
    Es war der kleine Serhat. Still stellte er sich neben Lakirs Bett, hielt vorsichtig die Hand der bewusstlosen Frau.
    Lakir war seine Freundin. Und Serhat würde ihr nicht von der Seite weichen, bis sie wieder gesund war.
    ***
    Pykurr spürte, wie sich etwas in dem Menschen tat, der hier als Krieger vor seinen Herrschern tat. Den Gesichtsausdruck des Mannes hätte Pykurr um so viel besser deuten können, wenn er seine Augen hätte benutzen können. So mußte er mit den scharfgezeichneten Umrissen dieses Menschen zufrieden sein, denn die Dunkelheit erlaubte ihm das andere Sehen einfach nicht.
    Doch die veränderte Körperhaltung des Kriegers reichte aus um Pykurr zu warnen. Der Mensch wollte sich nicht in sein Schicksal fügen - und er wollte leben.
    Also wählte er den Kampf. Wie dumm von ihm. Pykurr war ihm um sie vieles überlegen.
    Irgendetwas tat sich an dem schwachen Lichtschein, den der Mensch auf seinem linken Handrücken trug. Wurde er kräftiger? Wahrscheinlich wechselte auch dessen Farbe, doch das konnte der Ductor ja nicht sehen.
    Gefahr! Sein Instinkt warnte ihn intensiv. Vielleicht hatte er den Krieger Armakaths doch unterschätzt. Pykurr wollte sich keine Blöße vor den Herrschern geben. Er musste diesen van Zant schnell und perfekt töten, denn es war klar, dass der seine Wahl getroffen hatte.
    Pykurr fragte sich kurz, wer den Posten des Kriegers in Armakath dann übernehmen konnte? Die Stimme der Herrscher erklang erneut und beantwortete Pykurr die Frage, die er sich im Stillen gestellt hatte.
    »Töte ihn, Pykurr, und du wirst der neue Krieger der Höllenstadt sein. Wir werden dir die Gabe übertragen, die jetzt noch in ihm steckt. Töte ihn…«
    Pykurr zögerte, begann sich im Halbkreis vor van Zant hin und her zu bewegen. Er… er brauchte einige Sekunden Zeit für sich. Er? Er sollte den Platz des Menschen einnehmen? Wollte er das? Die Aufgabe war ehrenvoll zu nennen, doch sie würde ihn von hier fort bringen. Wahrscheinlich würde sie ihn am Ende sogar töten. Er wäre zu jeder Zeit für die Herrscher gestorben - hier nahe bei ihnen. Doch dieser Knotenwelt lag so weit entfernt, sie war nicht einmal in der gleichen Dimension wie diese Welt hier.
    Er würde also sterben als einer von vielen. So hatte der Ductor Pykurr sich jedoch noch nie gesehen. Er war die Ausnahme innerhalb seiner Rasse. Die große Ausnahme.
    Die Stimme der Herrscher erklang um eine Spur fordernder.
    »Warum zögerst du, Ductor? Töte ihn endlich.«
    Pykurr konnte sich nicht erinnern, die Stimme schon einmal so gehört zu haben. Die Stimme der Herrscher schien immer aus unzähligen einzelnen Individuen zusammengesetzt zu sein. Jedes ihrer Worte wurde von einem sanften Nachklang begleitet, der wie ein Fächer aus Stimmen erschien.
    Diese Worte kamen jedoch direkt und ohne jede Feinheit. Es schien Pykurr, als würde nur einer der Herrscher sprechen.
    Was sollte er tun? Die Frage war überflüssig, denn es gab für ihn keine Alternativen. Erneut hob er den Speer an, was als Reaktion zu Folge hatte, dass auch der Mensch seine linke Hand hob. Dennoch würde Pykurr ihn leicht töten können. Er wartete ab, bis er in einer frontalen Haltung dem Mensch gegenüberstand. Dann holte er kurz aus…
    »Haltet ein! Kein Kampf, kein Mord, kein Tod!«
    Die Stimme erklang hinter Pykurrs Rücken. Der Ductor wollte herumschnellen, doch da flammte grellweißes Licht auf. Pykurr ging in die Knie. Der Schmerz war

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