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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werde. „Hat sich deine Erwartung etwa bestätigt?" erkundigte sich Laghrimar voller Eifer.
    Die Schiefäugige warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Dann hätte ich vielleicht hier gesessen und euch ruhig darüber debattieren lassen, wie man seiner wieder habhaft werden könnte - oder?" schnaubte sie und wandte sich sogleich darauf an Garlotta. „Aber inzwischen ist mir ein neuer Gedanke gekommen, und ich bitte um deine Erlaubnis, ihm nachgehen zu dürfen."
    „Kannst du in dieser Runde darüber sprechen?" erkundigte sich die Königin. „Warum nicht?" meinte die Schiefäugige. „Ihr habt mir vor kurzer Zeit ausgeredet, daß Boronzot den Gastwirt hat. Wenn er sich aber nicht im Bereich der Wahren Zaphooren befindet und außerdem meinen Turm nicht betreten hat, dann gibt es nur noch einen Ort, an dem wir nach ihm suchen können.
    Nämlich im Sektor der Techno-Spürer.
    Ich möchte diese Suche selbst leiten."
    „Du hast meine Erlaubnis", antwortete Garlotta gnädig.
    Pankha-Skrins Gang durch den Sektor der Techno-Spürer war wie eine Wanderung durch ein Märchenreich.
    Seinem geübten Blick entging nicht, daß die Technik der Zaphooren zwar gewaltig und vielseitig, aber ungeheuer alt war. Damit wurde ein Verdacht bestätigt, den er von allem Anfang gehabt hatte. Die Zaphooren hatten nicht etwa ihre eigene Technik entwickelt, sie bedienten sich vielmehr dessen, was ihnen von Murcon hinterlassen worden war.
    Die Ur-Zaphooren mochten raumfahrende Nomaden gewesen sein und etwas von der intergalaktischen Astronautik verstanden haben. Ob sie ihre eigene Technik besessen, ihre eigene Forschung betrieben hatten, war fraglich. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, dann mußte es doch bald, nachdem Murcon getötet oder vertrieben worden war, zu einem Verfall der Kenntnisse und des Forschungsdrangs gekommen sein. Spätere Generationen der Zaphooren hatten dann begonnen, sich mit Murcons Technik vertraut zu machen und sie für ihre Zwecke zu benützen.
    Sie hatten gelernt, ihre Anwendung zu verstehen. Aber die Prinzipien hatten sie nie begriffen. Pankha-Skrin erkannte das an einigen halbfertigen Geräten, die Vajians Leute zu bauen begonnen hatten und die zu nichts getaugt hätten, wären sie vollendet worden.
    Er gelangte an den Rand der großen Plattform, von der die Grauen Boten starteten, wie die Techno-Spürer die Robotraumschiffe nannten.
    Das war jener rückwärtige Teil der großen Metallfläche, der von den darüberliegenden Abschnitten der Burg überwölbt wurde. Hier befand sich die Werft, in der die Techno-Spürer neue Graue Boten gebaut hatten, um die Verluste wettzumachen, die die Robotflotte an der Gefährlichen Grenze erlitt. Auch hier war von eigenem Schaffen der Zaphooren nicht die Rede. Die Werft war Vollautomatisch. Im Lauf wer weiß wie vieler Generationen hatten Vajians Vorgänger gelernt, die richtigen Knöpfe zu drücken. Den Rest besorgte die Anlage von selbst.
    Wer Zeit hatte, den Asteroiden bis in den letzten Winkel zu erforschen, der würde wahrscheinlich entdekken, daß die Existenz des zaphoorischen Volkes von dem einwandfreien Funktionieren einer Technik abhing, die Millionen von Jahren alt war und von den Zaphooren nicht verstanden wurde. So wenigstens empfand Pankha-Skrin. Der kleine Himmelskörper, auf dem sich Murcons Burg erhob, besaß nicht genügend natürliche Schwerkraft, um eine Atmosphäre an sich zu binden.
    Also hüllte er sich in ein künstliches Schwerefeld. Die entsprechenden Generatoren und Projektoren befanden sich wahrscheinlich irgendwo in der Tiefe, noch unterhalb Zullmausts Reich, nahe dem Mittelpunkt des Asteroiden. Was würde aus den Zaphooren werden, wenn die Maschinen plötzlich aussetzten - nachdem sie Jahrmillionen lang ununterbrochen in Tätigkeit gewesen waren?
    Es gab niemand, der sie instand setzen konnte. Der Zussammenbruch des künstlichen Gravitationsfelds wäre gleichzeitig der Untergang der Zaphooren.
    Auch in anderer Hinsicht waren die Nachfahren Arqualovs und Irritts von Murcons Maschinen abhängig.
    Es schien in der Burg keine Not an Nahrung und anderen Lebensnotwendigkeiten zu geben. Aber Pankha-Skrin hatte bislang noch keinen einzigen Ort zu sehen bekommen, an dem Pflanzen angebaut oder Tiere gehalten wurden. Woher bezogen die Zaphooren Speise und Trank?
    Zweifellos wurden auch diese Güter von uralten Maschinen synthetisch erzeugt. Aber war ihr Rohstoff reservoir unerschöpflich? Und würden sie über die kommende Jahrmillion hinweg ebenso

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