Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

Titel: 0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kaum daß er aus dem Spiegel geklettert war.
    Es waren ungewöhnliche Männer, auch wenn sie sich von denen in nichts unterschieden, aber einer zumindest trug etwas bei sich, dessen Ausstrahlung er schon gespürt hatte, obwohl er nicht sagen konnte, um was es sich handelte.
    Jedenfalls war es da, und es störte ihn.
    Seine Welt hatte ihn ausgespien. Er blieb auch nicht lange im Zimmer, sondern huschte auf das Fenster zu. Er mußte sich recken, um es zu öffnen. Die kalte Luft machte ihm nichts aus, überhaupt störte ihn die Außenwelt nicht, da sie in seinen Plänen eine sehr wichtige Rolle spielte.
    Doc Doll kletterte aus dem Fenster.
    Auf der äußeren Bank fand er genügend Halt, schaute in die Höhe und sah die Regenrinne des Dachs zu weit entfernt. Trotzdem gab er nicht auf. Er öffnete das Fenster von außen, besah sich die Hauswand genauer und war zufrieden, denn einige Vorsprünge gaben ihm die Chance, an ihr hochklettern zu können.
    Zweimal rutschte er noch ab, konnte sich allerdings fangen, und sehr bald klammerten sich die Finger an der Regenrinne fest. Sie bog sich zwar durch, was ihn aber nicht weiter störte, denn er kletterte weiter und stützte sich dabei mit den Füßen ab.
    So kam er höher, und so gelangte er auch in die unmittelbare Nähe des Dachs.
    Er schwang sein rechtes Bein über die Dachrinne, lag bald auf der Schräge und spürte unter sich die nassen Schindeln. Davon ließ sich der Puppendoktor ebenfalls nicht abhalten. Sein Ziel war das Dachfenster.
    Nicht sehr breit und ziemlich verschmutzt. Es erinnerte an ein blindes Auge.
    Das Messer, sein Skalpell und auch die Säge trug er weiterhin bei sich.
    Die Waffen steckten in seinem Gürtel, und er wußte, daß er sie bald einsetzen mußte. Diesmal als Werkzeug wie bei der Tür.
    Mit der linken Hand hielt er sich am Rand des Dachfensters fest. Dann holte er sein Messer hervor. Die Bewegung selbst war geschickt, aber durch eine andere Ungeschicktheit stieß er mit dem Ellbogen gegen den Rand des Zylinders. Der saß nicht mehr so fest auf seinem Kopf, wurde durch den Stoß nach hinten gekippt, rollte das schräge Dach hinunter und verschwand in der Tiefe.
    Doc Doll zischte einen Fluch durch die Lippen. Es war nicht mehr zu ändern, der Hut lag unten. Herbeizaubern konnte er ihn nicht. So konzentrierte er sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe, dem Öffnen des geschlossenen Fensters.
    Einschlagen wollte er es nicht. Nur keinen großen Lärm verursachen.
    Deshalb setzte er das Messer an der Seite an, um das Fenster aufzuhebein.
    Einige Male kratzte die Klinge über das Metall hinweg. Es war nicht einfach, aber er gab nicht auf. Nach einigen Minuten hatte er es dann geschafft. Das Fenster war offen. Er schlüpfte hindurch und stand auf dem Dachboden.
    Mit einem plumpsenden Laut kam er auf. Dunkelheit hüllte ihn ein. Er sah die zahlreichen Gegenstände, die nicht mehr gebraucht wurden und von der Familie hier oben abgestellt worden waren, nur schemenhaft.
    Wuchtige Kommoden, alte Kleidung. Ein zusammengerollter Gartenschlauch, nicht mehr benötigtes Spielzeug.
    Der Fußboden bestand aus Bohlen, und genau für sie interessierte sich der Eindringling. Er wollte herausfinden, an welcher Stelle sich die Umrisse der Luke abzeichneten, denn durch sie konnte er wieder eine Etage tiefer gelangen.
    Doc Doll grinste.
    Für ihn war jetzt alles klar. Er fand den Metallring, an dem er die Luke in die Höhe zog. Dabei fuhr an der Unterseite automatisch eine Leiter aus.
    Das geschah sogar relativ leise.
    Der Puppendoktor war vorsichtig, sehr vorsichtig sogar. Die schmale Aluleiter hatte den Boden bereits berührt. Sie bildete jetzt die schiefe Ebene, über deren Sprossen er in die Tiefe steigen konnte.
    Der Gang lag leer unter ihm. Auch spürte Doc Doll keine Gefahr. Die Flügel seiner Nase witterten, als wollten sie einen bestimmten Geruch aufnehmen. Tatsächlich interessierte es ihn, ob er die Gefahr riechen konnte, und es beruhigte ihn, daß er den Einfluß der beiden Neuankömmlinge nicht wahrnahm.
    Die Gestalt glitt über die Stufen hinweg. Ihre Augen waren starr, der Blick böse und düster. Er schnaufte durch die Nase und freute sich, als er die Leiter hinter sich gelassen hatte. Es war ihm gelungen, ziemlich leise zu sein. Dafür hörte er Stimmen. Die einzelnen Worte konnte er nicht verstehen, das war auch nicht wichtig. Für ihn zählte daß er sie zusammen hatte, denn sie trugen die Schuld daran, daß seine Welt zerstört worden war.
    Er hatte es

Weitere Kostenlose Bücher