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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das nur für wenige Sekunden auftrat und dann wieder verschwand. Es muß die Strahlung gewesen sein, die die Ansken getötet hat."
    Galto Quohlfahrt, der bleich geworden war, schluckte.
    „Immerhin wissen wir jetzt, daß die Strahlung nur die Ansken umbringt, uns jedoch nicht", sagte er.
    Die -Wissenschaftlerin blickte ihn überrascht an. Dann begriff sie.
    „Mein Gott", erwiderte sie. „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Wir könnten jetzt schon tot sein."
    „Wir sind es jedoch nicht. Wir werden Gavro Yaal die Freude machen und überleben."
    Er stülpte sich den Schutzhelm über den Kopf, schloß ihn jedoch nicht. Dann schaltete er den Helmscheinwerfer ein und betrat durch das halboffene Schott einen Gang, der schräg in die Tiefe führte. Schon nach wenigen Metern stieß er auf einen anderen Gang, der sich mit ihm vereinigte.
    „Sehen Sie sich das an, Anja", sagte der Olliwyner. „Ich würde meinen, das hier sind Spureneines Ansken."
    „Das ist absolut sicher", erwiderte sie, als sie zu ihm aufgeschlossen hatte. „Ich denke, jetzt wird es Zeit, Gavro Yaal zu informieren."
    „Also gut", stimmte Galto zu. „Lassen wir das Donnerwetter über uns ergehen und verraten wir ihm, daß er nicht auf Roboter angewiesen ist, sondern selbst hierher kommen kann, ohne von der Strahlung umgebracht zu werden."
    Er schaltete seinen Videohelm ein und rief die TUNDRA. Diese meldete sich augenblicklich. Anja hörte das Gebrüll Gavro Yaals, das aus den Lautsprechern klang.
    „Okay", sagte Quohlfahrt. „Wenn das so ist, beschränken wir uns darauf, Peilzeichen zu geben. Wir gehen weiter. Nächste Information erfolgt, wenn wir Dorania gefunden haben."
    Er schaltete ab und verzog das Gesicht.
    „Der Mensch kann lauter werden, als ich gedacht habe."
    „Wollen Sie wirklich nur ein Peilzeichen geben, damit sie uns folgen können?" fragte Anja.
    „Natürlich. Oder glauben Sie, daß ich mich so zusammenstauchen lasse?"
    Quohlfahrt ging weiter in den Berg hinein. Er blieb nur einmal kurz stehen, als er ein Geräusch hinter sich vernahm. Über die Schulter zurückblickend, bemerkte er Insekten-Sue. Sie sah schmutzig und verbeult aus, schien aber funktionstüchtig zu sein. Sie folgte dem Robotologen in respektvollem Abstand.
    „Das ist es eben, was ich an Posbis und Robotern so liebe", erklärte er, als sie eine Gangbiegung erreichten.
    „Auf sie kann man sich verlassen. Wenn sie sich zur Treue entschlossen haben, dann bleiben sie auch treu.
    Schwankende Meinungen, Stimmungen und Aaraus resultierende wechselnde Haltungen kennen sie nicht."
    „Sie scheinen aber das zu mögen", erwiderte sie.
    „Im Gegenteil. So etwas verabscheue ich."
    „Und doch sind Sie ständig auf der Jagd nach Weiberröcken." Anja blickte ihn herausfordernd an. „Das ist es doch,was Sie Frauen vorwerfen, nicht wahr? Mangelnde Treue, schwankende Meinungen und Stimmungen.
     
    *
     
    ’ „Das ist eine bösartige Unterstellung. Ich würde über Frauen. nie so etwas sagen. Und denken würde ich es auch nicht."
    „Sie sind ein Feigling."
    Galto blieb stehen. Empört hielt er den Atem an und blies die Wangen auf. In diesem Moment beschleunigte Insekten-Sue ihre Schritte. Mit wirbelnden Spinnenbeinen raste sie an dem Olliwyner vorbei. Dieser fuhr herum. Der Lichtstrahl seines Helmscheinwerfers streifte einen chitingepanzerten Körper mit extrem langen Beinen.
    „Dorania", rief die Radiologin. Sie vergaß, daß sie eigentlich eine Antwort von Quohlfahrt erwartet hatte,, und eilte hinter dem Posbi her.
    Dorania, die Anskenkönigin, lag ausgestreckt vor einem geschlossenen Schott. Sie gab keinerlei Lebenszeichen von sich.
    Beklommen blieb Anja Veronese neben ihr stehen.
    „Ist sie-tot?" fragte sie, als Galto Quohlfahrt rieben ihr erschien.
    Der Robotologe schien sie nicht zu hören. Er zitierte einige mathematische Formeln, deren Sinn sie nicht erfaßte.
    „Was ist mit Ihnen los, Galto?" fragte sie ängstlich. „Was ist denn?"
    Sie fürchtete, daß sich seine Sinne verwirrt hatten. Galto hob beruhigend eine Hand und gab ihr mit einer Geste zu verstehen, daß sie ihn nicht stören sollte. Sie drehte sich um und sah, daß Insekten-Sue ein Rohr aus ihrem Körper ausgefahren hatte. Aus diesem sprühte eine Flüssigkeit hervor, mit der sie allen Schmutz von Doranias Körper abspülte. Endlich begriff die Radiologin, daß Quohlfahrt dem Posbi exakte Anweisungen gab, die er streng mathematisch formulierte, damit sich keine Mißverständnisse ergaben.
    Sie

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