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0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

Titel: 0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Suko hatte ebenfalls bemerkt, was geschehen war. Als ich mich zu ihm umdrehte, sah er aus, als wollte er den Hammer essen.
    »Das Fenster war offen«, sagte ich leise und zog es ganz auf, um in den Garten zu schauen. Ich war sicher, daß der Puppendoktor diesen Weg genommen hatte. Der Spiegel war zerstört, ihn aber gab es nach wie vor. Damit begann die Jagd erneut. Ich schloß das Fenster wieder und verließ zusammen mit Suko das Zimmer…
    ***
    Die beiden Frauen und das Kind standen im Flur. Große Fragen brauchten sie nicht zu stellen, denn sie sahen unseren Gesichtern an, daß nicht alles geklappt hatte.
    »Den Spiegel habe ich zerstört«, erzählte Suko, »aber damit ist das Problem nicht gelöst.«
    Sheila erfaßte die Situation sofort. »Ist der Puppendoktor vielleicht entkommen?«
    »Ja.«
    »Wie?«
    »Durch das Fenster. Wir haben einen Fehler gemacht«, gab Suko zu.
    »Wir hätten uns nicht so lange hier unten aufhalten sollen. Na ja, das ist nicht mehr zu ändern.«
    »O Gott!« hauchte Grace. Sie nahm ihre Tochter in den Arm. Angst schwang in ihrem Blick mit. »Jetzt beginnt der Horror wieder von vorn, denke ich.«
    »Nicht ganz«, wiegelte Suko ab. »Wir oder sie haben einen Vorteil. Sie sind nicht mehr allein. Wir sind bei Ihnen, und wir werden uns auf Doc Doll schon einstellen können.«
    »Glauben Sie denn nicht, daß er geflohen ist?«
    »Nein«, antwortete Suko.
    »Warum nicht?«
    »Wegen Ihrer Tochter. Wir müssen davon ausgehen, daß es ihm um sie geht. Sie ist ebenfalls so etwas wie ein Verbindungsglied. Er hat sich ihr zuerst gezeigt. Gehen Sie davon aus, daß er sich in einer für ihn fremden Welt bewegt. Er ist meiner Ansicht nach auf eine Bezugsperson angewiesen, und das ist Alice nun mal.«
    Grace Wonderby senkte den Kopf. »Dann ist sie weiterhin in großer Gefahr.«
    »Wir werden sie beschützen.«
    Alice hatte die Zeit über geschwiegen und auf ihre Fußspitzen gestarrt.
    Mit ihrer blassen Haut und gefangen in ihrer Starre sah sie selbst aus wie eine Figur aus dem Märchen, und sie war auch nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    Dafür redete ihre Mutter. »Wissen Sie denn schon, was wir jetzt tun sollen?«
    »Wir werden warten müssen.«
    »Und sie glauben, daß er kommt?«
    Ich stimmte zu.
    »Wann denn?«
    »Das weiß keiner von uns.«
    »Es kann also lange dauern?«
    »Richtig.«
    Meine letzte Antwort hatte sie nervös gemacht, und Grace schaute von Sheila zu mir und dann wieder zu Suko. Wir ahnten, was sie beschäftigte, und ich beruhigte sie, indem ich ihr erklärte, daß wir sie und ihre Tochter nicht allein lassen würden.
    »Auch in der Nacht nicht?« fragte Alice.
    »So ist es. Wir werden über dich wachen. Aber jetzt werden wir dich mit deiner Mutter und Mrs. Conolly allein lassen.«
    »Warum denn?«
    »Bevor es zu dämmern beginnt, möchten wir uns im Garten ein wenig umschauen. Vielleicht haben wir Glück und können ihn stellen. Er ist eine bösartige Person, er ist auch mächtig, denn er hat den Schaufensterpuppen so etwas wie Leben eingehaucht. Wahrscheinlich hat er das auch mit deinen Puppen vorgehabt, Alice. Nur ist er dazu nicht mehr gekommen, und darüber können wir froh sein.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Was ist mit dir, Sheila? Willst du bleiben?«
    »Natürlich, was denkst du, John? Bill kommt erst morgen zurück, und Johnny ist groß genug, um sich versorgen zu können.«
    »Gut, dann verschwinden wir mal.«
    Alice und die beiden Frauen schauten uns nach, als wir das Haus verließen. Vor der Tür trennten wir uns. Ich ging nach rechts, während sich Suko nach links bewegte.
    Der Himmel war grau. Es roch nach Schnee, und ein kalter Wind ließ uns frösteln.
    Von wegen Frühling, der Winter hatte noch einmal zugeschlagen, und in der Nacht war auch Schnee gefallen. An einigen Stellen des Gartens verteilte er sich noch wie kleine Leichentücher.
    Ich dachte über diesen Doc Doll nach. Wie er wohl reagiert hatte?
    Was hätte ich an seiner Stelle getan? Mich im Garten versteckt? So richtig konnte ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, und das unruhige Gefühl in meinem Innern blieb.
    ***
    Der Puppendoktor hatte den Spiegel verlassen und war nicht lange im Zimmer geblieben. Er war von einer regelrechten Sucht erfüllt. Er wollte Blut fließen sehen, das Blut der Menschen. Er wollte sehen, wie es sich auf dem Boden verteilte. Der Lebenssaft seiner Feinde, ja, denn es waren Feinde. Die beiden Frauen und dann noch die Männer, deren Stimmen er gehört hatte,

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