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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht geschafft hatte.
    »Nun, Mr. Kendrake?«
    »Schon gut.«
    »Dann war die Tür bei Ihnen auch verschlossen?«
    »Leider.«
    »Eben. Und deshalb muß ich es auf diesem Weg versuchen. Schließlich bezahlen Sie mich für meinen Job«, fügte sie noch hinzu, wobei die Worte bitter klangen, was Kendrake merkte und sich mit einigen mageren Worten entschuldigte.
    »Dann lassen Sie mich jetzt meine Arbeit tun!«
    Das wollte Kendrake auch, aber die Sorge um seine Tochter überwog. »Was ist denn geschehen?«
    »Er ist da!«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein!«
    »Woher wissen Sie dann…?«
    »Ich sah die Leiter an der Hauswand.« Jane schüttelte kurz den Kopf. »Es war verdammt leichtsinnig von Ihnen, Mr. Kendrake, eine Leiter in der Nähe des Hauses liegen zu lassen.«
    »Man kann nicht an alles denken.«
    »Ihren Bodyguards hätte es ebenfalls auffallen müssen. Nun ja, das ist vorbei.«
    »Ich werde Sie nicht mehr stören. Aber bitte«, er flehte Jane jetzt an, »holen Sie meine Tochter zurück.«
    »Ich werde es versuchen. Hoffentlich komme ich nicht zu spät.«
    Kendrake erwiderte nichts. Er stöhnte nur auf. Mit zittrigen Beinen ging er zu einem Stuhl und ließ sich vorsichtig auf der weichen Sitzfläche nieder.
    Jane drehte noch den Kopf.
    Sie war zufrieden, als sie Kendrake auf seinem Platz sitzen sah. So konnte sie endlich versuchen, sich von außen dem anderen Fenster zu nähern, um dort zu retten, was noch zu retten war. Leider hatte sie zu spät aus ihrem Fenster geschaut und deshalb nichts von dem unheimlichen Besucher gesehen.
    Daß die Zeit drängte, wußte sie. Aber sie wußte auch, daß sie sehr vorsichtig sein mußte. Ein falscher Tritt nur, eine überhastete Bewegung, und sie würde abrutschen, am Boden landen und dort möglicherweise mit gebrochenen Gliedern liegenbleiben.
    Jane hatte den rechten Fuß auf die Fensterbank gestellt, um die Stabilität zu prüfen. Sie war zufrieden, da das Gestein nicht nachgab, also konnte sie es wagen und auch das andere Bein nachziehen.
    Bis zur seitlichen Kante der Fensterbank drückte sie sich vor. Dort mußte sie erst mal warten.
    Jane Collins lauschte. Vielleicht sprach jemand, einige Worte konnten ihr bereits ein Bild von dem wiedergeben, was geschah, sie aber nicht sah.
    Der Wind streichelte sie. Das Licht fiel aus dem anderen Fenster nach draußen. Es war wie ein Schleier, der sich zudem auch senkte und über die beiden obersten Sprossen der hellen Aluleiter strich, die an der Hauswand lehnte.
    Diese Leiter zu erreichen, wäre Janes Wunsch gewesen. Doch das war kaum zu schaffen. Die Distanz zwischen ihr und der Leiter war zu groß. Sie wäre schon glücklich gewesen, wenn sie es überhaupt schaffte, das andere Fenster zu erreichen.
    Leider war sie keines dieser Wondergirls aus den Comics. Jane mußte sich schon auf ihre normalen Kräfte verlassen. Sie klammerte sich mit den Kuppen an der rauhen Hauswand fest. Das war riskant, keine sichere Sache.
    Mit dem linken Fuß blieb sie noch auf der Fensterbank, das rechte Bein aber streckte sie vor. Ihr Fuß schabte an der rauhen Hauswand entlang, auf der Suche nach einer kleinen Stütze. Mit einer Hand hielt sie sich an der Ecke der Fenstereinbuchtung fest.
    Jane schätzte die Entfernung ab.
    Das waren fast zwei Meter, eine verflucht lange Strecke, und da mußte sie schon einen sicheren Halt unterwegs finden.
    Es war nicht gut, wenn sie daran dachte, es nicht zu schaffen. Wenn sie in ein Flugzeug stieg, dachte sie ja auch nicht daran, was unter Umständen passieren könnte. Da wollte sie nur so rasch wie möglich ans Ziel.
    Wie hier auch.
    Tasten, suchen, darauf hoffen, eine Stelle zu finden, die ihr den nötigen Halt gab. Zweimal rutschten ihre Finger ab. Beim dritten Versuch hatte sie es dann geschafft.
    Nur ein kurzes Abstützen durfte es sein, sofort danach mußten der zweite Schritt und der zweite Griff erfolgen, um das Ziel zu erreichen.
    Jane atmete ein und vertraute auf ihr Können und auf das Glück der Tüchtigen.
    Sie wagte es.
    Nur für kurze Zeit, die ihr jedoch schrecklich lang vorkam, schwebte sie gewissermaßen zwischen Himmel und Erde. Klar, sie hatte Angst davor, in die Tiefe zu fallen, hielt sich nicht länger als nötig an diesem provisorischen Halt auf, sondern stemmte sich ab, um den nächsten Schritt durchzuführen.
    Der mußte sie auf die benachbarte Fensterbank bringen. Wenn sie es nicht schaffte, landete sie am Boden.
    Ein Beobachter hätte erkennen können, wie eine Frau versuchte,

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