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0906 - Das Vermächtnis der Hexe

0906 - Das Vermächtnis der Hexe

Titel: 0906 - Das Vermächtnis der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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beim Tod der Hexe einfach zu Staub zerbröselt!«
    Nach ihrer Rückkehr ins Château Montagne hatten sie sich erst einmal gegenseitig auf einen gemeinsamen Wissensstand gebracht. Rhett hatte ihnen erzählt, dass der alte Mann im Spielzeugzelt ihn und die anderen Kinder mit einem Ring geschrumpft hatte. Der körperliche und geistige Schock des Zaubers hatte anscheinend dafür gesorgt, dass sie nach ihrem Erwachen für einige Zeit die Erinnerung an diese Ereignisse verloren hatten.
    Bei Zamorras Versuch, den alten Mann zu entwaffnen, war er mit dem Ring in Berührung gekommen, in dem wohl noch eine Restladung des Zaubers gesteckt hatte. Also war auch Zamorra geschrumpft, aber nicht in dem Ausmaß wie die Kinder. Dafür hatte die Ladung dann doch nicht mehr ausgereicht.
    Der Schrumpfzauber war es vermutlich auch gewesen, den Merlins Stern mit seiner plötzlichen Erwärmung angezeigt hatte, als Zamorra vor dem Stand des Maskenverkäufers seinen Glühwein trank. Bevor das Amulett dann außer Kontrolle geraten war…
    Seitdem waren inzwischen gute achtundvierzig Stunden vergangen, von denen Zamorra sechsunddreißig geschlafen hatte, um sich von der kräftezehrenden Fehlfunktion des Amuletts zu erholen.
    Auch jetzt, wo er wieder auf dem Damm war, wucherte die Besorgnis in ihm.
    Was war nur mit dem Amulett geschehen? Warum hatte er die Zeitschau nicht mehr stoppen können?
    Schon früher war die magische Waffe häufig unzuverlässig gewesen. Mit Schaudern dachte er an die Zeit zurück, als Leonardo de Montagne Merlins Stern aus der Ferne einfach hatte abschalten können. Die Reaktivierung war jedes Mal mit einem langwierigen Prozess verbunden gewesen. Auch Taran, das Amulettbewusstsein, hatte Zamorra früher durch seine Feigheit häufiger in Schwierigkeiten gebracht. Und dass das Amulettwesen wieder mit Merlins Stern verschmolzen war, trug auch nicht gerade zu Zamorras Beruhigung bei.
    Doch konnte man diese Fehlfunktion mit den früheren Aussetzern vergleichen? War wieder Taran der Schuldige? Oder hatte es sich bei Rhetts mentalem Hilferuf an der Llewellyn-Magie »verschluckt«?
    Er hatte unzählige Theorien entwickelt und wieder verworfen.
    Nicole und er hatten stundenlange Versuche mit dem Amulett angestellt. Und immer wieder hatte er die Zeitschau aktiviert. Erst war er ein paar Sekunden zurückgegangen, dann einige Minuten. Schrittweise hatte er die Dauer erhöht, immer beobachtet von Nicoles kritischem Blick. Im Gefahrfall hätte sie eingreifen und das Amulett rufen können. Doch es gab keinen Gefahrfall! Merlins Stern funktionierte wieder wie immer.
    War es also wirklich nur eine einmalige Fehlfunktion gewesen? Zamorra hätte gerne daran geglaubt, aber er konnte es nicht.
    Aber all die Grübelei nützte nichts. Merlin, der Schöpfer des Amuletts, den er hätte fragen können, lebte nicht mehr.
    Ihm blieb also nichts weiter übrig, als abzuwarten, was die Zukunft brachte - und zu hoffen, dass so etwas nicht noch einmal vorkam. Aber er hatte so ein Gefühl, als wäre diese Hoffnung vergebens…
    ENDE des zweiten Teils

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