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091 - Ein Geist kehrt zurück

091 - Ein Geist kehrt zurück

Titel: 091 - Ein Geist kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vergiftung war weiter fortgeschritten.
    Es handelte sich um eine schwarzmagische Vergiftung, der man mit Medikamenten nicht beikommen konnte, doch das wußten weder Dr. Stephen noch der Chefarzt.
    »Auf die Intensivstation mit ihr!« sagte Dr. Winger. »Ich komme sofort.«
    Man würde dort mit allem, was die moderne Medizin zu bieten hatte, um das Leben der Krankenschwester kämpfen.
    Einen gab es im Krankenhaus, der ganz genau wußte, daß das keinen Sinn hatte, daß die junge Frau sterben würde, aber er behielt es für sich.
    ***
    Terence Pasquanell führte uns in einen großen leeren Raum, in dem sich nichts weiter als ein hölzerner Lattenrost befand.
    Das Gestell ruhte auf hölzernen Beinen, und diese standen in Kreisen aus kleinen fremden Zeichen. Auch Mr. Silver hatte dieses Zeichen noch nie gesehen.
    Ein größerer Kreis - er hatte einen Durchmesser von etwa einem Meter - befand sich in der Nähe des Lattenrosts. Die Kreide, die Pasquanell benützt hatte, um diese Symbole auf den Boden zu zeichnen, war von ihm selbst hergestellt worden, wie er sagte. Auf ihre Beschaffenheit ging er - wie auf vieles andere - nicht ein.
    Weder Mr. Silver noch ich drangen in den Werwolfjäger. Wir begnügten uns mit dem, was er uns sagen wollte. Was er nicht sagen wollte, sollte er für sich behalten.
    »Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir den Priester auf diesen Lattenrost legen«, sagte Pasquanell, »und ich werde unter Severin ein Feuer entzünden. Nichts reinigt besser und gründlicher als die Flamme.«
    Ich sah den Werwolfjäger entgeistert an. »Sie wollen Pater Severin verbrennen , um ihn zu läutern? Das ist nicht Ihr Ernst, Terence. Wenn dieser ganze Hokuspokus mit Severins Tod endet, können wir die Sache vergessen. Uns ist nur mit einem Priester gedient, der lebt .«
    »Das ist mir klar, deshalb werde ich unter ihm auch kein gewöhnliches Feuer entzünden, sondern eines, das weißmagische Kräfte freisetzt. Es wird nichts verbrennen, nichts zerstören, niemanden verletzen. Dennoch wird es brennen und mit seiner Kraft gegen die Magie ankämpfen, die Pater Severins Geist gefangen hält. Während das Gute gegen das Böse kämpft, werde ich in diesem Kreis stehen. Ich hoffe, daß die Schutzkraft dieser Symbole stark genug ist, um mich vor Schaden zu bewahren.«
    »Sie kennen ihre Kraft nicht?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie auszuprobieren«, sagte Terence Pasquanell.
    »Das heißt, Sie begeben sich auf dünnes Eis und wissen nicht, ob es Sie tragen wird.«
    »Dieses Risiko muß ich eingehen«, sagte der Werwolfjäger. »Sollte das weißmagische Feuer die böse Kraft brechen, kann es zu einer starken schwarzmagischen Entladung kommen, die sich ein neues Opfer sucht, wenn sie Pater Severin verläßt.«
    »Simpel ausgedrückt, übernehmen Sie die Rolle des Blitzableiters«, sagte ich. »Das gefällt mir nicht so recht, Terence. Sie könnten bei diesem Versuch zugrunde gehen. Damit wäre nichts gewonnen. Pater Severin wäre vielleicht gerettet, und Sie würden auf der Strecke bleiben.«
    »Es muß nicht so schlimm kommen, Tony.«
    »Aber es kann. Wäre es nicht besser, Mr. Silver würde Ihre Rolle übernehmen? Er ist widerstandsfähiger und kann magische Schläge besser wegstecken. Sie könnten ihn in allem, was zu tun ist, unterweisen… Oder möchten Sie Ihre Geheimnisse nicht preisgeben? Bei uns wären sie gut aufgehoben.«
    »Das ist nicht der springende Punkt, Tony«, sagte Pasquanell. »Ich weiß, daß ihr ehrlich seid, daß ich euch vertrauen kann. Das Problem liegt darin, daß Mr. Silver kein Mensch ist. Dem Pater kann jedoch nur jemand helfen, der mit ihm auf der selben Stufe steht. Einer, dessen Wesen sich im Gleichklang mit dem Priester befindet. Nein, Tony, ich muß es selbst tun, und mit dem richtigen Quentchen Glück wird die Sache für uns alle gut ausgehen.«
    »Ich weiß nicht. Ich bin skeptisch«, sagte ich, und auch Mr. Silver rümpfte die Nase, aber Terence Pasquanell blieb dabei.
    Wenn dem Priester jemand helfen konnte, dann nur er.
    ***
    Während die Ärzte verzweifelt um das Leben der Krankenschwester kämpften, suchte der Mann mit den strahlenden Händen wieder die schwarze Abtei auf.
    Bevor er aus seinem Wagen stieg, ließ er gewissenhaft seinen Blick schweifen, und er tastete die Umgebung mit seinen empfindlichen Geistfühlern ab.
    Erst als er sicher sein konnte, daß kein Neugieriger in der Nähe war, stieg er aus und holte den kleinen Stahlwürfel aus dem Kofferraum. Er war ein

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