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0910 - Der Totflüsterer

0910 - Der Totflüsterer

Titel: 0910 - Der Totflüsterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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schon unangenehm aufgefallen ist. Dieser Parapsycho…«
    »…loge. Richtig. Es freut mich auch, Sie wiederzusehen.«
    Roger Luynes schnappte nach Luft. »Das haben Sie ja jetzt getan. Also können Sie auch wieder gehen.« Er zeigte auf Nicole. »Und nehmen Sie Ihre… Ihre…«
    Nicole schenkte ihm ein geschäftsmäßiges Lächeln. »Der Ausdruck, den Sie suchen, heißt blendend aussehende Lebensgefährtin .«
    »Hören Sie«, sagte Zamorra. »Es war vielleicht keine gute Idee, Sie so zu überrumpeln. Ich entschuldige mich dafür. Aber wir müssen wirklich dringend mit Ihnen reden. Wir fassen uns auch kurz.«
    »Na schön! Fünf Minuten! Mehr kann ich nicht erübrigen.« Luynes seufzte auf und setzte sich an einen Schreibtisch, der etwa die Größe eines Fußballfeldes hatte. Er zeigte auf zwei Chromstühle auf der anderen Seite des Tisches. »Nehmen Sie Platz. Was wollen Sie von mir? Doktor Sambora, richtig?«
    Zamorra nickte. Ein Gefühl verriet ihm, dass es nichts brachte, Luynes zu berichtigen. Nicole ließ sich auf einen der Stühle nieder und Zamorra folgte ihrem Beispiel. Zu seinem Erstaunen war das Chromgestell erheblich gemütlicher, als es aussah. »Es geht um die tragischen Todesfälle in den Reihen Ihrer Angestellten.«
    »Dachte ich mir. Ich weiß aber nicht, was ich Ihnen dazu sagen soll. Tragisch, ohne Zweifel. Aber sicher nicht mehr als ein unglaublicher Zufall. Das habe ich auch den beiden Polizisten gesagt, die gerade bei mir waren.«
    Polizisten! Daher waren sie Zamorra so bekannt vorgekommen! Er musste sie schon einmal im Dunstkreis von Chefinspektor Pierre Robin gesehen haben! Der Professor sah seinen schlimmen Verdacht bestätigt.
    »Es hat ein weiteres Opfer gegeben?«
    Luynes nickte und starrte auf die Tischplatte. Er schob ein paar Bleistifte hin und her, sortierte einen Stapel Papier und blickte dann wieder zu Zamorra. »Ja, es hat eine Tote gegeben.«
    »Und Sie halten das wirklich nur für einen unglaublichen Zufall?«, fragte Nicole.
    »Was soll es denn sonst sein?«
    Der Parapsychologe blickte Luynes eindringlich an. »Sie waren vor einigen Wochen Zeuge, wie ein Dämon sich Zugang zu unserer Welt verschaffen wollte. Sie haben zugesehen, wie ich gegen seine Dienerkreaturen gekämpft habe. Und Sie fragen ernsthaft, was es sonst sein soll?«
    »Dämonen! Firlefanz! Ich… ich war durch den Tod meines Vaters nervlich angespannt. Deshalb habe ich diese Dinge gesehen… Nein, ich glaubte , diese Dinge zu sehen! Heute weiß ich, dass sie nur meiner Einbildung entsprungen sind.«
    »Verstehe. Dass dabei viele Menschen umgekommen sind und ich gegen diese Dinge, wie Sie sie nennen, gekämpft habe, zählt dabei nicht? Sie müssen die Schutzmauer, die Sie um sich errichtet haben…«
    »Das ist keine Schutzmauer! Das war alles nur Einbildung, nichts als Einbildung. Ich habe Unsummen an meinen Therapeuten gezahlt, um den Tod meines Vaters zu bewältigen. Da lass ich mir von einem dahergelaufenen Parapsychpfritzen nichts von Dämonen einreden!«
    Zamorra überlegte, ob er Luynes sagen sollte, dass sie nicht dahergelaufen, sondern mit dem Auto gekommen waren, verkniff es sich aber.
    Stattdessen ergriff Nicole das Wort. »Wer war denn die Tote, wenn ich fragen darf? Was ist geschehen?«
    Luynes' Blick zuckte zu Nicole. »Woher soll ich das denn wissen? Durchgedreht ist sie, einfach so! Sie war die Leiterin der Einkaufsabteilung. Eine langjährige Mitarbeitern in der Firma. Ich hatte sie zu mir bestellt, um mit ihr über ein paar Änderungen zu sprechen.«
    »Änderungen?«
    »Personelle und organisatorische. Sie müssen wissen, dass mein Vater mich nie informiert hat, wie es Luynes Ball Bearing eigentlich geht. Nach seinem Tod musste ich feststellen, dass die Firma lange nicht so gut dastand, wie ich immer glaubte. Die WEWUFF und einige Fehlentscheidungen eines alten Mannes haben die Firma an den Rand der Insolvenz gebracht.«
    »Wer Wuff?«
    »WEWUFF. Weltweite Wirtschafts- und Finanzflaute. Trotz einiger Investitionen sind wir nur haarscharf daran vorbeigeschrammt.«
    Oder gerade wegen einiger Investitionen , dachte Zamorra. Zumindest ist es das, was ich gehört habe.
    »Sie hatten sie also zu sich bestellt«, erinnerte Nicole.
    »Ja. Ich bin kaum über Madame Gainards Begrüßung hinausgekommen, da fing sie schon an, mich anzuschreien. Ich sei auch einer von ihnen und wir würden sie nicht kriegen. Solchen Unfug eben. Dann ist sie rausgestürmt, auf die Straße gelaufen und dort… dort wurde sie

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